Page 170 - Gesundheitliche-Auswirkungen-5G
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STOA | Panel for the Future of Science and Technology Health impact of 5G
Fehlklassifizierung der Exposition und unzureichende Berücksichtigung möglicher Störfaktoren schränken die Inter- pretation der Ergebnisse ein. In der IARC-Monographie 102 lautete die Schlussfolgerung:
Tumore des Gehirns: "Eine falsche Klassifizierung der Exposition und eine unzureichende Berücksichtigung möglicher Störfaktoren schränken die Interpretation der Ergebnisse ein. Daher gibt es keinen klaren Hinweis auf einen Zusam- menhang zwischen beruflicher Exposition gegenüber HF-Strahlung und dem Risiko von Hirntumoren" (IARC, 2013).
"Leukämie/Lymphom: Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es zwar schwache Hinweise auf ein mögliches erhöhtes Leukämie- oder Lymphom-Risiko im Zusammenhang mit beruflicher Exposition gegenüber HF-Strahlung gab, aber die begrenzte Expositionsabschätzung und mögliche Verwechslungen machen diese Ergebnisse schwer zu interpretie- ren" (IARC, 2013).
Andere Tumorarten erwiesen sich als potenziell mit der Exposition gegenüber hohen Frequenzen assoziiert (Aderhautmelanom, Hoden-, Brust-, Lungen- und Hautkrebs), aber viele der Studien wiesen methodische Einschrän- kungen auf und die Ergebnisse waren inkonsistent (IARC, 2013).
Die vorliegende Überprüfung bestätigt die IARC-Bemerkungen, dass es für die höchste 5G-Frequenz (FR2) keine an- gemessenen epidemiologischen Studien gibt, auf deren Grundlage die Auswirkungen auf die Gesundheit bewertet werden können.
5.2.2 HF-EMF (FR2: 24 bis 100 GHz) und Krebs bei Versuchstieren
Sechsundsiebzig Studien wurden auf Krebs bei Versuchstieren untersucht. Es wurde keine verfügbare Literatur über einen möglichen Zusammenhang zwischen experimenteller Karzinogenität und HF-Strahlung im Bereich von 24 bis 100 GHz (FR2) gefunden.
5.3 Schädliche Auswirkungen auf die Fortpflanzung/Entwicklung und niedri- gere Telekommunikationsfrequenzen (FR1: 450 bis 6000 MHz)
5.3.1 HF-EMF (450 bis 6000 MHz) und schädliche Auswirkungen auf die Fortpflanzung/ Entwicklung beim Menschen.
Etwa 2800 Studien in diesem Review entsprachen den vorgegebenen Einschlusskriterien. Zusätzliche Datensätze, die durch überprüfte Artikel identifiziert wurden, ergaben einige weitere in Frage kommende Artikel. Es wurden jedoch nur insgesamt 40 Artikel für die Datenextraktion verwendet, und 26 epidemiologische Studien wurden als metho- disch angemessen bewertet. Die Ergebnisse der Überprüfung sind in Tabelle 18 dargestellt.
 Männliche Fruchtbarkeit
In den letzten Jahren ist ein allgemeiner Anstieg der männlichen Unfruchtbarkeit zu beobachten. Dies wird auf eine
Reihe von Umwelt-, Gesundheits- und Lebensstilfaktoren zurückgeführt.
Spermienzahl, Motilität, DNA-Integrität, Lebensfähigkeit und Morphologie der Spermien waren die am meisten be- einträchtigten Parameter, wenn Männer HF-EMF ausgesetzt waren.
FR1 (450 bis 6000 MHz): Es gibt ausreichende Beweise für einen Zusammenhang zwischen HF-EMF-Exposition und schädlichen Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit beim Mann.
 Exposition schwangerer Frauen
Fehlgeburten und Frühgeburten bei Frauen, die während der Schwangerschaft intensiv Mobiltelefone benutzen, wur- den als möglicher Zusammenhang mit der Exposition des Embryos/Fötus während der Schwangerschaft beschrie- ben; die Anzahl der Studien ist zu gering und die Expositionsabschätzung unzureichend, um endgültige Schlussfol- gerungen zu ziehen. Ein Zusammenhang kann weder ausgeschlossen noch bestätigt werden.
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