Page 150 - Gesundheitliche-Auswirkungen-5G
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STOA | Panel for the Future of Science and Technology Health impact of 5G
37. Shirai et al., 2016.
Japan. Sprague-Dawley-Ratten. Entwicklungstoxizität.
Um die möglichen schädlichen Wirkungen multifrequenter HF-EMF zu bewerten, wurde ein Experiment durchge- führt, bei dem trächtige Ratten und ihre Nachkommen gleichzeitig bei acht verschiedenen Kommunikationssignal- EMF (zwei im 800-MHz-Band, zwei im 2-GHz-Band, eines im 2,4-GHz-Band, zwei im 2,5-GHz-Band und eines im 5,2- GHz-Band) exponiert wurden. Sechsunddreißig trächtige 10 Wochen alte Sprague-Dawley (SD)-Ratten wurden in drei Gruppen zu je 12 Ratten aufgeteilt: eine Kontrollgruppe (Schein-Exposition) und zwei experimentelle Gruppen (niedrige und hohe HF-EMF-Exposition). Der gesamte Körper der Rattenmütter wurde vom 7. Schwangerschaftstag bis zur Entwöhnung 20 Stunden pro Tag bei HF-EMF exponiert, und die F1-Nachkommen (46-48 F1-Welpen pro Gruppe) wurden dann bis zum Alter von 6 Wochen ebenfalls 20 Stunden pro Tag exponiert. Zu den bewerteten Para- metern gehörten das Wachstum, der Trächtigkeitszustand und die Organgewichte der Muttertiere, die Überlebensra- ten, die Entwicklung, das Wachstum, die körperliche und funktionelle Entwicklung, die Gedächtnisfunktion und die Fortpflanzungsfähigkeit der F1-Nachkommen sowie die Embryotoxizität und Teratogenität bei den F2-Ratten. Bei den Muttertieren oder den F1-Nachkommen, die den HF-EMF ausgesetzt waren, oder bei den F2-Nachkommen wur- den bei keinem der bewerteten Parameter abnorme Befunde beobachtet. Somit zeigte die gleichzeitige Ganzkörper- Exposition bei acht verschiedenen Kommunikationssignal-EMF mit Frequenzen zwischen 800 MHz und 5,2 GHz unter den Bedingungen des vorliegenden Experiments keine nachteiligen Auswirkungen auf die Trächtigkeit oder die Ent- wicklung der Ratten.
Kommentar: Angemessen/negativ.
38. Stasinopouloua et al. (2016).
Griechenland. Wistar-Ratten. Entwicklungstoxizität (neuro).
In der vorliegenden Studie wurden Wistar-Ratten (80 Muttertiere in 4 Gruppen) während der Trächtigkeit bei einer durchschnittlichen elektrischen Feldstärke von 3,7 V/m, 12 h/Tag, exponiert, um die Auswirkungen der drahtlosen 1880-1900 MHz Digital Enhanced CommunicationTelephony (DECT)-Basisstrahlung auf die fötale und postnatale Entwicklung zu bewerten. Nach der Geburt wurde eine Gruppe von Muttertieren und Nachkommen in ähnlicher Wei- se für weitere 22 Tage exponiert. Die Kontrollgruppe wurde schein-exponiert. Die Daten zeigten, dass die DECT-Basis -Strahlungsexposition am 17. Tag der Schwangerschaft zu einer Erhöhung der Herzfrequenz der Embryonen führte. Ein Verlust von Pyramidenzellen und eine Überexpression des Glia fibrillary acidic protein (GFAP) wurden in der CA4- Region des Hippocampus der 22 Tage alten Welpen festgestellt, die entweder während des pränatalen Lebens oder sowohl prä- als auch postnatal bestrahlt wurden. Veränderungen in der Integrität des Gehirns der 22 Tage alten Wel- pen könnten möglicherweise mit entwicklungsbedingten Verhaltensänderungen während der fötalen Periode zu- sammenhängen.
Kommentar: Angemessen/positiv.
39. Othman et al. (2017).
Tunesien. Wistar-Ratten. Entwicklungstoxizität (neuro).
Die vorliegende Arbeit untersuchte die Auswirkungen einer pränatalen Exposition bei Hochfrequenzwellen von her- kömmlichen WiFi-Geräten auf die postnatale Entwicklung und das Verhalten von Ratten-Nachkommen. Zehn trächti- ge Wistar-Albino-Ratten wurden nach dem Zufallsprinzip in zwei Gruppen eingeteilt (n = 5). Die Versuchsgruppe wurde während der gesamten Trächtigkeitsdauer täglich 2 Stunden lang einem 2,45-GHz-WiFi-Signal ausgesetzt. Die weiblichen Kontrolltiere wurden den gleichen Bedingungen wie die behandelte Gruppe ausgesetzt, jedoch ohne WiFi -Strahlung. Nach der Geburt wurden die Nachkommen während ihrer 17 postnatalen Tage (PND) auf ihre körperliche und neurologische Entwicklung getestet, dann auf Angst (PND 28) und Motorik (PND 40-43) sowie auf die zerebrale oxidative Stressreaktion und die Cholinesterase-Aktivität in Gehirn und Serum (PND 28 und 43). Unsere Hauptergeb- nisse zeigten, dass die in-utero WiFi-Exposition die Neuroentwicklung der Nachkommen während der ersten sieb- zehn postnatalen Tage beeinträchtigte, ohne das emotionale und motorische Verhalten im Erwachsenenalter zu ver- ändern. Außerdem induzierte die pränatale WiFi-Exposition ein Ungleichgewicht des zerebralen oxidativen Stresses (Anstieg des Malondialdehyd-Gehalts (MDA) und des Wasserstoffperoxid-Gehalts (H2O2) und Abnahme der Katalase - (CAT) und Superoxid-Dismutase- (SOD) Aktivitäten) im Alter von 28, aber nicht von 43 Tagen, außerdem beein- flusste die Exposition die Acethylcolinesterase-Aktivität sowohl auf zerebraler als auch auf serologischer Ebene. So- mit deckte die aktuelle Studie auf, dass die mütterliche Exposition bei WiFi-Hochfrequenzen zu verschiedenen nach- teiligen neurologischen Wirkungen bei den Nachkommen führte, indem sie die Neuro-Entwicklung, das zerebrale Stress-Gleichgewicht und die Cholinesterase-Aktivität beeinflusste.
Kommentar: Angemessen/positiv.
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