Page 141 - Gesundheitliche-Auswirkungen-5G
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STOA | Panel for the Future of Science and Technology Health impact of 5G
Käfigen mit 30 Ratten der Versuchsgruppe platziert und eingeschaltet gelassen. Nach 3 Monaten wurden das Ge- wicht, der Durchmesser der Hodenkanälchen und der Zustand der spermatogenen Zellen aller Hoden der Ratten untersucht. Eine Hälfte jedes Hodens wurde auch unter einem Elektronenmikroskop untersucht. Es wurden keine sig- nifikanten Unterschiede zwischen den Hodengewichten, den Durchmessern der Hodenkanälchen und den histopa- thologischen Auswertungen zwischen Ratten mit und ohne EMF-Exposition festgestellt. Die elektronenmikroskopi- sche Analyse ergab, dass die Dicke der Membrana propria und der Gehalt an Kollagenfasern in der Versuchsgruppe erhöht und die Kapillarvenen erweitert waren. Eine allgemeine Vakuolisierung im Zytoplasma der Sertoli-Zellen, das Wachstum elektronendichter Strukturen und das Vorhandensein großer Lipidtröpfchen wurden als bemerkenswerte Ergebnisse dieser Studie festgestellt. Obwohl die Zellen, die einer langfristigen, niedrig dosierten EMF-Exposition ausgesetzt waren, keine Befunde aufwiesen, die im Gegensatz zu den Kontrollbedingungen standen, erweckten die bei der ultrastrukturellen Untersuchung beobachteten Veränderungen den Eindruck, dass bei einer Verlängerung des Untersuchungszeitraums bedeutende Veränderungen auftreten könnten. Längere Studien sind notwendig, um die Auswirkungen von EMF auf das Hodengewebe besser zu verstehen.
Kommentar: Angemessen/negativ.
15. Lee et al., 2012.
Korea. Sprague-Dawley-Ratten (M). Reproduktionstoxizität.
Es wurden die Wirkungen einer kombinierten Exposition bei hochfrequenten elektromagnetischen Feldern (HF-EMF) auf die Hoden-Funktion von Ratten untersucht, insbesondere im Hinblick auf sensible Prozesse wie die Spermatoge- nese. Männliche Ratten (20 x Gruppe) wurden 12 Wochen lang bei Single Code Division Multiple Access (CDMA) und Wideband Code Division Multiple Access (WCDMA) HF-Signalen exponiert. Das HF-Expositionsprogramm umfasste 45 Minuten/Tag, 5 Tage/Woche für insgesamt 12 Wochen. Die durchschnittliche spezifische Ganzkörper- Absorptionsrate (SAR) von CDMA und WCDMA betrug jeweils 2,0 W/kg oder insgesamt 4,0 W/kg. Die Korrelate der Hodenfunktion wie die Spermienzahl im Nebenhoden, die Testosteronkonzentration im Blutserum, die Malondialde- hydkonzentration in den Hoden und Nebenhoden, die Häufigkeit der Spermatogenesestadien und das Auftreten apoptotischer Zellen in den Hoden wurden untersucht. Es wurden Immunoblots für p53, bcl2, GADD45, Cyclin G und HSP70 in den Hoden von schein- und kombinierten HF-exponierten Tieren durchgeführt. Basierend auf den Ergeb- nissen kamen wir zu dem Schluss, dass die gleichzeitige Exposition mit CDMA- und WCDMA-HF-EMF bei 4,0 W/kg SAR keine beobachtbaren nachteiligen Auswirkungen auf die Spermatogenese von Ratten hat.
Kommentar: Angemessen/negativ.
16. Ozlem-Nisbet et al., 2012.
Türkei. Wistar-Ratten (M). Reproduktionstoxizität.
Männliche Albino-Wistar-Ratten (2 Tage alt) wurden einer Exposition auf die Reproduktion bei heranwachsenden männlichen Ratten ausgesetzt. Männliche Albino-Wistar-Ratten (2 Tage alt) wurden bei EMF 1800 und 900 MHz für 2 Stunden kontinuierlich pro Tag für 90 Tage exponiert. Die Scheinkontrolle wurde unter ähnlichen Bedingungen ge- halten, mit dem Unterschied, dass das EMF während des gleichen Zeitraums nicht angewendet wurde. Nach der Ent- nahme von Blutproben wurden die Tiere 24 Stunden nach der letzten Exposition geopfert und die zu untersuchen- den Gewebe entnommen. Das mittlere Plasma-Gesamt-Testosteron war in beiden Studiengruppen ähnlich und signi- fikant höher als bei den Scheinkontroll-Ratten. Der Prozentsatz der epididymalen Spermien-Motilität war signifikant höher in der 1800 MHz-Gruppe (P < 0,05). Die Rate der morphologisch normalen Spermien war in der 900 MHz- Gruppe höher und die Schwanzanomalien und der Gesamtprozentsatz der Anomalien waren niedriger (P < 0,05). Die histopathologischen Parameter waren in der 1800-MHz-Gruppe signifikant höher (P < 0,05). Zusammenfassend deu- tet die vorliegende Studie darauf hin, dass die Exposition bei elektromagnetischen Wellen einen Anstieg des Testos- teron-Gehalts, der epididymalen Spermien-Motilität (vorwärts) und der normalen Spermien-Morphologie bei Ratten verursacht. Als Konsequenz könnten 1800 und 900 MHz EMF als Ursache für eine frühe Pubertät bei heranwachsen- den Ratten angesehen werden.
Kommentar: Angemessen/positiv.
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