Page 50 - Gesundheitliche-Auswirkungen-5G
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STOA | Panel for the Future of Science and Technology Health impact of 5G
Die jährliche zusammengefasste Leistung (ASP) annual summarized power, Watt-Jahr) wurde für jede der 71.185 Mo- bilfunk-Basisstationen (MPBS, mobil phone base station) berechnet, die zwischen 1998 und 2007 in Betrieb waren. Anschließend wurde die jährliche Leistungsdichte (annual power density (APD), Watt-Jahr/km(2)) jeder Gemeinde (n=367) als Verhältnis zwischen der gesamten jährlichen zusammengefassten Leistung (ASP) aller Mobilfunk- Basisstationen (MPBS ) in einer Gemeinde und der Fläche der jeweiligen Gemeinde berechnet. Die Exposition jedes Studienteilnehmers gegenüber Hochfrequenz (HF) wurde durch die gemittelte APD innerhalb von 5 Jahren vor der Neoplasma-Diagnose (Fälle) oder am 1. Juli des Jahres, in dem der Indexfall aufgenommen wurde (Kontrollen), in der Gemeinde, in der der Teilnehmer lebte, angegeben. Ein unbedingtes (unconditional) logistisches Regressionsmodell mit einer verallgemeinerten Schätzgleichung wurde verwendet, um die kovariatenbereinigte Odds Ratio [AOR] von Neoplasmen im Kindesalter in Bezug auf die HF-Exposition zu berechnen. Ein über dem Median liegender durch- schnittlicher APD (etwa 168 Watt-Jahr/km(2)) war signifikant mit einem erhöhten AOR für alle Neoplasmen (1,13; 1,01 bis 1,28) verbunden, nicht jedoch für Leukämie (1,23; 0,99 bis 1,52) oder Hirnneoplasmen (1,14, 0,83 bis 1,55). In dieser Studie wurde ein signifikant erhöhtes Risiko für alle Neoplasmen bei Kindern mit einer über dem Mittelwert liegenden HF-Exposition gegenüber Mobilfunk-Basisstationen festgestellt. Ein leicht erhöhtes Risiko wurde für Leu- kämie und Hirnneoplasma festgestellt, war aber statistisch nicht signifikant. Diese Ergebnisse sind möglicherweise auf mehrere methodische Einschränkungen zurückzuführen.
Kommentar: Die Autoren räumen mehrere methodische Einschränkungen ein. Nicht schlüssige Studie.
4. Soderqvist et al., 2012.
Schweden, 2000-2003. Fall-Kontroll-Studie.
Ziel dieser Fall-Kontroll-Studie war es, festzustellen, ob die Nutzung von Mobiltelefonen mit einem erhöhten Tumor- risiko an dieser Stelle verbunden ist. 69 Patienten mit Speicheldrüsentumoren (63 mit einem Ohrspeicheldrüsentu- mor) und 262 zufällig rekrutierte Kontrollpersonen wurden einbezogen. Mittels unbedingter logistischer Regression - bereinigt um Alter bei der Diagnose, Geschlecht, Jahr der Diagnose und sozioökonomischen Index - wurden Odds Ratios und 95 %-Konfidenzintervalle ermittelt. Die Nutzung von Mobiltelefonen war nicht mit einem erhöhten Ge- samtrisiko für Speicheldrüsentumore verbunden (Odds Ratio 0,8, 95 %-Konfidenzintervall 0,4-1,5). Weder gab es ein erhöhtes Risiko für die verschiedenen Telefontypen, wenn sie separat berechnet wurden, noch gab es ein erhöhtes Risiko für verschiedene Latenzen oder wenn die kumulative Nutzung in drei Gruppen unterteilt wurde (1-1000, 1001- 2000 und >2000 h). Die Gesamtergebnisse für das Risiko von Ohrspeicheldrüsentumoren waren ähnlich. Zusammen- fassend lässt sich sagen, dass unsere Daten die Beweise gegen ein erhöhtes Risiko für Ohrspeicheldrüsentumore bei leichter bis mäßiger Nutzung von Mobiltelefonen und bei einer Nutzungsdauer von weniger als 10 Jahren ergänzen, aber kaum Informationen über das Risiko bei längerer und/oder intensiverer Nutzung liefern.
Anmerkung: Selbstberichtete Exposition aus postalischem Fragebogen. Zusammenhang zwischen Ohrspei- cheldrüsentumoren und leichter bis mäßiger Nutzung von Mobiltelefonen.
5. Carlberg et al., 2013.
Schweden, 2007-2009. Fall-Kontroll-Studie.
Der Zusammenhang zwischen der Nutzung von Mobiltelefonen und Meningeomen wird untersucht. Es wurde eine Fall-Kontroll-Studie an Hirntumorfällen beider Geschlechter im Alter von 18-75 Jahren durchgeführt, die in den Jah- ren 2007-2009 diagnostiziert wurden. Jedem Fall wurde eine bevölkerungsbasierte Kontrollgruppe zugeordnet, die nach Geschlecht und Alter gematcht wurde. Hier berichten wir über Meningeom-Fälle einschließlich aller verfügba- ren Kontrollen. Die Exposition wurde anhand eines Fragebogens ermittelt. Es wurde eine unbedingte logistische Re- gressionsanalyse durchgeführt. Insgesamt beantworteten 709 Meningeom-Fälle und 1 368 Kontrollpersonen den Fragebogen. Die Nutzung von Mobiltelefonen insgesamt ergab eine Odds Ratio (OR) = 1,0, 95%-Konfidenzintervall (CI) = 0,7-1,4, und die Nutzung von Schnurlostelefonen ergab OR = 1,1, 95% CI = 0,8-1,5. Das Risiko stieg statistisch signifikant pro 100 Stunden kumulativer Nutzung an, und die höchste OR wurde im vierten Quartil (>2.376 Stunden) der kumulativen Nutzung für alle untersuchten Telefontypen gefunden. Es gab kein statistisch signifikant erhöhtes Risiko für die ipsilaterale Nutzung von Mobil- oder Schnurlostelefonen, für Meningeome im Schläfenlappen oder pro Jahr Latenzzeit. Das Tumorvolumen stand nicht im Zusammenhang mit der Latenzzeit oder der kumulativen Nutzung von schnurlosen Telefonen in Stunden. Es wurde kein schlüssiger Beweis für einen Zusammenhang zwischen der Nutzung von Mobil- und Schnurlostelefonen und Meningeomen gefunden. Ein Hinweis auf ein erhöhtes Risiko wur- de in der Gruppe mit der höchsten kumulativen Nutzung gesehen, wurde aber nicht durch ein statistisch signifikant steigendes Risiko mit der Latenzzeit unterstützt. Ergebnisse für noch längere Latenzzeiten bei der Nutzung drahtlo- ser Telefone als in dieser Studie sind wünschenswert.
Kommentar: Selbstberichtete Exposition. Es wurde kein schlüssiger Zusammenhang für Meningeome und die Nutzung von Mobiltelefonen gefunden.
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