Page 2 - Gesundheitliche-Auswirkungen-5G
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STOA | Panel for the Future of Science and Technology Health impact of 5G
EU-Bericht analysiert Studienlage
Gesundheitliche Auswirkungen von 5G
Aktueller Kenntnisstand über die mit 5G verbundenen karzinogenen und reproduktiven Entwicklungsrisiken
Vorwort diagnose:funk: Das Science and Technology Options Assessment Komitee (STOA) des Europäischen Parlaments veröffentlichte im Juni 2021 die Studie "Gesundheitliche Auswirkungen von 5G. Aktueller Kennt- nisstand über die mit 5G verbundenen karzinogenen und reproduktiven Entwicklungsrisiken, wie sie sich aus epi- demiologischen Studien und experimentellen In-vivo- Studien ergeben". Das STOA-Komitee ist ein Ausschuss des Europaparlamentes, der sich mit Wissenschaft und Technikfolgenabschätzung befasst.
Die Studie wurde im Auftrag der STOA erarbeitet, das kompetente Autorenteam setzt sich aus Wissenschaft- lern des Ramazzini-Institutes (Italien) zusammen, das führend auf diesem Gebiet ist. Die Studie hat 198 Sei- ten.
Diagnose:funk veröffentlicht die Übersetzung dieser Auswertung des Forschungsstandes zu den Auswirkun- gen der bisher angewandten Mobilfunkfrequenzen (GSM, UMTS, LTE) und zur neuen 5G-Technologie zu den Endpunkten Krebs und Fertilität.
Die Studienlage zu diesen zwei Endpunkten mit schein- bar widersprüchlichen Studienergebnissen wird trans- parent ausgewertet und geklärt, wie unhaltbar Behaup- tungen sind, von diesen Technologien würden keine Gesundheitsgefahren ausgehen. Darüber hinaus gibt es zu vielen weiteren Endpunkten Forschungsergebnisse, auf der Datenbank www.EMFData.org dokumentiert sind.
Die Ergebnisse des STOA-Berichtes lassen sich wie folgt zusammenfassen:
 In der Zusammenschau der Ergebnisse aus der Epidemiologie, in-vivo und in-vitro Studien liegen Nachweise aus Tierversuchen für ein krebsauslö- sendes Potenzial v.a. der bisher angewandten Mo- bilfunk-Frequenzbereiche von GSM, UMTS und LTE (FR1: 700 bis 3.800 MHz) vor, ebenso zu nega- tiven Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit.
 Bei der Beurteilung müssen die nicht-thermischen Auswirkungen berücksichtig werden, was bisher nicht gemacht wurde. Dafür wird die ICNIRP (International Commission on Non-Ionizing Radia- tion Protection) direkt kritisiert. Die Referenzwerte ihrer Richtlinien schützen nur vor thermischen Wirkungen.
 Die Autoren der Studie fordern einen 5G- Ausbaustopp (für 5G im höheren Frequenzbe- reich, FR2: 24,25 bis 52,6 GHz), weitere Forschung über die hohen 5G-Frequenzen FR2, Aufklärung der Bevölkerung und den Schwerpunkt auf den Ausbau von Glasfasernetzen.
Das ist ein zweierlei Hinsicht bedeutend: Die Wahr- scheinlichkeit, dass die Strahlung der bisher angewand- ten Frequenzen (FR1: 450 bis 6000 MHz) Krebs auslö- send ist, die Fruchtbarkeit und insbesondere vulnerable Organismen schädigt, wird durch neueste Forschungser- gebnisse bestätigt. Wer behauptet, 5G (FR2: 24 bis 100 GHz) sei unbedenklich, gibt Nichtwissen als Wissen aus.
Der Bericht schlägt deshalb als Konsequenzen vor:
"7.1 Entscheidung für eine neue Technologie für Mobil- telefone, die eine Verringerung der HF-Belastung er- möglicht ...
7.2 Überarbeitung der Expositionsgrenzwerte für die Öffentlichkeit und die Umwelt, um die HF-Exposition durch Mobilfunkmasten zu verringern ...
7.3 Verabschiedung von Maßnahmen, die Anreize zur Verringerung der HF-EMF-Exposition schaffen ...
7.4 Förderung multidisziplinärer wissenschaftlicher For- schung, um die langfristigen gesundheitlichen Auswir- kungen von 5G zu bewerten und eine geeignete Metho- de zur Überwachung der Exposition gegenüber 5G zu finden ...
7.5 Förderung von Informationskampagnen über 5G."
(S. 152ff)  Zu 5G im höheren Frequenzbereich (FR2: 24,25 bis
52,6 GHz) liegen keine angemessenen Studien
vor. Deswegen bezeichnet die Studie 5G als ein
Experiment an der Bevölkerung.
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