Page 106 - Gesundheitliche-Auswirkungen-5G
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STOA | Panel for the Future of Science and Technology Health impact of 5G
20. Divan at al., 2008; Divan et al., 2011.
Dänemark. Kinder, die zwischen 1997 und 1999 geboren wurden, dann aktualisiert bis 2002. Kohortenstudie.
Es wurde der Zusammenhang zwischen pränataler und postnataler Exposition gegenüber Mobiltelefonen und Ver- haltensproblemen bei Kleinkindern untersucht. Die Mütter wurden zu Beginn der Schwangerschaft in die Dänische Nationale Geburtskohorte aufgenommen. Als die Kinder dieser Schwangerschaften in den Jahren 2005 und 2006 das 7. Lebensjahr erreichten, wurden die Mütter gebeten, einen Fragebogen über den aktuellen Gesundheits- und Ver- haltensstatus der Kinder sowie über die frühere Exposition gegenüber der Handynutzung auszufüllen. Die Mütter bewerteten die Verhaltensprobleme des Kindes mithilfe des Fragebogens zu Stärken und Schwierigkeiten. Die Müt- ter von 13.159 Kindern füllten den Follow-up-Fragebogen aus und berichteten über ihre Nutzung von Mobiltelefo- nen während der Schwangerschaft sowie über die aktuelle Nutzung von Mobiltelefonen durch das Kind. Höhere Odds Ratios für Verhaltensprobleme wurden bei Kindern beobachtet, die möglicherweise pränatal oder postnatal der Handynutzung ausgesetzt waren. Nach Adjustierung für mögliche Störfaktoren betrug das Odds Ratio für einen höheren Gesamtwert für Verhaltensprobleme 1,80 (95% Konfidenzintervall 1,45-2,23) bei Kindern mit pränataler und postnataler Exposition gegenüber Mobiltelefonen. Die pränatale - und in geringerem Maße auch die postnatale - Exposition gegenüber Mobiltelefonen war mit Verhaltensschwierigkeiten wie emotionalen und Hyperaktivitätsprob- lemen im Alter des Schuleintritts verbunden.
Kommentar: Selbstberichtete Exposition und andere mögliche Störfaktoren. Die pränatale - und in geringe- rem Maße auch die postnatale - Exposition gegenüber Mobiltelefonen war mit Verhaltensschwierigkeiten wie emotionalen und Hyperaktivitäts-Problemen im Alter des Schuleintritts verbunden.
Dänemark. Kinder, die zwischen 1996 und 2002 geboren wurden. Kohortenstudie.
Ziel der zweiten Studie war es, zu untersuchen, ob die pränatale Nutzung von Mobiltelefonen durch schwangere Mütter mit Entwicklungsverzögerungen bei den Kindern im Alter von bis zu 18 Monaten verbunden ist.
Methoden. Unsere Arbeit basiert auf der Dänischen Nationalen Geburtskohorte (DNBC), die schwangere Mütter von 1996-2002 rekrutierte und mit dem Ziel initiiert wurde, eine Vielzahl detaillierter Informationen über In-Utero- Expositionen und verschiedene gesundheitliche Ergebnisse zu sammeln. Ende 2008 wurden über 41 000 Lebendge- burten mit dem Age-7-Fragebogen verfolgt, der die Handy-Exposition der Mütter während der Schwangerschaft erfasste. Die Ergebnisse zu den Entwicklungsmeilensteinen wurden aus Telefoninterviews gewonnen, die von den Müttern im Alter von 6 und 18 Monaten nach der Geburt ausgefüllt wurden. Ergebnisse Ein logistisches Regressions- modell schätzte die Odds Ratios (OR) für Entwicklungsverzögerungen, bereinigt um mögliche Störfaktoren. Weniger als 5 % der Kinder wiesen im Alter von 6 und 18 Monaten kognitive/sprachliche oder motorische Entwicklungsverzö- gerungen auf. Im Alter von 6 Monaten betrug die bereinigte OR 0,8 [95% Konfidenzintervall (95% CI) 0,7-1,0] für kognitive/sprachliche Verzögerungen und 0,9 (95% CI 0,8-1,1) für motorische Entwicklungsverzögerungen. Nach 18 Monaten betrug die bereinigte OR 1,1 (95% CI 0,9-1,3) und 0,9 (95% CI 0,8-1,0) für die kognitive/sprachliche bzw. motorische Entwicklungsverzögerung. Schlussfolgerungen Es wurde kein Hinweis auf einen Zusammenhang zwi- schen pränataler Handynutzung und motorischen oder kognitiven/sprachlichen Entwicklungsverzögerungen bei Säuglingen im Alter von 6 und 18 Monaten beobachtet. Selbst bei Berücksichtigung von Dosis-Wirkungs- Assoziationen für die Handynutzung waren die Assoziationen null.
Anmerkung: Selbstberichtete Exposition. Kein Hinweis auf einen Zusammenhang zwischen pränataler Mobil- telefon-Nutzung und motorischen oder kognitiven/sprachlichen Entwicklungsverzögerungen.
21. Guxens et al., 2013.
Die Niederlande. 2003-2004 Rekrutierung; 2008-2009 Bewertung von Verhaltensproblemen; 2010-2011 retro- spektive Expositionsbewertung.
Die Studie war eingebettet in eine bevölkerungsbasierte prospektive Geburtskohortenstudie. Zusammen mit Mobil- telefonen stellen schnurlose Telefone die Hauptexpositionsquelle für hochfrequente elektromagnetische Felder am Kopf dar. Daher untersuchten wir den Zusammenhang zwischen der mütterlichen Nutzung von Handys und Schnur- lostelefonen während der Schwangerschaft und den von Lehrern und Müttern berichteten Verhaltensproblemen der Kinder im Alter von 5 Jahren. Die Studie war eingebettet in die Amsterdam Born Children and their Development Study, eine bevölkerungsbasierte Geburtskohortenstudie in Amsterdam, Niederlande (2003-2004). Lehrer und Mütter berichteten über kindliche Verhaltensprobleme im Alter von 5 Jahren anhand des Fragebogens zu Stärken und Schwierigkeiten. Die Nutzung von Mobiltelefonen und schnurlosen Telefonen durch die Mütter während der Schwangerschaft wurde erfragt, als die Kinder 7 Jahre alt waren.
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