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9.1.3 Messgeräte für hochfrequente Felder
Für die Messung der elektrische Feldstärke E, der magnetische Feldstärke H oder die Leistungsflussdichte S gibt es jeweils geeignete Messsonden. Die Feldmesssonde muss der zu messenden physikalischen Größe entsprechend ausgewählt werden. Bis zu etwa 100 MHz sind auch kombinierte Sonden erhältlich, die die Sensoren für beide Feldgrößen enthalten.
Die in Messgeräten häufig anzutreffende Umschaltung zwischen elektrischer und magnetischer Feldstärke beruht lediglich auf einer Umrechnung, deren Gültigkeit im Einzelfall der Messsituation bedacht werden muss.
Die Messwertaufnahme an nur einem Volumenpunkt ist häufig nicht repräsentativ für die in einem Volumen vorhandene mittlere oder maximale Immission. Deshalb kommt zur Bestimmung über ein Raumvolumen die Punktraster- oder die Schwenkmethode zur Anwendung.
Dabei hat sich die Schwenkmethode nicht nur in Deutschland zur Bestimmung der maximalen Immissionen innerhalb eines Raumbereichs als Standardmethode etabliert und wird auch vom LAI empfohlen [44]. Auf normativer Ebene ist sie im normativen Anhang der [74] aufgeführt; eine Gegenüberstellung mit anderen Verfahren wurde von METAS [94] veröffentlicht.
Einen umfassenden Überblick und praktische Hinweise zur Bestimmung hochfrequenter elektromagnetischer Immissionen in der Nachbarschaft von Funkkommunikations-Basisstationen sind in [74] enthalten. Die darin enthaltenen Informationen sind für alle Messungen von Hochfrequenz- Quellen von Belang.
Eine gestraffte Übersicht mit praktische Hinweisen zur Messung im Frequenzbereich über 10 MHz wurde in [95] veröffentlicht.
Breitbandmesstechnik
Die traditionell eingesetzten Sonden mit flachem Frequenzgang werden mit dem Ziel entwickelt, eine möglichst gleichmäßige Empfindlichkeit auf elektromagnetische Feldstärke über den nutzbaren Frequenzbereich zu erreichen.
Derartige Sonden zeigen das Ergebnis in Feldstärke- Einheiten oder alternativ als Leistungsflussdichte an. Für eine Beurteilung der Einhaltung von Grenzwerten muss die Frequenz des fraglichen Signals bekannt sein, damit der zutreffende Grenzwert herangezogen werden kann.
Sind die Grenzwerte im zu untersuchenden Frequenzbereich gleich, so können die resultierenden Feldstärken direkt gemessen werden.
Arbeiten die Feldquellen in Frequenzbereichen mit unterschiedlichen Grenzwerten, so darf mit breitbandigen Geräten nur bei Einzelbetrieb der Feldquellen gemessen werden. Alternativ ist der niedrigste im Frequenzbereich vorkommende Grenzwert zur Bewertung heranzuziehen
Alternativ kommen frequenzbewertete Sonden (shaped probes) zum Einsatz: Bei diesen wird mittels integrierter Filter der Empfindlichkeitsverlauf über die Frequenz möglichst genau an den umgekehrt proportionalen Verlauf der Grenzwertkurve angepasst. Derartige Sonden zeigen den Expositionsindex8 auch ohne jede Kenntnis der vorherrschenden Frequenzen direkt an und erleichtern dadurch die Beurteilung bei Immissionen unterschiedlicher Frequenzen und/oder Quellen deutlich.
8 Der Expositionsindex hochfrequenter Messsonden stellt das leistungsbezogene Verhältnis von Messwert und Grenzwert dar. Der Wert eins (100 %) entspricht dem Erreichen des Grenzwerts, kleinere Werte einer Unterschreitung des Grenzwertes.
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