Page 98 - Gesundheitliche-Auswirkungen-5G
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STOA | Panel for the Future of Science and Technology Health impact of 5G
MÄNNLICHE FERTILITÄT Fall-Kontroll-Studien (Tabellen 12a)
1. Al-Quzwini et al., 2016.
Irak. Fall-Kontroll-Studie.
Eine Analyse der Samenflüssigkeit ist ein klinischer Marker für das männliche Fortpflanzungspotenzial. Es sollte her- ausgefunden werden, ob Umweltrisiken wie Mobilfunkmasten einen Einfluss auf die männliche Fortpflanzungsfähig- keit haben. Zweihundert Paare wurden eingeschlossen, hundert subfertilen Paaren als Studiengruppe (n=100) und hundert fruchtbaren Paaren als Kontrollgruppe (n= 100). Die Umweltexposition durch elektromagnetische Strahlung von Mobilfunktürmen und der berufliche Zustand wurden mit einem Standardfragebogen erfasst. Die Samenanalyse wurde bei den subfertilen Männern durchgeführt, da die fruchtbaren Männer (Kontrollgruppe) die Abgabe von Sa- menproben verweigerten. Bei der beruflichen Gefährdung zeigte sich ein signifikanter Unterschied zwischen der sub- fertilen und der Kontrollgruppe (38 % gegenüber 12 %) (p< 0,05), mit einer Odds Ratio (OR) = 4,5 und einem 95% igen Konfidenzintervall (CI): 2,175-9,288, und auch der Umweltfaktor (Mobilfunkmasten im Umkreis von fünfzig Me- tern von ihrem Haus) zeigte einen signifikanten Unterschied (29 % gegenüber 12 %) (p< 0,05), mit OR= 3; 95% CI: 1,426-6,290. Die SFA der subfertilen Männer war zu 40 % abnormal im Vergleich zu 60 % normaler Spermaanalyse. Diese Anomalien wurden in 35 % Oligozoospermie, 55 % Asthenospermie und 10 % Teratozoospermie eingeteilt. Oligozoospermie war mit einem höheren Berufsrisiko verbunden (OR= 1,8, 95% CI: 0,569-5,527). Teratozoospermie war mit einem höheren Berufsrisiko (OR= 5,23, 95% CI: 0,524-52,204) und mit der Exposition gegenüber Umweltrisi- ken (OR = 2,6, 95% CI: 0,342- 19,070) sowie mit dem Rauchen (OR = 1,7, 95% CI: 0,225-12,353) verbunden. Die männliche Fruchtbarkeit, die durch die Qualität des Spermas repräsentiert wird, könnte durch berufliche und um- weltbedingte Expositionen beeinflusst werden, so dass es scheint, dass die Vermeidung von beruflichen und umwelt- bedingten Risikofaktoren zu einer Verbesserung der Samenqualität bei subfertilen Männern führen könnte.
Kommentar: Unzureichend/unschlüssig.
Querschnittsstudien (Tabellen 13, a-d)
2. Baste et al., 2008.
Norwegen. 2002-2004. Querschnittsstudie, berufliche Exposition.
Die Autoren führten eine Querschnittsstudie unter Militär-Männern durch, die bei der Königlichen Norwegischen Marine beschäftigt waren, einschließlich Informationen über die Arbeit in der Nähe von Geräten, die hochfrequente elektromagnetische Felder aussenden, einjährige Unfruchtbarkeit, Kinder und Geschlecht des Nachwuchses. Von den 10 497 Befragten hatten 22 % in der Nähe von Hochfrequenz-Antennen in einem "hohen" oder "sehr hohen" Aus- maß gearbeitet. Die Unfruchtbarkeit stieg signifikant mit zunehmender selbstberichteter Exposition gegenüber hoch- frequenten elektromagnetischen Feldern. In einer logistischen Regression betrug das Odds Ratio (OR) für Unfrucht- barkeit bei denjenigen, die in einem ''sehr hohen'' Abstand von Hochfrequenzantennen gearbeitet hatten, im Ver- gleich zu denjenigen, die angaben, nicht in der Nähe von Hochfrequenzantennen zu arbeiten, 1,86 (95% Konfiden- zintervall (CI): 1,46-2,37), bereinigt um Alter, Rauchgewohnheiten, Alkoholkonsum und Exposition gegenüber organi- schen Lösungsmitteln, Schweißen und Blei. Ähnliche bereinigte OR für diejenigen, die "stark", "etwas" und "gering" exponiert waren, betrugen 1,93 (95% CI: 1,55-2,40), 1,52 (95% CI: 1,25-1,84) bzw. 1,39 (95% CI: 1,15-1,68). In allen Altersgruppen gab es signifikante lineare Trends mit einer höheren Prävalenz ungewollter Kinderlosigkeit bei höhe- rer selbstberichteter Exposition gegenüber Hochfrequenzfeldern. Der Grad der Exposition bei Hochfrequenzstrah- lung und die Anzahl der Kinder waren jedoch nicht assoziiert. Für die selbstberichtete Exposition bei Hochfrequenz- Antennen und Kommunikationsanlagen gab es signifikante lineare Trends mit einem niedrigeren Verhältnis von Jun- gen zu Mädchen bei der Geburt, wenn der Vater ein höheres Ausmaß an hochfrequenter elektromagnetischer Expo- sition berichtete.
Anmerkung: Selbstberichteter Grad der Exposition. Ein höheres Maß an HF-EMF-Exposition ist mit Unfrucht- barkeit und einem niedrigeren Verhältnis von Jungen zu Mädchen bei der Geburt verbunden.
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