Page 20 - EMF von Stromtechnologien
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 EMF von Stromtechnologien
Netzebene 7 zu verzeichnen: 73‘382 km, gegenüber 10‘835 km Freileitung zu abgelegenen Verbrau-
chern im landwirtschaftlichen Gebiet fast ausschliesslich auf Holzmasten. Bei der Verkabelung wird im Mittelspannungsbereich (Netzebene 3) oft mit einzelnen Rohrblöcken pro Phasenleiter gearbeitet, währendem in der Netzebene 5 ein Rohrblock für ein dreipoliges oder drei einpolige Kabel im gleichen Rohr verwendet werden. Im Niederspannungsnetz (Netzebene 7) werden in der Regel 4-polige Kabel, d.h. inkl. neutralem Rückleiter verwendet. Die typische Verlegetiefe beträgt 1 m unter der Erdoberflä- che.
2.1.4 Vergleich der EMF von Freileitungen und Kabeln
Bei den elektrischen Freileitungen der höchsten Spannungsebenen werden beim Mindestbodenab- stand nach Leitungsverordnung (11.3 m bei Weitspannleitungen), die nach NISV zulässigen elektri- schen Feldstärken teilweise überschritten. An einigen Stellen mussten Freileitungen im Netz der Swissgrid auf den höchsten Spannungsebenen angepasst werden. Die maximal zulässige magneti- sche Flussdichte an öffentlich-zugänglichen Orten von 100 μT wird aber bei den heute in der Schweiz betriebenen Freileitungen nicht erreicht.
Wegen des geringeren Phasenabstands erzeugen Kabelleitungen grundsätzlich enger begrenzte magnetische Streufelder verglichen mit Freileitungen. Vergleicht man das B-Feldprofil einer Kabellei- tung mit demjenigen einer entsprechenden Freileitung bei gleichem Betriebsstrom, so stellt man im Fernbereich (Abstand zur Leitungsachse grösser etwa 10 m) bei Kabeln erheblich geringere Fluss- dichten fest als bei Freileitungen. Ein entsprechender Vergleich der B-Feldprofile von Kabeln und Frei- leitungen ist in Abbildung 6 dargestellt (Bräunlich & Biasiutti, 1992).
Abbildung 6: Querprofile von B-Feldern von Freileitungen / Einleiterkabelsystem. Links: typische Leiteranordnungen bei ver- schiedenen Starkstromleitungen, Rechts: Querprofile des B-Feldeffektivwertes der linken Anordnung.
Kommentare zu Abbildung 6:
Links:
Typische Leiteranordnung bei verschiedenen Leiteranordnungen und einer Einleiter-Kabelanlage: Profilachse für Figur rechts: 380 kV/220 kV-Freileitung / 132 kV-Freileitung / 16 kV-Regelleitung / Einleiter-Kabelanlage, in Ebene, Achsabstand 0.3 m, 1 m Verlegetiefe.
Rechts:
Vergleich von Querprofilen des B-Feldeffektivwertes im Abstand von 1 m über Erdoberfläche für typische Lei- tungsanordnungen gemäss linker Figur. Strangströme 500 A, keine Phasenverschiebung bei Systemen mit 2 Strängen. Die strichpunktierte Kurve steht für einen Ausgleichsstrom von 20 A auf einer Erdleitung, anstelle der Kabelanlage.
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