Page 48 - EMF von Stromtechnologien
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EMF von Stromtechnologien
werden die Körperimmissionen kleiner sein als die von Leitgeb und Kollegen angegebenen Emissi-
onswerte. Die Zahlen liegen (denn auch) teilweise deutlich oberhalb der Werte, die in der BAFU-Ta- belle gelistet sind. Aus Sicht der Autoren (Leitgeb et al., 2008b) ist es unklar, ob bei ihren Werten, die sie als “worst-case”-Immissionswerte interpretieren, die Basisgrenzwerte eingehalten sind.
3 cm 30 cm 100 cm
Radiowecker
3-60
0.1-1
0.01-0.03
Heizdecke
bis 30
Fernsehapparat
2.5-50
0.04-2
0.01-0.15
Heizofen
10-180
0.15-5
0.01-0.25
Energiesparlampe
1
0.1
Haarfön
6-2000
0.01-7
0.01-0.3
Rasierapparat
15-1500
0.08-9
0.01-0.3
Bohrmaschine
400-800
2-3.5
0.08-0.2
Staubsauger
200-800
2-20
0.1-2
Waschmaschine
0.08-50
0.15-3
0.01-0.15
Wäschetrockner
0.3-8
0.1-2
0.02-0.01
Bügeleisen
8-30
0.1-0.3
0.01-0.03
Elektroherd
1-50
0.15-8
0.01-0.04
Mikrowelle
40-200
4-8
0.25-0.6
Kühlschrank
0.5-2
0.01-0.3
0.01-0.04
Kaffeemaschine
1-10
0.1-0.2
0.01-0.02
Mixer
60-700
0.6-10
0.02-0.25
Abbildung 15: Immissionen von Haushaltsgeräten in drei Abstandskategorien; in μT (Quelle: (BUWAL, 2005); Seiten 31-33).
In der bereits erwähnten Messkampagne von (Aerts et al., 2017) wurden 279 Geräte in 20 und 50 cm Gebrauchsabstand unter Berücksichtigung des emittierten Frequenzspektrums vermessen. Fast alle Werte lagen im Bereich unterhalb weniger Prozente der ICNIRP-Grenzwerte. Induktionsherde wiesen die höchsten Felder auf. Sie lagen im Bereich um 10% der Grenzwerte. Bei Distanzen die weniger als 20 cm betragen, können die Grenzwerte allerdings übertroffen werden (Van Den Bossche et al., 2015).
Eine neue Studie aus Korea beschäftigt sich auch in diesem Zusammenhang mit den magnetischen Feldern, die von 10 verschiedenen Handventilatoren ausgehen, wie sie gerne in Korea benutzt wer- den und auch sehr verbreitet sind. Bei diesen Geräten werden Gleichstrommotoren verwendet und es wurden innerhalb einer Distanz von 10 cm Werte bis zu 218.7 μT gemessen. Diese Werte nehmen aber wie bei den anderen Geräten mit zunehmender Distanz sehr schnell ab (Choi et al., 2019).
Es ist wichtig, an dieser Stelle festzuhalten, dass sich die zitierten ICNIRP Grenzwerte (Referenz- werte) auf eine homogene Körperbefeldung beziehen. Bei Nahkörperanwendungen von Geräten ist diese Bedingung nicht mehr gegeben und deutlich zu konservativ. (ICNIRP, 2010) schreibt denn auch (p. 827):
“(...) for a very localized source with a distance of a few cm from the body, the only realistic option for the exposure assessment is to determine dosimetrically the induced electric field, case by case.”
Für drahtlose Ladegeräte sind entsprechende Mess- und Simulationswerte publiziert worden (Zahner et al., 2017). Sie zeigen, dass die Magnetfeldstärken in nächster Gerätenähe die Grenzwerte zwar um
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