Page 149 - Gesundheitliche-Auswirkungen-5G
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STOA | Panel for the Future of Science and Technology Health impact of 5G
verschiedene Gruppen aufgeteilt, nämlich Kontrolle, 2,45-GHz-, 900-MHz-, und 1800-MHz-Gruppen. Die 2,45-GHz-, 900-MHz- und 1800-MHz-Gruppen wurden während der Trächtigkeit und des Wachstums 60 Minuten/Tag EMR aus- gesetzt. In der vierten, fünften und sechsten Woche des Versuchs wurden Nieren- und Hodenproben von geköpften Ratten entnommen. Die Ergebnisse der vierten Woche zeigten, dass das Niveau der Lipidperoxidation in Niere und Hoden sowie die Werte für Kupfer, Zink, reduziertes Glutathion (GSH), Glutathionperoxidase (GSH-Px) und den ge- samten antioxidativen Status (TAS) in der Niere in den EMR-Gruppen abnahmen, während die Eisenkonzentrationen in der Niere sowie die Konzentrationen von Vitamin A und Vitamin E in den Hoden in den EMR-Gruppen anstiegen. Die Ergebnisse der Proben aus der fünften Woche zeigten, dass die Eisen-, Vitamin A- und β-Carotin- Konzentrationen in den Nieren der EMR-Gruppen zunahmen, während die GSH- und TAS-Werte abnahmen. Die Er- gebnisse der sechsten Woche zeigten, dass die Eisenkonzentrationen in der Niere und das Ausmaß der Lipidperoxi- dation in Niere und Hoden in den EMR-Gruppen zunahmen, während die Kupfer-, TAS- und GSH-Konzentrationen abnahmen. Bei den Chrom-, Magnesium- und Mangankonzentrationen in den Nieren gab es keine statistisch signifi- kanten Unterschiede zwischen den vier Gruppen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Wi-Fi- und Mobiltelefon- induzierte EMR oxidative Schäden verursacht, indem sie das Ausmaß der Lipidperoxidation und den Eisenspiegel erhöht, während der gesamte antioxidative Status, die Kupfer- und GSH-Werte sinken. Wi-Fi- und Mobiltelefon- induzierte EMR können bei heranwachsenden Ratten eine frühzeitige Pubertät und oxidative Nieren- und Hoden- schäden verursachen.
Kommentar: Angemessen, positiv (auch Hodenverletzungen).
35. Poulletier de Gannes et al., 2013.
Frankreich. Wistar-Ratten (M, W). Entwicklungstoxizität.
Zum ersten Mal bewerteten wir die Auswirkungen einer Exposition mit dem 2450-MHz-Wi-Fi-Signal (1 h/Tag, 6 Tage/Woche) auf das Fortpflanzungssystem von männlichen und weiblichen Wistar-Ratten, die während der sexuel- len Reifung dem Wi-Fi-Signal vorexponiert waren. 36 männliche und weibliche Wistar-Han-Ratten wurden im Alter von 6 bzw. 7 Wochen gekauft (Janvier, Frankreich) und 1 h/Tag, 6 Tage/Woche exponiert, 12 Tiere pro Gruppe. Die Exposition dauerte 3 Wochen (Männchen) bzw. 2 Wochen (Weibchen), dann wurden die Tiere verpaart und die Paare für weitere 3 Wochen exponiert. Am Tag vor der Geburt wurden die Föten auf Sterblichkeit, Anomalien und klinische Anzeichen untersucht. In unserem Experiment wurden keine schädlichen Wirkungen der Wi-Fi-Exposition auf die männlichen und weiblichen Fortpflanzungsorgane und die Fruchtbarkeit von Ratten bei 1 h pro Tag beobachtet. Es wurden keine makroskopischen Anomalien bei den Föten festgestellt, auch nicht bei dem kritischen Wert von 4 W/ kg.
Kommentar: Angemessen/negativ.
36. Celik et al., 2016.
Türkei. Wistar-Ratten. Entwicklungstoxizität (neuro).
Die Studie untersucht die Auswirkungen von Wi-Fi-induzierter EMF auf das antioxidative Redoxsystem von Gehirn und Leber der Ratte während der Trächtigkeit und Entwicklung. Sechzehn trächtige Ratten und ihre 48 Neugebore- nen wurden zu gleichen Teilen in Kontroll- und EMF-Gruppen aufgeteilt. Die EMF-Gruppen wurden von der Trächtig- keit bis zum Alter von 3 Wochen bei 2,45-GHz-EMF (1 Stunde/Tag an 5 Tagen/Woche) exponiert. Hirnrinden- und Leberproben wurden den Neugeborenen zwischen der ersten und dritten Woche entnommen. In den EMF-Gruppen waren die Lipidperoxidationswerte im Gehirn und in der Leber nach der EMF-Exposition erhöht; die Aktivität der Glutathionperoxidase (GSH-Px) und die Konzentrationen von Vitamin A, Vitamin E und b-Carotin waren jedoch im Gehirn und in der Leber verringert. Die Konzentrationen von Glutathion (GSH) und Vitamin C im Gehirn waren in den EMF-Gruppen ebenfalls niedriger als in den Kontrollgruppen; ihre Konzentrationen in der Leber veränderten sich jedoch nicht. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Wi-Fi-induzierte oxidative Stress im Gehirn und in der Le- ber von sich entwickelnden Ratten auf eine verringerte Konzentration von GSH-Px, GSH und antioxidativen Vitami- nen zurückzuführen ist. Darüber hinaus schien das Gehirn im Vergleich zur Leber bei der Entwicklung von Neugebo- renen empfindlicher auf oxidative Schäden zu reagieren.
Kommentar: Angemessen/positiv.
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