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STOA | Panel for the Future of Science and Technology Health impact of 5G
- ÜBERBLICK ÜBER DIE TIERSTUDIEN 2011-2020
Ausgehend von 2011 werden in der vorliegenden Übersicht die ebenfalls in Tabelle 3 (a, b, c, d) zusammengefassten Tierstudien nach Art der Studie und nach Jahr der Veröffentlichung (2011-2020) bewertet. Die Autorin fügt den kur- zen Zusammenfassungen ihre eigenen kurzen Kommentare zu den Ergebnissen der verschiedenen Studien hinzu.
ZWEI JAHRE KREBSBIOASSAY BEI MÄUSEN (Tabelle 8a)
1. NTP TR 596, 2018.
GSM-modulierter HFR, B6C3F1/N-Mäuse (M, F), für 24 Monate, Karzinogenitätsstudie.
Gruppen von 105 männlichen und 105 weiblichen Mäusen wurden in Hallräumen untergebracht und erhielten eine Ganzkörperexposition gegenüber GSM-modulierter Mobilfunk-HFR bei Leistungspegeln von 0 (Scheinkontrolle), 2,5, 5 oder 10 W/kg, 9 Stunden und 10 Minuten pro Tag, 7 Tage pro Woche für 106 (Männchen) oder 108 (Weibchen) Wochen mit einem kontinuierlichen Zyklus von 10 Minuten an und 10 Minuten aus während eines Zeitraums von 18 Stunden und 20 Minuten pro Tag. Die Scheinkontrolltiere waren in Hallräumen untergebracht, die mit denen der exponierten Gruppen identisch waren, wurden aber nicht mit HFR exponiert; gemeinsame Gruppen von nicht expo- nierten Mäusen jedes Geschlechts dienten als Scheinkontrollen für beide HFR-Modulationen. Fünfzehn Mäuse pro Gruppe wurden nach 10 Wochen Studie zufällig aus der Kerngruppe ausgewählt; 10 dieser 15 Mäuse pro Gruppe wurden für eine Zwischenauswertung nach 14 Wochen verwendet, und fünf Mäuse pro Gruppe wurden für geneti- sche Toxizitätstests nach 14 Wochen verwendet. Die verbleibenden 90 Tiere pro Gruppe wurden bis zu 2 Jahre lang exponiert. In der 2-Jahres-Studie war die prozentuale Überlebensrate bei den 5 W/kg-Männchen signifikant höher als bei der Scheinkontrollgruppe. Die Überlebensrate der anderen exponierten Gruppen von männlichen und weibli- chen Tieren war im Allgemeinen ähnlich wie die der Scheinkontrollen. Die mittleren Körpergewichte der exponierten Gruppen von männlichen und weiblichen Tieren waren während der gesamten Studie ähnlich wie die der Scheinkon- trollen. Die kombinierte Inzidenz von Fibrosarkom, Sarkom oder malignem fibrösem Histiozytom der Haut war bei den Männchen mit 5 und 10 W/kg erhöht, wenn auch nicht signifikant oder in einer SAR-bezogenen Art und Weise; die Inzidenz lag jedoch über den gesamten historischen Kontrollbereichen für malignes fibröses Histiozytom. In der Lunge war bei den Männchen ein signifikanter positiver Trend bei der Inzidenz von alveolären/bronchiolären Adeno- men oder Karzinomen (kombiniert) festzustellen. Im Vergleich zu den Scheinkontrollen wiesen alle exponierten Gruppen von Weibchen eine erhöhte Inzidenz von malignen Lymphomen auf, wobei die Inzidenzen in den Gruppen mit 2,5 und 5 W/kg signifikant erhöht waren. Die Scheinkontrollgruppe wies eine niedrige Inzidenz maligner Lym- phome auf, verglichen mit dem Bereich, der bei historischen Kontrollen beobachtet wurde. Es gab keine nicht- neoplastischen Läsionen, die mit der Exposition durch GSM-modulierte Mobilfunk-HFR in Verbindung gebracht wer- den konnten.
2. NTP TR 596, 2018.
CDMA-modulierte HFR, B6C3F1/N-Mäuse (M, F), für 24 Monate, Karzinogenitätsstudie.
Gruppen von 105 männlichen und 105 weiblichen Mäusen wurden in Hallräumen untergebracht und erhielten Ganz- körperexpositionen gegenüber CDMA-modulierter Mobilfunk-HFR bei Leistungspegeln von 0 (Scheinkontrolle), 2,5, 5 oder 10 W/kg, 9 Stunden und 10 Minuten pro Tag, 7 Tage pro Woche für 106 (Männchen) oder 108 (Weibchen) Wochen mit kontinuierlichen Zyklen von 10 Minuten an und 10 Minuten aus während eines Zeitraums von 18 Stun- den und 20 Minuten pro Tag. Die Scheinkontrolltiere waren in Hallräumen untergebracht, die mit denen der expo- nierten Gruppen identisch waren, wurden aber nicht mit HFR exponiert; gemeinsame Gruppen von nicht exponierten Mäusen jedes Geschlechts dienten als Scheinkontrollen für beide HFR-Modulationen. Fünfzehn Mäuse pro Gruppe wurden nach 10 Wochen Studie zufällig aus der Kerngruppe ausgewählt; 10 dieser 15 Mäuse pro Gruppe wurden für eine Zwischenauswertung nach 14 Wochen verwendet, und fünf Mäuse pro Gruppe wurden für genetische Toxizi- tätstests nach 14 Wochen verwendet. Die verbleibenden 90 Tiere pro Gruppe wurden bis zu 2 Jahren exponiert. Die prozentuale Überlebensrate war bei männlichen Tieren mit 2,5 W/kg signifikant höher als bei den Scheinkontrollen in der 2-Jahres-Studie. Die Überlebensrate der männlichen und weiblichen Tiere in allen anderen exponierten Grup- pen war im Allgemeinen ähnlich wie die der Scheinkontrollen. Die mittleren Körpergewichte der exponierten Grup- pen von Männern und Frauen waren während der gesamten Studie mit denen der Scheinkontrollen vergleichbar. Es gab eine signifikant erhöhte Inzidenz von Hepatoblastomen bei 5 W/kg-Männchen. Im Vergleich zu den Scheinkon- trollen war die Inzidenz von malignen Lymphomen in allen exponierten Gruppen von Weibchen erhöht, und der An- stieg war signifikant in der Gruppe mit 2,5 W/kg. Wie in der GSM-Studie festgestellt, wies die gemeinsame Schein- kontrollgruppe eine niedrige Inzidenz von malignen Lymphomen auf.
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