Page 87 - Gesundheitliche-Auswirkungen-5G
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STOA | Panel for the Future of Science and Technology Health impact of 5G
GSM-modulierte Hochfrequenzstrahlung: Unter den Bedingungen dieser zweijährigen Ganzkörperexpositionsstudie gab es eindeutige Hinweise auf die karzinogene Wirkung von GSM-modulierter Mobilfunk-Hochfrequenzstrahlung bei 900 MHz bei männlichen Hsd:Sprague-Dawley-SD-Ratten, basierend auf dem Auftreten von malignen Schwannomen des Herzens. Das Auftreten von bösartigen Gliomen des Gehirns und von gutartigen, bösartigen oder komplexen Phäochromozytomen (kombiniert) des Nebennierenmarks wurde ebenfalls mit der HFR-Exposition in Verbindung gebracht. Das Auftreten von gut- oder bösartigen Granularzelltumoren des Gehirns, Adenom oder Karzi- nom (kombiniert) der Prostata, Adenom der Pars distalis der Hypophyse und Adenom oder Karzinom der Inselzellen der Bauchspeicheldrüse (kombiniert) könnten mit der HF-Exposition zusammenhängen. Es gab mehrdeutige Hinwei- se auf eine karzinogene Aktivität von GSM-moduliertem Mobilfunk bei 900 MHz bei weiblichen Hsd:Sprague-Dawley -SD-Ratten, basierend auf dem Auftreten von Schwannomen am Herzen. Eine Zunahme von nicht-neoplastischen Läsionen des Herzens, des Gehirns und der Prostata bei männlichen Ratten und des Herzens, der Schilddrüse und der Nebenniere bei weiblichen Ratten trat bei Expositionen mit GSM-modulierter HFR bei 900 MHz auf.
Kommentar: Positiver Nachweis von Karzinogenität für bösartige Schwannome (Neurinome) des Herzens im Zusammenhang mit HF-EMF-Exposition im Nahfeld (GSM-modulierter HFR); das Auftreten von bösartigen Gliomen des Gehirns und von gutartigen, bösartigen oder komplexen Phäochromozytomen (kombiniert) des Nebennierenmarks wurde ebenfalls mit HF-Exposition in Verbindung gebracht. Anmerkung: Hirntumore und Neurinome sind auch in epidemiologischen Studien erhöht.
4. Falcioni et al. (2018).
SD-Ratten (M, F), pränatale Exposition bis zum Spontantod, Karzinogenitätsstudie.
Männliche und weibliche Sprague-Dawley-Ratten wurden vom pränatalen Leben bis zum natürlichen Tod bei einem 1,8 GHz GSM-Fernfeld von 0, 5, 25, 50 V/m mit einer Ganzkörperexposition für 19 h/Tag exponiert. Bei der höchsten Dosis (50 V/m) wurde bei den behandelten männlichen Ratten ein statistisch signifikanter Anstieg des Auftretens von Herzschwannomen beobachtet. Darüber hinaus wurde bei behandelten männlichen und weiblichen Ratten bei der höchsten Dosis (50 V/m) ein Anstieg der Inzidenz von Herzschwannzellen-Hyperplasie beobachtet, der jedoch statis- tisch nicht signifikant war. Bei behandelten weiblichen Ratten wurde bei der höchsten Dosis (50 V/m) ein Anstieg der Häufigkeit bösartiger Glia-Tumore beobachtet, der jedoch statistisch nicht signifikant war. Die Ergebnisse der RI- Studie (Ramazzini-Institut) über die Fernfeldexposition gegenüber HFR stimmen mit den Ergebnissen der NTP-Studie über die Nahfeldexposition überein und verstärken diese, da in beiden Studien ein Anstieg der Häufigkeit von Tumo- ren des Gehirns und des Herzens bei HFR-exponierten Sprague-Dawley-Ratten festgestellt wurde. Diese Tumore sind vom gleichen Histotyp wie diejenigen, die in einigen epidemiologischen Studien über Mobiltelefonnutzer beobach- tet wurden. Diese experimentellen Studien liefern genügend Beweise, um eine Neubewertung der IARC- Schlussfolgerungen bezüglich des karzinogenen Potenzials von HFR beim Menschen zu fordern.
Kommentar: Positiver Beweis für einen Zusammenhang von HF-EMF im Fernfeld (Umwelt) mit einer Zunah- me von Herzschwannomen (Neurinom ist ein Synonym) [Veröffentlichung der gesamten Studie ist im Gan- ge]. Anmerkung: Hirntumore und Neurinome werden auch in epidemiologischen Studien vermehrt beobach- tet.
TUMORANFÄLLIGE MÄUSE (Tabelle 10 a)
5. Lee et al., 2011
AKR/J-Mäuse (M, F), 42 Wochen (~10 Monate), Lymphom-anfällig.
Es wurden die karzinogenen Wirkungen von kombinierten HF-EMF-Signalen auf AKR/J-Mäuse untersucht, die für das Lymphom-Tiermodell verwendet wurden. Sechs Wochen alte AKR/J-Mäuse wurden gleichzeitig von zwei Arten von HF-Signalen exponiert: Single Code Division Multiple Access (CDMA) und Wideband Code Division Multiple Access (WCDMA). AKR/J-Mäuse wurden 45 Minuten/Tag, 5 Tage/Woche und insgesamt 42 Wochen lang bei kombinierten HF-EMF exponiert. Die durchschnittliche spezifische Ganzkörper-Absorptionsrate (SAR) der CDMA- und WCDMA- Felder betrug jeweils 2,0 W/kg und insgesamt 4,0 W/kg. Bei der Untersuchung des endgültigen Überlebens sowie der Lymphom-Inzidenz und der Splenomegalie-Inzidenz wurden keine Unterschiede zwischen schein- und HF- exponierten Mäusen festgestellt. Allerdings war das Auftreten von Metastaseninfiltration ins Gehirn bei Lymphom- tragenden Mäusen signifikant anders als bei HF-exponierten Mäusen im Vergleich zu scheinexponierten Mäusen,
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