Page 148 - Gesundheitliche-Auswirkungen-5G
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STOA | Panel for the Future of Science and Technology Health impact of 5G
Wechselwirkung zwischen 2ME und Methanol. Das Gewicht der Föten wurde durch 2ME und Methanol allein verrin- gert, aber es wurde keine Wechselwirkung beobachtet. Auch eine getrennte Verabreichung der Teratogene hatte keinen Einfluss auf die Ergebnisse. Diese Ergebnisse weisen darauf hin, dass Wechselwirkungen in der Entwicklungs- toxikologie, wie die von uns untersuchten Wechselwirkungen von HF-Strahlung, 2ME und Methanol, komplex sind, und dass solche Wechselwirkungen ohne weitere Forschung nicht vollständig verstanden oder vorhergesagt werden können. Es ist wichtig, dass kombinierte Expositionswirkungen bei der Entwicklung von Richtlinien und Interventions- strategien für die Exposition gegenüber physikalischen und chemischen Wirkstoffen berücksichtigt werden.
Kommentar: Unzureichend (thermische Effekte werden bei der Untersuchung von Synergieeffekten berück- sichtigt).
32. Ogawa et al., 2009.
Japan. Sprague-Dawley-Ratten (W), 10 Tage. Entwicklungstoxizität.
In der vorliegenden Studie sollte untersucht werden, ob die Exposition während der Trächtigkeit gegenüber einem EMF, das auf die Kopfregion abzielt, ähnlich dem von Mobiltelefonen, die Embryogenese von Ratten beeinträchtigen könnte. Ein 1,95-GHz-Breitband-Code-Division-Multiple-Access (W-CDMA)-Signal, das für das International Mobile Telecommunication 2000 (IMT-2000)-System verwendet wird und für den freien mobilen Multimedia-Zugang (FOMA) genutzt wird, wurde für die Exposition am Kopf von vier Gruppen trächtiger CD(SD)-IGS-Ratten (20 pro Gruppe) während der Trächtigkeitstage 7-17 verwendet. Die Exposition wurde für 90 Minuten/Tag am Morgen durchgeführt. Die räumliche durchschnittliche spezifische Absorptionsrate (SAR) für die einzelnen Gehirne wurde auf 0,67 und 2,0 W/kg festgelegt, mit Spitzen-Gehirn-SARs von 3,1 und 7,0 W/kg für niedrige (Gruppe 3) bzw. hohe (Gruppe 4) Expositionen und einer durchschnittlichen Ganzkörper-SAR von weniger als 0,4 W/kg, um keine thermi- schen Wirkungen aufgrund einer Temperaturerhöhung zu verursachen. Kontroll- und Scheinexpositionsgruppen wurden ebenfalls einbezogen. Am 20. Trächtigkeitstag wurden alle Muttertiere getötet und die Föten per Kaiser- schnitt entnommen. Es gab keine Unterschiede in der Körpergewichtszunahme der Mütter. Es wurden keine nachtei- ligen Wirkungen der EMF-Exposition auf irgendwelche reproduktiven und embryotoxischen Parameter beobachtet, wie z.B. Anzahl der lebenden (243-271 Föten), toten oder resorbierten Embryonen, Plazentagewicht, Geschlechter- verhältnis, Gewicht oder äußere, viszerale oder skelettale Anomalien der lebenden Föten.
Kommentar: Angemessen/negativ.
33. Sommer et al., 2009.
Deutschland, C57BL-Mäuse (M, W). Mehrgenerationenstudie. Entwicklungstoxizität.
Männliche und weibliche Mäuse (C57BL) wurden chronisch (lebenslang, 24 h/Tag) bei elektromagnetischen Feldern des Mobilfunks bei etwa 1966 MHz (UMTS) exponiert. Ihre Entwicklung und Fruchtbarkeit wurde über vier Generatio- nen durch die Untersuchung von histologischen, physiologischen, reproduktiven und Verhaltensfunktionen über- wacht. Exposition von 24 h/Tag, 7 Tage/Woche, mit 128 männlichen und 256 weiblichen Mäusen über vier Generati- onen. Die mittleren Ganzkörper-SAR-Werte, berechnet für erwachsene Tiere zum Zeitpunkt der Paarung, betrugen 0 (Schein), 0,08, 0,4 und 1,3 W/kg. Die Leistungsdichten wurden für jede Gruppe konstant gehalten (0, 1,35, 6,8 und 22 W/m(2)), so dass die SAR-Werte aufgrund der unterschiedlichen Anzahl von erwachsenen Tieren und Jungtieren im Laufe des Versuchs variierten. Das Experiment wurde als Blindversuch durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen keine schädlichen Auswirkungen der Exposition auf die Fruchtbarkeit und Entwicklung der Tiere. Die Anzahl und die Ent- wicklung der Welpen wurden durch die Exposition nicht beeinflusst. Einige Daten, wenn auch ohne klare Dosis- Wirkungs-Beziehung, deuten auf Wirkungen der Exposition auf die Nahrungsaufnahme hin, was in Übereinstimmung mit einigen zuvor veröffentlichten Daten steht. Zusammenfassend deuten die Ergebnisse dieser Studie nicht auf schädliche Wirkungen einer Langzeit-Exposition von Mäusen mit UMTS über mehrere Generationen hin.
Kommentar: Angemessen/negativ.
34. Ozorak et al., 2013.
Türkei. Wistar-Ratten. Entwicklungstoxizität.
Die vorliegende Studie wurde durchgeführt, um die Auswirkungen sowohl von Wi-Fi (2,45 GHz)- als auch von Mobil- telefonen (900 und 1800 MHz)-induzierter elektromagnetischer Strahlung (EMR) auf oxidativen Stress und Spuren- element-Gehalte in den Nieren und Hoden von heranwachsenden Ratten von der Trächtigkeit bis zum Alter von 6 Wochen zu bestimmen. Zweiunddreißig Ratten und ihre 96 neugeborenen Nachkommen wurden gleichmäßig in vier
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