Page 142 - Gesundheitliche-Auswirkungen-5G
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STOA | Panel for the Future of Science and Technology Health impact of 5G
17. Bin-Meferijand El-kott, 2015.
Saudi-Arabien. Sprague-Dawley-Ratten (M). Reproduktionstoxizität.
Ziel dieser Studie war es, die Fähigkeit des polyphenolreichen Moringa oleifera-Blattextrakts zum Schutz der Ratten- hoden vor EMR-induzierten Beeinträchtigungen zu untersuchen, und zwar anhand der Bewertung von Spermienzahl, Lebensfähigkeit, Motilität, Morphologie der Spermienzellen, Antioxidantien (SOD und CAT), Markern für oxidativen Stress, Histopathologie des Hodengewebes und PCNA-Immunhistochemie. Die Probe bestand aus sechzig männli- chen Wistar-Ratten, die in vier gleiche Gruppen aufgeteilt wurden. Die erste Gruppe (die Kontrolle) erhielt nur eine Standarddiät, während die zweite Gruppe täglich und acht Wochen lang mit 200 mg/kg wässrigem Extrakt aus Mori- ngablättern versorgt wurde. Die dritte Gruppe wurde eine Stunde pro Tag und (7) Tage pro Woche 900-MHz-Feldern ausgesetzt. Die vierte Gruppe wurde der Strahlung eines Mobiltelefons ausgesetzt und erhielt den Moringa-Extrakt. Die Ergebnisse zeigten, dass die EMR-behandelte Gruppe eine signifikante Abnahme der Spermienparameter auf- wies. Darüber hinaus verbesserte die gleichzeitige Exposition mit EMR und die Behandlung mit MOE die Spermien- parameter signifikant. Die histologischen Ergebnisse in der EMR-Gruppe zeigten jedoch unregelmäßige Hodenkanäl- chen, wenige Spermatogonien, riesige vielkernige Zellen, degenerierte Spermatozoen und die Anzahl der Leydig- Zellen war signifikant reduziert. Die PCNA-Markierungsindizes waren in der EMR-Gruppe signifikant höher als in der Kontrollgruppe. Außerdem beeinträchtigt EMR die Spermatogenese und führt zu Apoptose aufgrund von Hitze und anderen stressbedingten EMR im Hodengewebe. Diese Studie kommt zu dem Schluss, dass eine chronische Expositi- on gegenüber EMR zu einer Hodenschädigung führt, die durch einen Extrakt aus Moringa oleifera-Blättern verhin- dert werden kann.
Kommentar: Angemessen/positiv.
18. Liu et al. (2015).
China. Sprague-Dawley-Ratten (M) .Reproduktionstoxizität.
Vierundzwanzig Ratten wurden bei 900 MHz elektromagnetischer Strahlung mit einer speziellen Absorptionsrate von 0,66 ± 0,01 W/kg für 2 h/Tag exponiert. Nach 50 Tagen wurden die Spermienzahl, Morphologie, Apoptose, reaktive Sauerstoffspezies (ROS) und die gesamte antioxidative Kapazität (TAC), die die Summe der enzymatischen und nicht- enzymatischen Antioxidantien darstellt, untersucht. Mittels Western-Blotting und Reverse-Transkriptase-PCR wurden die Expressionsniveaus von mit Apoptose zusammenhängenden Proteinen und Genen bestimmt, darunter bcl-2, bax, Cytochrom c und Capase-3. Ergebnisse: In der vorliegenden Studie war der Prozentsatz der apoptotischen Spermien- Zellen in der Expositions-Gruppe im Vergleich zur Kontroll-Gruppe signifikant um 91,42 % erhöht. Außerdem war die ROS-Konzentration in der Expositions-Gruppe um 46,21 % erhöht, während die TAC um 28,01 % verringert war. Die Strahlung verringerte auch dramatisch die Protein- und mRNA-Expression von bcl-2 und erhöhte die von bax, Cy- tochrom c und Capase-3. Schlussfolgerung: HF-EMR erhöht den ROS-Gehalt und verringert die TAC in Rattensper- mien. Übermäßiger oxidativer Stress verändert die Expression von Apoptose-verwandten Genen und löst die Sper- mien-Apoptose durch bcl-2, bax, Cytochrom c und Caspase-3-Signalwege aus.
Kommentar: Angemessen/positiv.
19. Saygin et al. (2015).
Türkei. Sprague-Dawley-Ratten. Reproduktionstoxizität.
Das Ziel dieser Studie war es, die elektromagnetische Strahlung (EMF) zu untersuchen, die von drahtlosen Geräten (2,45 GHz) ausgesendet wird und physiopathologische oder ultrastrukturelle Veränderungen in den Hoden von Rat- ten verursachen kann. Wir untersuchten, ob die zusätzliche Gallsäure (GA) diese nachteiligen Auswirkungen reduzie- ren kann. Für diese Studie wurden sechs Wochen alte männliche Sprague-Dawley-Ratten verwendet. Achtundvierzig Ratten wurden zu gleichen Teilen in vier Gruppen aufgeteilt, die wie folgt benannt wurden: Scheinbehandlung, nur EMR (EMR, 3 Stunden täglich21 für 30 Tage), EMR1GA (30 mg/kg/Tag) und GA (30 mg/kg/Tag). Die Werte für Ma- londialdehyd (MDA) und den Gesamtoxidationsstatus (TOS) stiegen in der Gruppe "nur EMR" an (p50,001 für beide). Die Werte für TOS und den oxidativen Stressindex (OSI) sanken in der mit GA behandelten Gruppe signifikant (p50,001 bzw. p50,045). Die Gesamtaktivität des antioxidativen Status (TAS) nahm in der EMR-Gruppe ab und stieg in der GA-Behandlungsgruppe an (p50,001 bzw. p50,029). Die Werte von Testosteron und VEGF (vaskulärer endothelia- ler Wachstumsfaktor) sanken in der EMR-Gruppe, was jedoch statistisch nicht signifikant war. Die Testosteron- und VEGF-Werte stiegen in der EMR1GA-Gruppe im Vergleich zur EMR-Gruppe (p50,002) und auch in der GA-Gruppe im
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