Page 104 - Gesundheitliche-Auswirkungen-5G
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STOA | Panel for the Future of Science and Technology Health impact of 5G
Querschnittsstudien (Tabellen 16, a,b)
15. Col-Araz, 2013.
Türkei. 2009. Querschnittsstudie.
Die Studie wurde in der Türkei in der Ambulanz der Pädiatrischen Abteilung der Medizinischen Fakultät der Gazintep -Universität durchgeführt. Sie umfasste 500 Patienten, die sich zwischen Mai und Dezember 2009 in der Klinik vor- stellten. Allen Teilnehmerinnen wurde ein Fragebogen zu ihrer Schwangerschaftsanamnese vorgelegt. Für die statis- tische Analyse wurde SPSS 13 verwendet. In der Studie hatten 90 (19 %) Patientinnen eine Frühgeburt und 64 (12,9 %) ein niedriges Geburtsgewicht. Das Geburtsgewicht war positiv mit dem mütterlichen Alter und dem mütterlichen Ausgangsgewicht korreliert (r= 0,115, p= 0,010; r= 0,168, p= 0,000, jeweils). Frühgeburten und ein Geburtsgewicht von weniger als 2500 g waren häufiger bei Müttern mit einer Krankheitsgeschichte während der Schwangerschaft (p=0,046 bzw. p=0,008). Die Gewohnheit der Mütter, fernzusehen, Mobiltelefone und Computer zu benutzen, zeigte keinen Zusammenhang mit dem Geburtsgewicht. Mütter, die während der Schwangerschaft Handys oder Computer benutzten, hatten mehr Entbindungen vor der 37. Woche (p=0,018 bzw. p=0,034). Auch die Schwangerschaftsdauer war bei Müttern, die während der Schwangerschaft entweder ein Mobiltelefon oder einen Computer benutzten, kür- zer (p=0,005 bzw. p=0,048). Mobiltelefone und Computer könnten einen Einfluss auf Frühgeburten haben.
Anmerkung: Selbstberichtete Exposition. Mobiltelefone und Computer können einen Einfluss auf Frühgebur- ten haben.
16. Zarei S. et al., 2015.
Iran. 2014. Querschnittsstudie.
Der Zweck dieser Studie war es, zu untersuchen, ob die mütterliche Exposition bei verschiedenen Quellen elektro- magnetischer Felder die Rate und den Schweregrad von Sprachproblemen bei ihren Nachkommen beeinflusst. In dieser Studie wurden Mütter von 35 gesunden 3-5-jährigen Kindern (Kontrollgruppe) und 77 Kindern mit diagnosti- zierten Sprachproblemen, die an ein Sprachbehandlungszentrum in Shiraz, Iran, überwiesen worden waren, befragt. Diese Mütter wurden gefragt, ob sie verschiedenen Quellen elektromagnetischer Felder wie Mobiltelefonen, Mobil- funk-Basisstationen, Wi-Fi, schnurlosen Telefonen, Laptops und Stromleitungen ausgesetzt waren. Es wurde ein sig- nifikanter Zusammenhang zwischen der Gesprächszeit (P=0,002) oder der Nutzungsdauer von Mobiltelefonen (Nutzungsmonate) und Sprachproblemen bei den Kindern (P=0,003) festgestellt. Andere Expositionen hatten jedoch keinen Einfluss auf das Auftreten von Sprachproblemen. Soweit wir wissen, ist dies die erste Studie, die einen mögli- chen Zusammenhang zwischen mütterlicher Exposition bei elektromagnetischen Feldern und Sprachproblemen bei den Nachkommen untersucht. Obwohl eine wesentliche Einschränkung unserer Studie die relativ kleine Stichproben- größe ist, deutet diese Studie darauf hin, dass die mütterliche Exposition bei gängigen Quellen elektromagnetischer Felder, wie z.B. Mobiltelefonen, das Auftreten von Sprachproblemen bei den Nachkommen beeinflussen kann.
Kommentar: Kleine Stichprobengröße, Limit bei der Expositions-Abschätzung. Zusammenhang zwischen der mütterlichen Nutzung von Mobiltelefonen und Sprachproblemen bei den Nachkommen.
17. Abad et al. (2016).
Iran. Querschnittsstudie.
Untersuchung der Zusammenhänge zwischen elektromagnetischer Feld-Exposition und Fehlgeburt bei Frauen aus Teheran. An dieser Längsschnittstudie nahmen 462 schwangere Frauen mit einem Gestationsalter <12 Wochen aus sieben Hauptregionen der Stadt Teheran im Iran mit ähnlichem sozialen und kulturellen Status teil. Das Durch- schnittsalter der Frauen betrug 28,22±4,53 Jahre. Die Häufigkeit der spontanen Fehlgeburten betrug 56 Fälle. Die Häufigkeit der Fehlgeburten lag bei 12,3 %. Die Frauen wurden von Angesicht zu Angesicht befragt, um Daten zu sammeln. Informationen zur Fortpflanzung wurden anhand der Krankenakte in den Krankenhäusern erhoben, in de- nen die Probanden entbunden hatten. Das Messgerät maß elektromagnetische Wellen: Narda-Sicherheitstest- lösungen mit gültigem Kalibrierungsdatum an der Eingangstür ihrer Häuser. Es zeigte sich eine signifikante Wahr- scheinlichkeit für eine Fehlgeburt bei Frauen, die einem signifikanten Niveau elektromagnetischer Wellen ausgesetzt waren. Dieser Zusammenhang wurde jedoch nicht durch den Wald-Test bestätigt. Diese Studie liefert möglicher- weise keinen starken oder konsistenten Beweis dafür, dass die Exposition bei elektromagnetischen Feldern mit einer Fehlgeburt verbunden ist oder diese verursacht. Dieses Problem könnte auf die kleine Stichprobengröße in dieser Studie zurückzuführen sein.
Kommentar: Selbstberichtete Exposition. Kleine Stichprobe. Ungewisser Zusammenhang zwischen Fehlgeburt und Mobiltelefon-Nutzung.
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