Page 93 - Gesundheitliche-Auswirkungen-5G
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STOA | Panel for the Future of Science and Technology Health impact of 5G
ZUSAMMENFASSUNG DER ERGEBNISSE VON KREBSSTUDIEN BEI TIEREXPERIMENTEN (FR1: 450 bis 6000 MHZ) (Tabelle 11)
Auf der Grundlage eines Volltextscreenings wurden 50 Artikel ausgewählt, deren Häufigkeit für die Einbeziehung in diese qualitative Synthese geeignet war. Wie im Abschnitt zur Methodik näher erläutert, haben wir die IARC- Monographie 102 (IARC, 2013) als Schlüsselreferenz für alle bis 2011 veröffentlichten Studien zu Krebs bei Versuchs- tieren herangezogen: Alle Originalarbeiten (43), die in die IARC-Monographie aufgenommen wurden, wurden analy- siert und in diesem Bericht ebenfalls referenziert; natürlich haben wir für diesen Bericht nur die endgültige IARC- Klassifizierung berücksichtigt. Sieben geeignete Studien wurden nach 2011 veröffentlicht. Aus der vorliegenden Überprüfung wurden 7 Studien zur Karzinogenität bei Versuchstieren ausgewählt. 4 Studien wurden an Mäusen durchgeführt, 3 an Ratten. Zusammenfassungen der Ergebnisse sind in Tabelle 27 dargestellt.
Die Ergebnisse der 7 geeigneten Studien waren:
Karzinogenität bei Mäusen:
Zwei adäquate Karzinogenitätsstudien wurden durchgeführt, um mögliche nicht-thermische schädliche Auswirkun- gen auf die Karzinogenität im Zusammenhang mit HF-EMF-Exposition bei Mäusen zu untersuchen. Die Studien wur- den vom NTP-Labor in den USA durchgeführt.
Ref: 1: GSM-modulierte Mobilfunk-HFR bei 1.900 MHz bei männlichen B6C3F1/N-Mäusen zeigte einen positiven Zu- sammenhang der HF-EMF-Exposition mit dem kombinierten Auftreten von Fibrosarkom, Sarkom oder malignem fibrösem Histiozytom in der Haut und dem Auftreten von alveolären/bronchiolären Adenomen oder Karzinomen (kombiniert) in der Lunge. Bei weiblichen B6C3F1/N-Mäusen gab es mehrdeutige Hinweise auf eine karzinogene Wirkung auf der Grundlage der Häufigkeit von malignen Lymphomen (alle Organe).
Ref: 2: Bei männlichen B6C3F1/N-Mäusen gab es mehrdeutige Hinweise auf eine karzinogene Wirkung von CDMA- modulierter Mobilfunk-HFR bei 1.900 MHz, basierend auf dem Auftreten von Hepatoblastomen in der Leber. Bei weiblichen B6C3F1/N-Mäusen gab es mehrdeutige Hinweise auf eine karzinogene Wirkung von CDMA-modulierter Mobilfunk-HFR bei 1.900 MHz, basierend auf dem Auftreten von malignen Lymphomen (alle Organe).
Zwei Studien mit unterschiedlichem Tiermodell und Design wurden ebenfalls an Mäusen durchgeführt:
Ref: 6: Eine Studie an Lymphom-anfälligen Mäusen zeigte keine Zunahme von Lymphomen (kein Nachweis).
Ref: 7: eine zweijährige Promotionsstudie zeigte eine statistisch signifikante Zunahme von Tumoren der Lunge und der Leber bei exponierten Tieren. Außerdem wurde eine signifikante Zunahme von Lymphomen festgestellt (positive Assciation).
Karzinogenität bei Ratten:
Drei adäquate Karzinogenitätsstudien wurden durchgeführt, um mögliche nicht-thermische schädliche Auswirkun- gen auf die Karzinogenität im Zusammenhang mit HF-EMF-Exposition bei Ratten zu untersuchen. Zwei Studien wur- den vom NTP-Labor in den USA (Ref: 3, 4) durchgeführt, eine Studie (teilweise veröffentlicht) vom Ramazzini-Institut in Italien (Ref: 5).
Der überzeugendste Beweis für die drei Studien ist die statistisch signifikante Zunahme (positive Assoziation) von Hirntumoren (Ref: 3, 4), die durch die mehrdeutige Assoziation desselben Tumors in der dritten Studie (Ref: 5) und die statistisch signifikante Zunahme eines sehr seltenen Tumors des Herzens, des malignen Schwannoms, in allen drei Studien (positive Assoziation) unterstützt wird. Die Zunahme des Phäochromozytoms der Nebenniere war statis- tisch signifikant (positive Assoziation), und Inseladenom+Karzinom der Bauchspeicheldrüse, Prostataade- nom+Karzinom sowie Hypophysenadenom waren ebenfalls in den behandelten Gruppen erhöht (Ref: 3, 4) (mehrdeutige Assoziation).
FR1: Unsere Überprüfung der experimentellen Studien an Ratten und Mäusen zeigt einen ausreichenden Beweis für die Karzinogenität von HF-EMF bei niedrigen Frequenzen (FR1). Die Beobachtung von Tumoren des Nervensystems (zentral und peripher) bei männlichen Ratten ist von besonderer Bedeutung, da sie die Ergebnisse der epidemiologi- schen Studien unterstützt.
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