Page 78 - Gesundheitliche-Auswirkungen-5G
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STOA | Panel for the Future of Science and Technology Health impact of 5G
Zusammenfassungen der analysierten Studien für diese Frequenzen sind in den Tabellen 6 a und 6 b dargestellt. Die folgende epidemiologische Studie wurde in der Bewertung der IARC-Arbeitsgruppe 2011 nicht berücksichtigt:
3. Vila et al. (2018).
Australien, Kanada, Frankreich, Deutschland, Israel, Neuseeland und das Vereinigte Königreich; 2000-2004; INTEROCC-Studie: internationale Fall-Kontroll-Studie über Mobiltelefonnutzung und Hirntumorrisiko in sieben Ländern.
Im Jahr 2011 stufte die Internationale Agentur für Krebsforschung hochfrequente elektromagnetische Felder (HF- EMF) als möglicherweise krebserregend für den Menschen (Gruppe 2B) ein, obwohl die epidemiologischen Belege für den Zusammenhang zwischen beruflicher Exposition gegenüber HF-EMF und Krebs als unzureichend bewertet wurden, was zum Teil auf Einschränkungen bei der Expositionsbewertung zurückzuführen ist. Diese Studie untersucht den Zusammenhang zwischen beruflicher HF(Hochfrequenz)- und ZF(Zwischenfrequenz)-EMF-Exposition und dem Hirntumorrisiko (Gliom und Meningiom) in der multinationalen bevölkerungsbasierten Fall-Kontroll-Studie IN- TEROCC (mit fast 4000 Fällen und über 5000 Kontrollen) unter Verwendung eines neuartigen Expositionsbewer- tungsansatzes. Methoden: Individuelle Indizes der kumulativen Exposition gegenüber HF- und ZF-EMF (insgesamt und in spezifischen Expositionszeitfenstern) wurden den Studienteilnehmern anhand einer Quellen-Expositions- Matrix und detaillierter Interviewdaten über die Arbeit mit EMF-Quellen oder in deren Nähe zugeordnet. Mit Hilfe der bedingten logistischen Regression wurde der Zusammenhang mit dem Gliom- und Meningiomrisiko untersucht. Insgesamt waren etwa 10 % der Studienteilnehmer HF ausgesetzt, während nur 1 % IF-EMF ausgesetzt war. Es gab keinen eindeutigen Hinweis auf einen positiven Zusammenhang zwischen HF oder IF-EMF und den untersuchten Hirntumoren, wobei die meisten Ergebnisse entweder keinen Zusammenhang oder Odds Ratios (ORs) unter 1,0 zeig- ten. Die größten bereinigten ORs wurden für die kumulative Exposition gegenüber HF-Magnetfeldern (als A/m- Jahre) in der höchsten Expositionskategorie (≥90. Perzentil) für das jüngste Expositionszeitfenster (1-4 Jahre vor der Diagnose oder dem Referenzdatum) sowohl für Gliome (OR=1,62 (95% Konfidenzintervall (CI): 0,86, 3,01) als auch für Meningeome (OR=1,52, 95% CI: 0,65, 3,55) erhalten. Trotz des verbesserten Expositionsbewertungsansatzes, der in dieser Studie verwendet wurde, konnten keine eindeutigen Zusammenhänge festgestellt werden. Die Ergebnisse für die kürzliche Exposition gegenüber elektrischen und magnetischen Feldern deuten jedoch auf eine mögliche Rolle bei der Förderung/Progression von Hirntumoren hin und sollten weiter untersucht werden.
Kommentar: Verbesserte Expositionsabschätzung. Es wurden keine eindeutigen Zusammenhänge für Gliome und Meningiome identifiziert, was auf eine mögliche Rolle bei der Förderung/Progression von Hirntumoren hinweist.
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