Page 47 - EMF von Stromtechnologien
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 EMF von Stromtechnologien
Daten von (Tomitsch et al., 2010) oder (Tomitsch & Dechant, 2015) für Österreich, mit einer über die
letzten Jahre eine leicht fallende Tendenz. Messungen in Spanien (Calvente et al., 2014), sowie in Griechenland (Kottou et al., 2015), (Nikolopoulos et al., 2015) und Kanada (Richman et al., 2014) ergaben durchschnittliche Magnetfeldimmissionen in der Grössenordnung von 0.1-0.2 μT. Gemäss (Grellier et al., 2014) betragen die Flussdichten in 80% der Haushalte in der EU27 Region weniger als 0.05 μT, 30% der Haushalte liegen unter 0.01 μT. Vergleichbar tiefe Werte zeigten auch Pilotmessun- gen in Rumänien (Ursache et al., 2016).
Hinsichtlich Expositionen im Bereich der Zwischenfrequenzen (IF-EMF) haben Messungen von (Aerts et al., 2017) in 42 Wohnungen in Belgien, in Slowenien und in U.K. nur sehr schwache Magnetfeld- Expositionen im Bereich von 1% des Grenzwertes gezeigt (dabei wurden die unterschiedlichen Fre- quenzen gemäss ICNIRP aufsummiert).
Nur Wohnungen im Umfeld von grösseren Strominfrastrukturen weisen höhere Pegel auf. (Vulevic & Osmokrovic, 2011) geben als Grössenordnung der Immissionen hochexponierter Wohnungen im di- rekten Umfeld von Hochspannungsleitungen Werte von 2-4 μT an (siehe auch: (Nicolaou et al., 2011), (Nikolopoulos et al., 2015)). Allerdings liegen nur wenige Häuser sehr nahe bei Hochspannungsleitun- gen. Nach (Huss et al., 2009) befinden sich in einem Korridor von 50 m um 220 und 380 kV Höchst- spannungsleitungen in der Schweiz unter 0.5% aller Haushalte. Für Frankreich beträgt der Wert 0.2% (für Mittelspannung: 0.5%; (Sermage-Faure et al., 2013), für England 0.1% (de Vocht & Lee, 2014). Nach (Bessou et al., 2013) liegen die Feldstärken ausserhalb dieses 50 m Korridors fast durchwegs unter 1 μT (Ausnahme: 400 kV Leitungen). (Maslanyj et al., 2007) haben den Beitrag von Hochspan- nungsleitungen an den Innenraum NF-Pegeln im Vereinigten Königreich gemessen und kamen zum Resultat (p. 41):
„High-voltage (HV) sources, including the HV overhead power lines that are the focus of public con- cern, accounted for 23% of the exposures above 0.2 μT, and 43% of those above 0.4 μT”.
In mehreren Arbeiten wurden auch die Immissionen durch Transformatoren, die in Gebäuden unterge- bracht sind, gemessen. In den Räumen direkt oberhalb der Trafos wurden Werte um 0.3–1 μT gemes- sen (Ilonen et al., 2008), (Roosli et al., 2011), (Zaryabova et al., 2013), (Shalamanova et al., 2015).
Die Immissionen von Haushaltsgeräten sind stark betriebs- und produkt- bzw. modellabhängig. Abbil- dung 15 zeigt Angaben des BAFU.
In einer Emissions-Messkampagne von über 1000 Geräten kommen (Leitgeb et al., 2008a) zum Schluss (p.69):
„More than 1000 electric appliances have been investigated regarding their emission of magnetic fields. It was found that complex frequency spectra are common and single frequency emissions are rare. Since exposure assessment requires frequency-weighted sums, root-mean-square values are not appropriate for comparison with exposure reference levels. It could be shown that they may under- estimate emissions up to two orders of magnitude. Analysis of device groups showed a wide span of emission values of up to two orders of magnitude with only weak associations to power consumption. This demonstrates that there is a considerable potential to reduce fields without loss of performance. Exposure to magnetic fields of electric appliances are not negligible in daily life. Many devices consid- erably exceeded permitted reference levels and would require a closer analysis to demonstrate con- formity with basic limits”.
In 73 von 166 Gütergruppen lagen die Magnetfeld-Emissionen, bei Berücksichtigung der spektralen Peaks, oberhalb der ICNIRP Referenzwerte, teilweise bis zwei Grössenordnungen (Faktor 100). Aller- dings gilt es hier zu berücksichtigen, dass die gemessenen Emissionen nicht in jedem Fall als Immis- sionen (auf welche sich die ICNIRP-Werte beziehen) angesehen werden können. Dort, wo der Ge- brauchsabstand grösser ist als der in der Messung verwendete Abstand zwischen Sonde und Gerät,
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