Page 55 - Gesundheitliche-Auswirkungen-5G
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STOA | Panel for the Future of Science and Technology Health impact of 5G
14. Vila et al., 2018.
Australien, Kanada, Frankreich, Deutschland, Israel, Neuseeland und das Vereinigte Königreich; 2000-2004; INTEROCC-Studie: internationale Fall-Kontroll-Studie über Mobiltelefon-Nutzung und Hirntumorrisiko in sie- ben Ländern.
Diese Studie untersucht den Zusammenhang zwischen berufsbedingter HF- und ZF(Zwischenfrequenz)-Exposition und dem Hirntumorrisiko (Gliom und Meningeom) in der multinationalen bevölkerungsbezogenen Fall-Kontroll- Studie INTEROCC (mit fast 4.000 Fällen und über 5.000 Kontrollen) unter Verwendung eines neuen Expositionsbe- wertungsansatzes. Individuelle Indizes der kumulativen Exposition gegenüber HF- und ZF-EMF (insgesamt und in spezifischen Expositionszeitfenstern) wurden den Studienteilnehmern anhand einer Quellen-Expositions-Matrix und detaillierter Interviewdaten über die Arbeit mit oder in der Nähe von EMF-Quellen zugeordnet. Mit Hilfe der beding- ten logistischen Regression wurde der Zusammenhang mit dem Gliom- und Meningeomrisiko untersucht. Insgesamt waren etwa 10 % der Studienteilnehmer HF ausgesetzt, während nur 1 % IF-EMF ausgesetzt war. Es gab keine ein- deutigen Hinweise auf einen positiven Zusammenhang zwischen HF oder ZF-EMF und den untersuchten Hirntumo- ren, wobei die meisten Ergebnisse entweder keinen Zusammenhang oder Odds Ratios (ORs) unter 1,0 zeigten. Die größten bereinigten ORs wurden für die kumulative Exposition gegenüber HF-Magnetfeldern (als A/m-Jahre) in der höchsten Expositionskategorie (≥90. Perzentil) für das jüngste Expositionszeitfenster (1-4 Jahre vor der Diagnose oder dem Referenzdatum) sowohl für Gliome (OR = 1,62 (95% Konfidenzintervall (CI): 0,86, 3,01) als auch für Menin- geome (OR = 1,52, 95% CI: 0,65, 3,55) erhalten. Trotz des verbesserten Expositionsbewertungsansatzes, der in dieser Studie verwendet wurde, konnten keine eindeutigen Zusammenhänge festgestellt werden. Die Ergebnisse für die kürzliche Exposition gegenüber elektrischen und magnetischen Feldern deuten jedoch auf eine mögliche Rolle bei der Förderung/Progression von Hirntumoren hin und sollten weiter untersucht werden.
Kommentar: Die Studie deutet auf eine mögliche Rolle bei der Förderung/Progression von Hirntumoren hin.
15. Luo et al. (2019).
USA. 2010-2011. bevölkerungsbasierte Fall-Kontroll-Studie.
Diese Studie zielt darauf ab, den Zusammenhang zwischen Mobiltelefonnutzung und Schilddrüsenkrebs zu untersu- chen. Eine bevölkerungsbasierte Fall-Kontroll-Studie wurde zwischen 2010 und 2011 in Connecticut durchgeführt und umfasste 462 histologisch bestätigte Schilddrüsenkrebsfälle und 498 bevölkerungsbasierte Kontrollen. Mittels multivariater unbedingter logistischer Regression wurden Odds Ratios (OR) und 95%-Konfidenzintervalle (95% CI) für den Zusammenhang zwischen Handynutzung und Schilddrüsenkrebs geschätzt. Die Nutzung von Mobiltelefonen wurde nicht mit Schilddrüsenkrebs in Verbindung gebracht (OR: 1,05, 95% CI: 0,74-1,48). Ein suggestiver Anstieg des Risikos für Schilddrüsenmikrokarzinome (Tumorgröße ≤10 mm) wurde bei Langzeit- und Vielnutzern beobachtet. Im Vergleich zu den Nichtnutzern von Mobiltelefonen wiesen mehrere Gruppen ein nicht statistisch signifikant erhöhtes Risiko für Schilddrüsenmikrokarzinome auf: Personen, die seit mehr als 15 Jahren ein Mobiltelefon nutzten (OR: 1,29, 95% CI: 0,83-2,00), die ein Mobiltelefon mehr als 2 Stunden pro Tag nutzten (OR: 1,40, 95% CI: 0. 83-2,35), die die meisten kumulativen Nutzungsstunden (OR: 1,58, 95% CI: 0,98-2,54) und die meisten kumulativen Anrufe (OR: 1,20, 95% CI: 0,78-1,84) aufwiesen. Die kumulative Handynutzung wurde geschätzt, indem die Stunden oder Anrufe pro Tag mit der Nutzungsdauer multipliziert wurden. Jede Variable wurde auf der Grundlage ihrer Verteilung unter den Kontrollen in Terzile eingeteilt. In dieser Studie wurde kein signifikanter Zusammenhang zwischen Mobiltelefonnut- zung und Schilddrüsenkrebs festgestellt. Ein vermutetes erhöhtes Risiko für ein Schilddrüsenmikrokarzinom bei lang- fristiger und häufigerer Nutzung sollte weiter untersucht werden.
Anmerkung: Selbstberichtete Exposition. Es wurde kein signifikanter Zusammenhang gefunden, aber ein an- gedeutetes erhöhtes Risiko für Schilddrüsenmikrokarzinome bei Langzeit- und häufigerem Gebrauch.
ÖKOLOGISCHE STUDIEN ( Tabelle 2, a)
16. Gonzalez Rubio et al. (2017).
Spanien. 2012-2015. Ökologische Fall-Kontroll-Studie.
Dieses Papier präsentiert die Ergebnisse einer vorläufigen epidemiologischen Studie, die Epidemiologie, Statistik und geografische Informationssysteme (GIS) kombiniert, in der die Korrelation zwischen der Exposition gegenüber HF- EMF in der Stadt Albacete (166.000 Einwohner, Südostspanien) und der Inzidenz mehrerer Krebsarten mit unspezifi- schen Ursachen (Lymphome und Hirntumore) analysiert werden. Es wurden statistische Instrumente zur Analyse der räumlichen Punktmuster und zur Aggregation der Daten verwendet, um die räumliche Zufälligkeit zu untersuchen
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