Page 19 - EMF von Stromtechnologien
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 EMF von Stromtechnologien
     1 mT/0.1 mT Distanz von der Leitungsachse*
Kabellängen 1 mT/0.1 mT 1 m unter dem
Boden
       Netzebene
Freileitungs- länge in der Schweiz
          Netzebene 1 380 kV/220 kV Netzebene 3, 110 kV-36 kV Netzebene 5, 1 bis
< 36 kV Netzebene 7, 220 V/380 V bis <1 kV
6’700 km 6’919 km
20 m / 50 m 8 m / 40 m
1’980 km 32’170 km
73’382 km
7 m / 23 m
<<7 m / <<23 m
14 cm / 45 cm
     11’570 km
     7 m / 30 m
   10’835 km
    43 cm / 140 cm**
        Tabelle 1: Vergleich der Distanzen mit Flussdichte-Werten von 1 mT und 0.1 mT bei durchschnittlicher Belastung der Stark- stromleitungen (Bräunlich & Biasiutti, 1992; Bürgi, 2011)
Kommentare zu Tabelle 1:
*Die Korridorbreite umfasst die Doppelte Distanz **4 x 60 W Zimmer-Halogenleuchte, 20 A/12 V
Aus den Korridorbreiten kann das Ausmass der Flächen- bzw. Personenbelastung mit erhöhten mag- netischen Flussdichten durch Starkstromleitungen grob abgeschätzt werden. Vorausgeschickt wird, dass sich aus einer Feldexpositionsstudie für die schweizerische Bevölkerung aus dem Jahr 1995 (Stratmann et al., 1995) durch Stichprobenuntersuchung eine über die Zeit und die Bevölkerung ge- mittelte magnetische Flussdichte von 0.21 μT ergab.
Die Leitungskorridorfläche der Hochspannungsnetzebenen 1 bis 5, auf welcher die magnetische Flussdichte über 1 μT liegt, wird aufgrund der Tabelle 1 zu 270 km2. geschätzt. Dabei wird angenom- men, dass der grösste Teil als Doppelleitungen ausgeführt ist. Mit einer Landesfläche von 41'285 km2 wird der Flussdichtewert von 1 μT demnach auf einem Flächenanteil der Schweiz von ca. 0.7 % über- schritten. In aller Regel wird allerdings die Korridorbreite, die als Freihaltezone für Orte Empfindlicher Nutzung betrachtet wird, weniger häufig frequentiert, so dass der Bevölkerungsanteil, der einer mittle- ren Flussdichte von 1 μT ausgesetzt ist, deutlich geringer ausfallen dürfte (siehe Abbildung 5). Die Lei- tungen der Netzebene 1 der Swissgrid 380 kV und 220 kV von total 6‘700 km Länge bestehen fast ausschliesslich aus Freileitungen (mit 12'000 Masten). Dabei stellen 41 Leitungen die Verbindung ins Ausland, d.h. zum Europäischen Verbundnetz der UCTE2 her. Die Swissgrid betreibt im schweizeri- schen Verbundnetz ausserdem 147 Schaltanlagen als Energieknotenpunkte, meist mit Transformation auf tiefere Spannungsebnen. Die in der Umgebung der Unterwerke entstehenden Bereiche mit erhöh- ter magnetischer Flussdichte sind vernachlässigbar klein und ausserdem von der Öffentlichkeit wenig frequentiert. Die Netzebene 3, meist als Verteilnetz der Kantone mit 110 kV bis 36 kV betrieben, ist grossflächig angeordnet und besteht aus 6‘919 km Freileitung (auf Holz und Betonmasten) und
1‘980 km Kabel. Erst in der Netzebene 5 bestehen die Leitungen in der Schweiz vornehmlich aus Erd- kabel, mit 32‘174 km, gegenüber der Freileitung von 11‘570 km. Ein noch höherer Kabelanteil ist bei
2 Union for the Co-ordination of Transmission of Electricity 19/204
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