Page 75 - Gesundheitliche-Auswirkungen-5G
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STOA | Panel for the Future of Science and Technology Health impact of 5G
1. ZUSAMMENFASSUNG DER ERGEBNISSE DER EPIDEMIOLOGISCHEN STUDIEN (FR1: 450 bis 6000 MHz) (Tabelle 4)
Die epidemiologischen Belege für mögliche Zusammenhänge zwischen der Exposition gegenüber HF-EMF und Krebs stammen aus Studien mit unterschiedlichem Design, die eine Reihe von Expositionsquellen untersuchten: Die Popula- tionen umfassten Personen, die am Arbeitsplatz exponiert waren, Personen, die durch Quellen in der allgemeinen Umwelt exponiert waren, z. B. Funk-Basisstationen, und Personen, die durch die Nutzung von drahtlosen (mobilen und schnurlosen) Telefonen exponiert waren.
In Kapitel 4 (Beschränkungen) werden allgemeine methodische Fragen im Zusammenhang mit der Bewertung einzel- ner Studien behandelt. Die Gesamtzahl der epidemiologischen Studien, die nach der IARC-Bewertung 2011 (IARC, 2013) und bis 2020 veröffentlicht wurden und für die vorliegende Überprüfung für FR1 ausgewählt wurden, betrug 20.
Nach weiteren eingehenden Analysen der 20 Originalarbeiten erwiesen sich 11 Studien auf der Grundlage der Expo- sitionsbewertung, des Stichprobenumfangs und der Angemessenheit der Confounding-Analysen als angemessen.
Gliome, Akustikusneurinome, Meningiome, Lymphome, Schilddrüsen- und Hypophysentumore wurden in den 11 adäquaten Studien auf einen möglichen Zusammenhang mit der Exposition gegenüber HF-EMF im Zusammenhang mit der Nutzung von Mobiltelefonen oder mit der umweltbedingten/beruflichen Exposition gegenüber Emissionen von Funkbasisstationen untersucht. Der Zusammenhang zwischen den verschiedenen Neoplasien und der HF-EMF- Exposition wird im Folgenden dargestellt. In Klammern sind die Zahlen angegeben, die den verschiedenen Studien zugeordnet sind.
Gliom: Von 7 adäquaten Studien zu diesem Ergebnis zeigten 3 einen positiven Zusammenhang mit HF-EMF- Exposition (Ref: 6, 7, 8), 2 waren zweideutig (1, 10) und 3 negativ (Ref: 14, 18, 20).
Akustikusneurinom: von 3 adäquaten Studien zu diesem Ergebnis zeigten 2 einen positiven Zusammenhang mit der HF-EMF-Exposition (Ref: 7, 18), 1 war mehrdeutig (Ref: 9).
Meningeome: von 4 adäquaten Studien zu diesem Ergebnis zeigten 2 einen positiven Zusammenhang mit der HF- EMF-Exposition (Ref: 5, 8), und 2 waren negativ (Ref: 14, 18).
Lymphome/Leukämie: die einzige adäquate Studie (Kindheit) zu diesem Ergebnis war negativ (Ref: 20). Schilddrüsentumor: Die einzige adäquate Studie zu diesem Ergebnis zeigte mehrdeutige Ergebnisse (Ref: 15). Hypophysentumor: Die einzige adäquate Studie zu diesem Ergebnis war positiv (Ref: 18).
Die Ergebnisse der verschiedenen Studien für dasselbe Ergebnis sind gemischt (mit widersprüchlichen Ergebnissen), wie in Tabelle 4 zusammengefasst. Die Tumore mit dem stärksten Nachweis eines Zusammenhangs sind Gliome und Akustikusneurinome. Der Zusammenhang von Gliomen und Akustikusneurinomen ist bei langjährigen, intensiven Nutzern von Mobiltelefonen stärker, was auch die am umfassendsten untersuchte Expositionsquelle ist, und in eini- gen Fällen war das Auftreten von Tumoren mit der Seite verbunden, auf der das Gerät benutzt wurde.
Die IARC-Bewertung der begrenzten Beweise für die Kanzerogenität von HF-EMF in epidemiologischen Studien in Bezug auf FR1 wird bestätigt.
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