Page 46 - EMF von Stromtechnologien
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 EMF von Stromtechnologien
3.2 Daten zu Expositionen
3.2.1 Schweizerisches Monitoring
Der erste Bericht zum Monitoring der nichtionisierenden Strahlung in der Schweiz liegt nun vor (SwissNIS, 2022). Das Messkonzept umfasst drei verschiedene Messmethoden. Mit mobilen Messge- räten in einem Mess-Rucksack werden sogenannte Routenmessungen durchgeführt. Abgedeckt wer- den so öffentliche Aufenthaltsbereiche und der öffentliche Verkehr. Es kommen Messgeräte für hoch- frequente Strahlung, wie bspw. Mobilfunk oder WLAN, und auch solche für niederfrequente Felder, etwa von Hochspannungsleitungen, zum Einsatz. In privaten Innenräumen werden sogenannte Spot- messungen durchgeführt, die aus mobilen Messungen in der ganzen Wohnung und einer 24-Stunden- Messung im Schlafzimmer bestehen. Schliesslich erfolgen noch stationäre Dauermessungen mit orts- festen Messstationen. Mit diesem Konzept wird in rund 70 Gemeinden, verteilt über die ganze Schweiz, die Strahlung gemessen.
Bezüglich der gemessenen NF-EMF Werte wurden vergleichbare Werte wie in vorherigen Studien in der Schweiz und Italien (Struchen B., 2016) und auch schon länger zurückliegenden Studien wie der- jenigen in den 90er Jahren auch durch das PSI durchgeführten umfassenden Messstudie (Stratmann et al., 1995) festgestellt. Medianwerte liegen bei Aussenmessungen Bereich von 0.1 μT. Die Messun- gen werden kontinuierlich fortgeführt und alle zwei Jahre an den gleichen Orten wiederholt.
Hirata et al. (Hirata et al., 2021) analysieren in einem Reviewartikel die bestehenden Methoden und Quellen und die dazugehörigen Instrumente zur Erfassung der Exposition in den verschiedenen Fre- quenzbereichen. Zudem geben Sie zukünftige Entwicklungen und den dazugehörigen Forschungsbe- darf an. Der Artikel identifiziert die drahtlosen Ladestationen, medizinische Anwendungen und den Einfluss von elektromagnetischen Feldern auf elektrische Implantate als zukünftigen Fokus. Andere neuere Quellen werden nicht identifiziert.
3.2.2 Haushalte
3.2.2.1 Quellen
Bezüglich der Quellen in den Haushalten hat sich seit dem Statusbericht von 2017 nichts verändert. Die hauptsächlichsten Quellen niederfrequenter Magnetfelder in Haushalten sind die stromführenden Leitungen elektrischer Hausinstallationen, elektrisch betriebene Haushaltsgeräte und von aussen ein- strahlende Felder von Strominfrastrukturen (Trafostationen, nahe gelegene Hochspannungsleitungen und/oder Fahrdrähte von Eisenbahntrassen und Trams). Einen Überblick geben (Gajsek et al., 2016). Sodann sind auch die Felder von vagabundierenden Strömen unvorteilhaft geerdeter Hausinstallatio- nen zu nennen. Solche Ströme sind zwar vergleichsweise klein, aber weil sie nicht durch die Magnet- felder von Rückleitern kompensiert werden, sind sie nicht in jedem Fall zu vernachlässigen (Dürrenberger, 2016).
3.2.2.2 Immissionen und Emissionen
Seit dem letzten Statusbericht gibt es keine neuen Studien zu systematischen Erfassungen der Feld- werte im Haushalt. Die neuen Monitoringprojekte werden darüber weiter Auskunft geben, sobald die Daten in Innenräumen erfasst wurden. Insgesamt sind die Immissionen von Hausinstallationen klein. Der 24-Stunden-Durchschnitt, über alle Räume gemittelt, wird für die USA mit 0.01 μT angegeben, mit Spitzen um 0.7 μT (Bowman, 2014). In der Metaanalyse von (Kheifets et al., 2006) lagen 70-80% aller Haushalte unterhalb 0.1 μT. (Karipidis, 2015) gibt als durchschnittlichen Pegel 0.05 μT an. Diesen Wert erhielt er aus Messungen in ca. 300 Wohnungen in Melbourne. Dasselbe Resultat zeigen die
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