Page 147 - Gesundheitliche-Auswirkungen-5G
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STOA | Panel for the Future of Science and Technology Health impact of 5G
kant die Zahl der Embryonen der Klasse A (p = .015), während sie die Zahl der Embryonen der Klassen B, C und D signifikant erhöhte (p-Werte = 0,026). Darüber hinaus wurde beim Vergleich der Gruppen IV und V mit der Kontroll- gruppe eine signifikante Zunahme der Schwangerschaftsdauer festgestellt (p = .005 bzw. p = .009). In den genann- ten Gruppen wurde jedoch ein signifikanter Rückgang der Zahl der neugeborenen Mäuse festgestellt (p = .001 bzw. p = .004). Zusammenfassend zeigen die Ergebnisse, dass die Mobilfunkstrahlung die Entwicklung der Embryonen sowie die Anzahl der Neugeborenen und die Dauer der Trächtigkeit bei NMRI-Mäusen beeinträchtigen kann, was eine wichtige Ursache für das Versagen der Fortpflanzung sein könnte.
Kommentar : Angemessen/positiv.
Ratten (Tabelle 26, a)
30. Nelson et al., 1991, 1994, 1997, 1997.
USA. Sprague-Dawley-Ratten. Entwicklungstoxizität (synergistische Effekte).
Am Arbeitsplatz kommt es zu einer gleichzeitigen Exposition gegenüber chemischen und physikalischen Stoffen; zu den exponierten Arbeitnehmern gehören diejenigen, die in der Mikroelektronikindustrie, bei Kunststoffversiegelun- gen und mit elektrochirurgischen Geräten arbeiten. Frühere Tierversuche deuten darauf hin, dass eine durch eine erhöhte Umgebungstemperatur ausgelöste Hyperthermie die Toxizität und Teratogenität einiger chemischer Stoffe verstärken kann. Wir haben zuvor gezeigt, dass eine kombinierte Exposition mit Hochfrequenzstrahlung (HF; 10 MHz), die ebenfalls Hyperthermie auslöst und bei exponierten Tieren teratogen ist, und dem industriellen Lösungs- mittel 2-Methoxyethanol (2ME) eine erhöhte Teratogenität bei Ratten bewirkt. In einer nachfolgenden Studie wurde diese Forschung wiederholt und erweitert, indem die interaktive dosisabhängige Teratogenität von HF-Strahlung (Scheinexposition oder Aufrechterhaltung der Kolontemperaturen bei 42,0 Grad Celsius für 0, 10, 20 oder 30 Minu- ten durch HF-Strahlenabsorption) und 2ME (0, 75, 100, 125 oder 150 mg/kg) an den Trächtigkeitstagen 9 oder 13 von Ratten untersucht wurde. Ziel der vorliegenden Untersuchung ist es, die Auswirkungen von HF-Strahlung (die ausreicht, um die Kolontemperatur 10 Minuten lang auf 42,0 °C zu halten) auf eine Reihe von 2ME-Dosen (0, 20, 40, 60, 80, 100, 120 und 140 mg kg-1) auf Ratten am 13 Trächtigkeitstag zu bestimmen. Mit dem Schwerpunkt auf der Charakterisierung des Dosis-Wirkungs-Musters von Wechselwirkungen soll in dieser Untersuchung die niedrigste Stufe der Wechselwirkung bestimmt werden. Die Föten wurden am 20. Tag auf äußere und skelettale Missbildungen untersucht. Die Ergebnisse stimmen mit früheren Beobachtungen überein. Eine dosisabhängige Entwicklungstoxizität wurde für 2ME sowohl in Gegenwart als auch in Abwesenheit von HF-Strahlung beobachtet. Die gleichzeitige HF- Strahlenexposition veränderte jedoch die Form der Dosis-Wirkungs-Kurve von 2ME. Diese Daten weisen darauf hin, dass kombinierte Expositionswirkungen bei der Entwicklung von Expositionsrichtlinien und Interventionsstrategien berücksichtigt werden sollten.
Kommentar: Unzureichend (thermische Effekte werden bei der Untersuchung von Synergieeffekten berück- sichtigt).
31. Nelson et al., 2001.
USA. Sprague-Dawley-Ratten. Entwicklungstoxizität (synergistische Effekte).
Mit der vorliegenden Studie soll untersucht werden, ob die bei HF-Strahlung und 2ME festgestellten Wechselwirkun- gen nur bei diesen beiden Stoffen auftreten, oder ob ähnliche Wechselwirkungen auch bei anderen Chemikalien zu beobachten sind. Da Methanol sowohl als Lösungsmittel als auch als Kraftstoffzusatz weit verbreitet ist und in hohen Konzentrationen bei Tieren teratogen wirkt, haben wir Methanol als Chemikalie ausgewählt, um die Verallgemeiner- barkeit zu untersuchen. Auf der Grundlage der Literatur und unserer Pilotstudien wurden Gruppen von 10 Sprague- Dawley-Ratten am 9. oder 13. Trächtigkeitstag 0, 2 oder 3 g/kg Methanol (zweimal im Abstand von 6 Stunden) ver- abreicht. Die am 9. Tag behandelten Muttertiere erhielten Methanol und wurden 60 Minuten lang einer HF- Strahlung ausgesetzt, die ausreichte, um die Kolontemperatur bei 41 Grad Celsius zu halten (oder Schein r). Die am 13. Tag behandelten Tiere erhielten Methanol plus entweder 0 oder 100 mg/kg 2ME. Da wir beobachteten, dass Me- thanol zu einer Unterkühlung führte, erhielten einige Gruppen die erste Dosis Methanol gleichzeitig mit der HF- oder 2ME-Bestrahlung, andere bekamen die erste Dosis Methanol 1,5 Stunden vor der HF- oder 2ME-Bestrahlung. Die Muttertiere wurden am 20. Trächtigkeitstag getötet, und die Föten wurden auf äußere Missbildungen untersucht. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass HF-Bestrahlung oder Methanol am 9. Tag die Häufigkeit von resorbierten Föten erhöhte, aber es wurden keine interaktiven Effekte beobachtet. Die Resorptionen waren in den Gruppen am höchs- ten, die die experimentellen Behandlungen im Abstand von 1,5 Stunden erhielten. Die höhere Methanoldosis verrin- gerte auch das Gewicht der Föten. Die Verabreichung von 2ME oder Methanol am 13. Tag erhöhte die Rate der Missbildungen, und es gab Hinweise auf eine positive
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