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STOA | Panel for the Future of Science and Technology Health impact of 5G
und die Zonen mit der höchsten Inzidenz von 95 untersuchten Tumoren (65 Lymphome, 12 Gliome und 18 Meninge- ome) zu bestimmen. Eine Korrelationsstudie (Spearman) zwischen der persönlichen Exposition gegenüber HF-EMF in 14 Frequenzbändern, die von einem Exposimeter EME Spy 140 (Satimo) in den Verwaltungsbezirken der Stadt aufge- zeichnet wurde, und der Inzidenz der von Januar 2012 bis Mai 2015 registrierten Tumoren. Die untersuchten Krebs- fälle weisen eine zufällige räumliche Verteilung innerhalb der Stadt auf. Andererseits zeigt eine ökologische Studie, dass die in Albacete registrierte Exposition gegenüber HF-EMF kaum mit der Inzidenz der untersuchten Tumore (Gliome (ρ=0,15), Meningeome (ρ=0,19) und Lymphome (ρ=-0,03)) korreliert. Die vorgeschlagene Methodik eröffnet einen unerforschten Analysepfad in diesem Bereich.
Anmerkung: Geringe Korrelation zwischen Umweltexposition gegenüber HF-EMF und Gliomen, Meningeo- men und Lymphomen. Expositionsabschätzung nicht klar.
KOHORTENSTUDIEN (Tabellen 3, a-d)
17. Frei et al., 2011.
Dänemark. Handy-Vertragskunden und Nicht-Vertragskunden von Mobiltelefonen vor 1995.
Alle Dänen im Alter von ≥30 Jahren, die nach 1925 in Dänemark geboren wurden, unterteilt in Handy- Vertragskunden und Nicht- Handy-Vertragskunden von Mobiltelefonen vor 1995. Wichtigste Ergebnisgrößen Risiko von Tumoren des zentralen Nervensystems, ermittelt aus dem vollständigen dänischen Krebsregister. Geschlechts- spezifische Inzidenzraten, geschätzt mit logarithmischen Poisson-Regressionsmodellen, bereinigt um Alter, Kalender- periode, Bildungsabschluss und verfügbares Einkommen. Ergebnisse 358.403 Handy-Vertragskunden haben 3,8 Milli- onen Personenjahre angesammelt. Im Nachbeobachtungszeitraum 1990-2007 gab es 10.729 Fälle von Tumoren des zentralen Nervensystems. Das Risiko für solche Tumore war sowohl bei Männern als auch bei Frauen annähernd gleich hoch. Bei Beschränkung auf Personen mit der längsten Mobiltelefonnutzung, d. h. ≥13 Jahre, betrug das Inzi- denzratenverhältnis 1,03 (95 % Konfidenzintervall 0,83 bis 1,27) bei Männern und 0,91 (0,41 bis 2,04) bei Frauen. Bei denjenigen mit einem Handy-Vertrag von ≥10 Jahren betrug das Verhältnis 1,04 (0,85 bis 1,26) bei Männern und 1,04 (0,56 bis 1,95) bei Frauen für Gliome und 0,90 (0,57 bis 1,42) bei Männern und 0,93 (0,46 bis 1,87) bei Frauen für Meningeome. Es gab keinen Hinweis auf eine Dosis-Wirkungs-Beziehung, weder in Bezug auf die Jahre seit des ers- ten Handy-Vertragsabschlusses für ein Mobiltelefon noch in Bezug auf die anatomische Lage des Tumors, d. h. in den Hirnregionen, die der Stelle am nächsten liegen, an der das Mobiltelefon normalerweise an den Kopf gehalten wird. Schlussfolgerungen: In dieser aktualisierten Fassung einer großen landesweiten Kohortenstudie über die Nut- zung von Mobiltelefonen wurde kein erhöhtes Risiko für Tumore des zentralen Nervensystems festgestellt, so dass es kaum Hinweise auf einen kausalen Zusammenhang gibt.
Kommentar: Grenzen der Expositionsabschätzung. Keine erhöhten Risiken für Tumore des zentralen Nerven- systems.
18. Benson et al., 2013.
UK. Million Women Study. 1999-2005 und 2005-2009. Prospektive Kohortenstudie.
Der Zusammenhang zwischen der Nutzung von Mobiltelefonen und der Inzidenz von intrakraniellen Tumoren des zentralen Nervensystems (ZNS) und anderen Krebsarten wurde bei 791.710 Frauen mittleren Alters in einer prospek- tiven Kohorte des Vereinigten Königreichs, der Million Women Study, untersucht. Mit Hilfe von Cox- Regressionsmodellen wurden die bereinigten relativen Risiken (RRs) und 95 %-Konfidenzintervalle (CIs) geschätzt. Die Frauen berichteten über ihre Mobiltelefonnutzung in den Jahren 1999 bis 2005 und erneut im Jahr 2009. Wäh- rend der 7-jährigen Nachbeobachtungszeit traten folgende Ergebnisse auf: 51 680 invasive Krebsfälle und 1 261 in- trakranielle ZNS-Tumore. Das Risiko für alle intrakraniellen ZNS-Tumore (RR=1,01, 95 % CI=0,90-1,14, P=0,82), für bestimmte ZNS-Tumorarten und für Krebs an 18 anderen spezifizierten Stellen war bei Langzeitnutzerinnen im Ver- gleich zu Nie-Nutzerinnen von Mobiltelefonen nicht erhöht. Bei Langzeitnutzerinnen im Vergleich zu Nie- Nutzerinnen gab es keinen nennenswerten Zusammenhang für Gliome (10þ Jahre: RR1⁄40,78, 95% CI1⁄40,55-1,10, P1⁄40,16) oder Meningeome (10+ Jahre: RR=1,10, 95% CI=0,66-1,84, P=0,71). Für das Akustikusneurinom stieg das Risiko bei langfristiger Nutzung im Vergleich zu nie erfolgter Nutzung (10+ Jahre: RR=2,46, 95% CI=1,07- 5,64, P=0,03), wobei das Risiko mit der Dauer der Nutzung zunahm (Trend unter den Nutzern, P=0,03). Schlussfolgerun- gen in dieser großen prospektiven Studie war, dass die Nutzung von Mobiltelefonen nicht mit einer erhöhten Inzi- denz von Gliomen, Meningeomen oder anderen Krebsarten des ZNS verbunden.
Kommentar: Selbsteinschätzung der Exposition. Für Akustikusneurinom gab es einen Anstieg des Risikos bei Langzeitnutzung im Vergleich zu nie erfolgter Nutzung; das Risiko stieg mit der Dauer des Konsums.
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