Page 40 - Gesundheitliche-Auswirkungen-5G
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STOA | Panel for the Future of Science and Technology Health impact of 5G
2.5 Extraktion von Informationen aus der einschlägigen Literatur
Es wurde beschlossen, zwei verschiedene Datenerfassungsformulare zu verwenden, um Informationen aus der aus- gewählten Literatur zu extrahieren, da epidemiologische und experimentelle Studien sehr unterschiedliche Merkmale und Eigenheiten aufweisen, die berücksichtigt werden müssen. Die Instrumente wurden gewählt, um eine vollständi- ge und standardisierte Erfassung aller Informationen zu erreichen, die für die Bewertung der Studiendurchführung, der Expositionsbewertung und der gesundheitlichen Auswirkungen relevant sind. Die Datentabelle für epidemiologi- sche Studien basierte auf derjenigen, die für die Reihe von Überprüfungen verwendet wurde, die zur Ausarbeitung, Vervollkommnung und Prüfung der gemeinsamen WHO/ILO-Methode zur Schätzung der arbeitsbedingten Krank- heits- und Verletzungslast durchgeführt wurden (Mandrioli et al., 2018; Sgargi et al., 2020). Die Datentabelle für ex- perimentelle Studien basiert auf dem Format, das in den IARC-Monographien zur Bewertung der Karzinogenität ver- wendet wird.
Bei beiden Formularen handelt es sich um validierte Instrumente, die nachweislich umfassende Daten aus der ein- schlägigen Literatur liefern. Kalibrierung und Einheitlichkeit wurden durch mehrere Runden unabhängiger Blindstudi- enextraktion, Diskussion und Konsensfindung unter den Gutachtern erreicht.
Für epidemiologische Studien wurde eine breite Palette von Informationen extrahiert, nämlich:
Ref. ID; Art der Studie; Art der Datenerhebung; Land; Jahr; N; Geschlecht; Alter; Beruf; Quelle der Exposition; Dauer der Exposition; Häufigkeit der Exposition; Intensität der Exposition; sonstige Koexposition/Anpassungen; Methode zur Expo- sitionsbewertung; beobachtete gesundheitliche Auswirkungen; Maß der beobachteten gesundheitlichen Auswirkungen; Ergebnisse; Schlussfolgerungen; Autoren; Zugehörigkeit; Interessenkonflikte; Finanzierung.
Für experimentelle Studien wurden die folgenden Elemente aus der Literatur extrahiert:
Referenz-ID; Art der Studie; Stamm, Spezies (Geschlecht); Expositionsdauer; Häufigkeit; Intensität; jede andere Koexposi- tion; Expositionszeit - Anzahl der Tiere; erhöhte Tumorinzidenz
Die Informationen wurden von den Gutachtern unabhängig voneinander extrahiert und anschließend von allen Gut- achtern und einem leitenden Experten doppelt überprüft.
2.6 Evidenzsynthese
Bei der abschließenden Bewertung der Ergebnisse der Überprüfung sowohl für epidemiologische als auch für experi- mentelle Studien und für Krebs- und Reproduktions-/Entwicklungsergebnisse haben wir die in der (IARC-Präambel, 2019) angegebenen Parameter berücksichtigt, die auf die Bedürfnisse des vorliegenden Berichts zugeschnitten sind und für beide Endpunkte (d. h. Krebs- und Reproduktions-/Entwicklungswirkungen) gelten:
Ausreichende Evidenz: Es wurde ein kausaler Zusammenhang zwischen der Exposition gegenüber RF-EMF und der spezifischen schädlichen Wirkung festgestellt. Das heißt, ein positiver Zusammenhang wurde in der Gesamtheit der Belege für die Exposition gegenüber dem Agens und der spezifischen schädlichen Wirkung in Studien beobachtet, in denen Zufall, Verzerrung und Störfaktoren mit angemessener Sicherheit ausgeschlossen wurden.
Begrenzte Evidenz: Eine kausale Interpretation des positiven Zusammenhangs zwischen der Exposition gegenüber HF -EMF und der spezifischen schädlichen Wirkung ist glaubwürdig, aber Zufall, Verzerrungen oder Störfaktoren können nicht mit hinreichender Sicherheit ausgeschlossen werden.
Keine Evidenz: Es liegen keine Daten oder Beweise vor, die auf das Fehlen von schädlichen Wirkungen hinweisen (zu spezifizieren).
2.7 Gesamtbewertung der vorliegenden Übersichtsarbeit
Die Ergebnisse der Überprüfung sowohl für Krebs als auch für reproduktive/entwicklungsbezogene Ergebnisse wur- den schließlich nach den in der IARC-Präambel (2019) angegebenen Kriterien bewertet, die auf die Bedürfnisse des vorliegenden Berichts zugeschnitten sind. Abbildung 8 zeigt die Evidenzströme, die für die Gesamtklassifizierung durch die IARC verwendet wurden.
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