Page 171 - Gesundheitliche-Auswirkungen-5G
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STOA | Panel for the Future of Science and Technology Health impact of 5G
FR1 (450 bis 6000 MHz): Es gibt begrenzte Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen HF-EMF-Exposition und schädlichen Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit von Frauen.
 Entwicklungseffekte bei Nachkommen
Bei Nachkommen wurden Verhaltensschwierigkeiten und motorische/kognitive/sprachliche Verzögerungen in epide- miologischen Querschnitts- und Kohortenstudien untersucht; die Ergebnisse sind gemischt (widersprüchlich) und nicht schlüssig. Ein Zusammenhang kann weder ausgeschlossen noch bestätigt werden.
FR1 (450 bis 6000 MHz): Es gibt begrenzte Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen HF-EMF-Exposition und schädlichen Auswirkungen auf die Gesundheit der Nachkommen.
5.3.2 HF-EMF (450 bis 6000 MHz) und schädliche Auswirkungen auf die Fortpflanzung/ Entwicklung bei Versuchstieren.
Ein wichtiger Aspekt der Sicherheitsbewertung von chemischen und physikalischen Stoffen ist die Bestimmung ihrer potenziellen Reproduktions- und Entwicklungstoxizität. In einer Reihe von Richtlinien wurde eine Reihe von separa- ten Studien zur Reproduktions- und Entwicklungstoxizität von der Befruchtung bis zum Erwachsenenalter und in ei- nigen Fällen bis zur zweiten Generation beschrieben.
Die OECD-Prüfrichtlinie 443 soll eine Bewertung der Reproduktions- und Entwicklungseffekte ermöglichen, die infol- ge einer prä- und postnatalen Chemikalienexposition auftreten können, sowie eine Bewertung der systemischen To- xizität bei trächtigen und säugenden Weibchen und jungen und erwachsenen Nachkommen. Diese Prüfrichtlinie dient der Bewertung der Auswirkungen auf die Fortpflanzung und Entwicklung, die infolge einer prä- und postnata- len Chemikalienexposition auftreten können, sowie der Bewertung der systemischen Toxizität bei trächtigen und säugenden Weibchen sowie bei jungen und erwachsenen Nachkommen.
Die erweiterte Ein-Generationen-Studie zur Reproduktionstoxizität (Extended One-Generation Reproductive Toxicity Study, EOGRTS) ist der jüngste und umfassendste Leitfaden in dieser Reihe. EOGRTS bestimmt die Toxizität während der Empfängnis, der Entwicklung des Embryos/Fötus und des Neugeborenen, der Jugend und des Erwachsenenal- ters, mit besonderem Schwerpunkt auf dem Nerven-, Immun- und endokrinen System.
Ziel der Studie zur pränatalen Entwicklungstoxizität ist es, allgemeine Informationen über die Auswirkungen der prä- natalen Exposition auf das trächtige Versuchstier und den sich entwickelnden Organismus zu erhalten. Genauer ge- sagt zielt die Studie zur Entwicklungstoxizität darauf ab, direkte und indirekte Auswirkungen auf die embryonale und fötale Entwicklung zu ermitteln, die sich aus der Exposition gegenüber dem Wirkstoff ergeben; jegliche maternale Toxizität zu identifizieren; die Beziehung zwischen den beobachteten Reaktionen und der Dosis sowohl beim Mutter- tier als auch bei den Nachkommen herzustellen; NOAELs (keine beobachteten negativen Auswirkungen auf die ma- ternale Toxizität und die Entwicklung der Welpen) festzulegen.
Wir wählten und analysierten Tierstudien unter Berücksichtigung ihrer Übereinstimmung mit den genannten Leitli- nien, wobei unser Ansatz tendenziell inklusiv war, wenn die Anzahl der Tiere, die Expositionsbewertung und das Ver- fahren als akzeptabel angesehen wurden.
Tabelle 27 fasst die Ergebnisse zusammen. Unter den verschiedenen schädlichen Wirkungen von FR1 war die Beein- trächtigung der Spermienqualität die offensichtlichste.
Strukturelle und/oder physiologische Analysen der Hoden zeigten degenerative Veränderungen, einen verringerten Testosteronspiegel, vermehrte apoptotische Zellen und eine erhöhte Produktion von reaktiven Sauerstoffspezies (ROS).
Bei allen anderen Parametern waren die Ergebnisse begrenzt und lassen keine abschließende Bewertung zu.
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