Page 84 - Gesundheitliche-Auswirkungen-5G
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STOA | Panel for the Future of Science and Technology Health impact of 5G
- 7 Zwei-Jahres-Krebs-Bioassays mit HF-Strahlung, zwei an Mäusen und fünf an Ratten; sechs Studien wurden durch- geführt, um die Auswirkungen der Exposition mit Mobilfunk-HF-Metrik zu untersuchen, und eine Studie betraf die Exposition mit gepulster HF-Strahlung. Im Vergleich zu Scheinkontrollen wurde in keiner Studie bei Tieren, die Mo- bilfunk-HF-Strahlung ausgesetzt waren, ein statistisch signifikanter Anstieg der Inzidenz gutartiger oder bösartiger Neoplasmen an irgendeiner Organstelle festgestellt. In der Studie mit Exposition gegenüber gepulster HF-Strahlung wurde bei Ratten eine erhöhte Inzidenz aller bösartigen Tumore (alle Stellen zusammen) beobachtet; die Arbeits- gruppe betrachtete diesen Befund jedoch als von begrenzter biologischer Signifikanz, da er aus der Zusammenfas- sung nicht-signifikanter Veränderungen der Tumorinzidenz an mehreren Stellen resultierte. Die Exposition gegen- über HF-Strahlung erhöhte die Gesamttumorinzidenz in keiner der anderen sechs ausgewerteten Studien. Die Ar- beitsgruppe kam zu dem Schluss, dass die Ergebnisse der 2-Jahres-Krebs-Bioassays keine Beweise dafür liefern, dass die langfristige Exposition gegenüber HF-Strahlung die Inzidenz gutartiger oder bösartiger Neoplasmen bei stan- dardgezüchteten Mäusen oder Ratten erhöht.
- 12 Studien, die vier verschiedene tumoranfällige Tiermodelle verwendeten; zwei dieser Studien zeigten ein erhöh- tes Auftreten von Tumoren bei Tieren, die HF-Strahlung ausgesetzt waren. Die erste Studie mit positiven Ergebnissen zeigte eine erhöhte Inzidenz von Lymphomen bei Eμ-Piml-transgenen Mäusen, die GSM-Mobilfunkstrahlung bei 900 MHz ausgesetzt waren; zwei nachfolgende Studien anderer Forscher, die dasselbe Modellsystem verwendeten, konn- ten dieses Ergebnis jedoch nicht bestätigen. In der zweiten Studie mit positiven Ergebnissen wurde eine erhöhte Inzi- denz von Tumoren der Brustdrüse bei C3H/HeA-Mäusen beobachtet, die HF-Strahlung bei 2450 MHz ausgesetzt waren; zwei spätere Studien mit demselben Expositionsmaß konnten diesen Befund zwar nicht bestätigen, doch wur- den diese Folgestudien bei niedrigeren Expositionsniveaus durchgeführt. Die Arbeitsgruppe kam zu dem Schluss, dass die Ergebnisse von Studien an drei tumoranfälligen Tiermodellen (das Eμ-Piml-Mausmodell für Lymphome, das AKR-Mausmodell für Lymphome und das Patchedr-1-Mausmodell für Hirntumore) die Hypothese nicht stützen, dass die Häufigkeit von Tumoren im Gehirn oder im lymphatischen Gewebe als Folge der Exposition gegenüber HF- Strahlung zunehmen würde.
- 16 Studien zur Initiierung und Förderung der Tumorgenese in Haut, Brustdrüse, Gehirn und lymphatischem Gewe- be, die mit Tiermodellen durchgeführt wurden. Keine der fünf Studien mit Hautkrebsmodellen und keine der sechs Studien mit Hirnkrebsmodellen zeigten einen Zusammenhang mit der Exposition gegenüber HF-Strahlung. Eine von vier Studien mit dem Modell des Brustdrüsentumors bei Sprague-Dawley-Ratten ergab positive Ergebnisse; die an- deren drei Studien - eine davon mit einem fast identischen Protokoll - zeigten keinen Zusammenhang, obwohl sie das gleiche experimentelle Modell und die gleichen Expositionsbedingungen für HF-Strahlung verwendeten. Auch die Studie mit dem Lymphom-Modell war negativ. Die Arbeitsgruppe kam zu dem Schluss, dass die Beweise aus die- sen Studien zur Auslösung und Förderung der Karzinogenese in keinem der untersuchten Gewebe ein konsistentes Muster der Verstärkung der Karzinogenese durch die Exposition mit HF-Strahlung aufzeigen.
- 6 Studien zur Co-Karzinogenese mit fünf verschiedenen Tiermodellen. Es wurden vier positive Reaktionen berichtet. Zwei Studien mit positiven Ergebnissen, eine an Wistar-Ratten, die kontinuierlich MX-haltigem Trinkwasser - einem Nebenprodukt der Wasserdesinfektion - ausgesetzt waren, und eine weitere Studie an trächtigen B6C3F1-Mäusen, denen eine Einzeldosis Ethylnitrosoharnstoff verabreicht wurde, und gleichzeitig der Exposition gegenüber HF- Strahlung von Mobiltelefonen bei 900 bzw. 1966 MHz ausgesetzt waren. Die beiden anderen Studien mit positiven Ergebnissen betrafen die gleichzeitige Exposition von BALB/c-Mäusen gegenüber HF-Strahlung bei 2450 MHz und Benzo[a]pyren. Obwohl der Wert von zwei dieser Studien durch ihre unbekannte Relevanz für Krebs beim Menschen abgeschwächt wurde, kam die Arbeitsgruppe zu dem Schluss, dass sie einige zusätzliche Beweise für die Karzinoge- nität von HF-Strahlung bei Versuchstieren liefern.
Die Schlussfolgerung für die Bewertung der Tierstudien lautete: "Es gibt begrenzte Beweise für die Karzinogenität hochfrequenter Strahlung bei Versuchstieren" (IARC, 2013).
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