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9 Anhang
9.1 Messgeräte für elektrische, magnetische und elektromagneti- sche Felder
Dieser Abschnitt gibt einen Überblick über die zur Messung verwendeten Geräte und Einflussgrößen bei der Messung ein.
Bewertungsverfahren wie die Summenformeln oder die Hochrechnung auf die maximale Anlagenauslastung werden nur ansatzweise berücksichtigt, da derartige Vorgaben in den jeweiligen Richtlinien und Normen spezifischen geregelt werden.
9.1.1 Messgeräte- Auswahl
Für die Messung der elektrische Feldstärke E, der magnetische Feldstärke H (bzw. magnetische Flussdichte B) oder die Leistungsflussdichte S gibt es jeweils geeignete Messsonden. Das Funktionsprinzip der verwendeten Feldmesssonde muss der zu messenden physikalischen Größe entsprechen.
Zudem müssen die Messgeräte je nach Anwendungsgebiet normative Anforderungen erfüllen wie Mittelwertbildung, Effektiv- bzw. Spitzenwertmessung oder eine räumliche Mi􏰀􏰀el􏰁ng (􏰂􏰃pa􏰀ial a􏰄eraging􏰅) 􏰁n􏰀er􏰃􏰀􏰆􏰀􏰇en.
Messgeräte zur Überprüfung der Einhaltung von Grenzwerten müssen mit ausreichender Dynamik und Empfindlichkeit versehen sein um die ggf. in Normen festgelegten Unsicherheit zu ermöglichen.
Da zumeist das gesamte Messgerät 􏰈 nicht nur der Messsonde - dem Feld ausgesetzt ist, muss dieses über eine ausreichende HF-Störfestigkeit verfügen. In Hinblick auf die Grenzwerte des Personenschutzes liegen diese Anforderung deutlich oberhalb der für das CE-Zeichen erforderlichen Werte; anderenfalls kann es bei hohen Feldstärken zum Ausfall der Elektronik kommen.
9.1.2 Messgeräte für niederfrequente Felder
Für die Messung der magnetische Flussdichte B (bzw. magnetische Feldstärke H) oder der elektrischen Feldstärke E muss jeweils die geeignete Messsonde verwendet werden; eine Umrechnung zwischen beiden Größen ist nicht möglich. Bis 100 MHz sind auch kombinierte Sonden erhältlich.
Bei Messungen an niederfrequenten Quellen befindet man sich fast ausschließlich im Nahfeld, deshalb müssen beide Feldkomponenten gemessen und beurteilt werden. Industrielle Feldquelle erzeugen häufig nur eine der beiden Feldarten, sodass man sich 􏰈 die korrekte Information vorausgesetzt - auf die Messung der jeweils relevanten Größe beschränken kann.
Breitbandmesstechnik
Breitbandmessgeräte zeigen einen Gesamtwert für die auftretenden Immissionen innerhalb eines durch das Messgerät vorgegebenen Frequenzbereiches an. Es ist nur dann eine zweifelsfreie Zuordnung der auftretenden Immissionen zu den vorhandenen Emittenten möglich, wenn angenommen werden kann, dass der betrachtete Emittent die Immissionen vor Ort wesentlich dominiert.
Bei Verwendung isotrop messender Sonden sollen die Signale der drei Sensoren unter Berücksichtigung der Phasenlage (phasentreu) zusammengeführt werden, sodass die das Ergebnis den wahren Spitzenwert der resultierenden Feldstärke wiedergibt. Eine
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