Page 33 - EMF von Stromtechnologien
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 EMF von Stromtechnologien
Abbildung 13: E-Feld in Abhängigkeit der Distanz (Quelle: FSM, www.emf.ethz.ch)
2.2.5 Streuströme, Ströme in Neutralleitern und im Erdungssystem
Unter dem Begriff „Streuströme“ werden Erdausgleichsströme im Boden und in leitfähigen Leitungs- und Gebäudestrukturen verstanden. Sie treten überall auf, wo Elektrizitätsversorgungsnetze installiert sind, die an mehreren Stellen geerdet sind. Dies ist im Hochspannungsnetz auf den Netzebenen 1 bis 3 und insbesondere auf der Niederspannungsebene 7 der Fall, sowie im Schienennetz der Wechsel- strombahnen.
Die Streuströme sind eine Folge Ohm’scher oder induktiver Spannungsabfälle zwischen den Orten der Erdung. Im Niederspannungsnetz wird zwischen der Erdung in der Transformatorenstation und den Erdungen bei der primären Gebäudeverteilung der Stromkonsumenten immer ein Neutral- bzw. PEN-Leiter parallel zu den Phasen mitgeführt, der bei asymmetrischer Netzbelastung den Nullleiter- strom führt. Ein kleiner Spannungsabfall über diesem Leiter führt aber grundsätzlich dazu, dass ein Teilstrom seinen Weg über das Erdreich und unterschiedliche Metallstrukturen nimmt.
Streuströme können auch durch magnetische Induktion in Leiterschleifen hervorgerufen werden. Solche Ausgleichsströme (Streuströme) können demnach in allen Gebäuden mit Elektroinstallationen festgestellt werden. In der Diskussion über mögliche negative Auswirkungen von Streuströmen - vor allem in Tierhaltungsbetrieben - wird oft ins Feld geführt, dass Teile der Ströme durch die Körper der Nutztiere fliessen könnten oder dass sich die Magnetfelder, welche diese Streuströme hervorrufen, sich nachteilig auswirken könnten.
Die Magnetfelder fallen aufgrund ihrer geringen Intensität als besondere Belastung ausser Betracht, da sie im Vergleich mit anderen Magnetfeldern der Elektrizitätsnutzung kaum relevant sind. Selbst ein
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