Page 139 - Gesundheitliche-Auswirkungen-5G
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STOA | Panel for the Future of Science and Technology Health impact of 5G
Anzahl von sich entwickelnden und reifen Follikeln sowie dem Gelbkörper (Corpus lutea). Signifikant verringerte Se- rum-Gehalte von hypophysären Gonadotropinen (LH, FSH), Sexualsteroiden (E2 und P4) und die Expression von SF-1, StAR, P-450scc, 3beta-HSD, 17beta-HSD, CytochromP-450-Aromatase, ER-alfa und ER-beta wurden in allen expo- nierten Gruppen von Mäusen im Vergleich zur Kontrolle beobachtet. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass Mo- bilfunk-Strahlung oxidativen und nitrosativen Stress induziert, der die Fortpflanzungs-Leistung weiblicher Mäuse be- einträchtigt.
Kommentar: Angemessen/positiv.
Männliche Ratten (Tabellen 23, a-c)
9. Özguner et al., 2005.
China. Sprague-Dawley-Ratten (M). Reproduktionstoxizität.
Das Ziel dieser experimentellen Studie war es, die biologischen und morphologischen Wirkungen von 900 MHz Hochfrequenz (HF) EMF auf Ratten-Hoden zu bestimmen. Die Studie wurde im Mai 2004 in den Physiologie- und Histologie-Forschungslabors der Süleyman Demirel Universität, Medizinische Fakultät, Isparta, Türkei, durchgeführt. Zwanzig erwachsene männliche Sprague-Dawley-Ratten mit einem Gewicht von 270 - 320 g wurden nach dem Zu- fallsprinzip in 2 Gruppen zu je 10 Tieren eingeteilt: Gruppe I (Kontrollgruppe) wurde nicht bei EMF exponiert und Gruppe II (EMF-Gruppe) wurde 30 Minuten pro Tag, 5 Tage pro Woche für 4 Wochen bei 900 MHz EMF exponiert. Das Hoden-Gewebe wurde zur histologischen und morphologischen Untersuchung vorgelegt. Die Anzahl der Ho- denbiopsie-Ergebnisse und der prozentuale Anteil des interstitiellen Gewebes am gesamten Hodengewebe wurden registriert. Der Serumtestosteronspiegel, das luteinisierende Hormon (LH) und das follikelstimulierende Hormon (FSH) wurden biochemisch bestimmt. Ergebnisse: Das Gewicht der Hoden, die die Hodenbiopsie-Ergebnisse und der prozentuale Anteil des interstitiellen Gewebes am gesamten Hodengewebe waren in der EMF-Gruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe nicht signifikant unterschiedlich. Allerdings waren der Durchmesser der Hodenkanälchen und die mittlere Höhe des Keimepithels in der EMF-Gruppe signifikant verringert (p<0,05). In der EMF-Gruppe wurde ein sig- nifikanter Rückgang des Gesamttestosteronspiegels im Serum festgestellt (p<0,05). Die LH- und FSH- Plasmakonzentrationen in der EMF-Gruppe nahmen im Vergleich zur Kontrollgruppe nur geringfügig ab (p>0,05). Die biologischen und morphologischen Wirkungen, die sich aus der 900 MHz HF-EMF-Exposition ergeben, stützen nicht die Vermutung einer schädlichen Wirkung auf die Spermatogenese und das Keimepithel. Daher könnten die morphologischen Veränderungen der Hoden möglicherweise auf hormonelle Veränderungen zurückzuführen sein.
Kommentar: Angemessen/positiv.
10. Lee et al., 2010.
Korea. Sprague-Dawley-Ratten (M). Reproduktionstoxizität.
Wir untersuchten die histologischen Veränderungen durch Hochfrequenz (HF)-Felder an Rattenhoden, insbesondere im Hinblick auf sensible Prozesse wie die Spermatogenese. Männliche Ratten (20 x Gruppe) wurden 12 Wochen lang bei 848,5 MHz HF exponiert. Der HF-Expositionsplan bestand aus zwei 45-minütigen HF-Expositions-Perioden, die durch ein 15-minütiges Intervall getrennt waren. Die durchschnittliche spezifische Ganzkörper-Absorptionsrate (SAR) von HF betrug 2,0 W/kg. Anschließend untersuchten wir Korrelate der Hodenfunktion, wie z.B. die Anzahl der Sper- mien in den Nebenhoden, die Malondialdehyd-Konzentration in den Hoden und Nebenhoden, die Häufigkeit der Spermatogenesestadien, die Anzahl der Keimzellen und das Auftreten von apoptotischen Zellen in den Hoden. Wir führten auch Immunoblotting von p53, bcl-2, Caspase 3, p21 und PARP in den Hoden von schein- und HF- exponierten Tieren durch. Basierend auf diesen Ergebnissen kamen wir zu dem Schluss, dass eine subchronische Ex- position bei 848,5 MHz mit 2,0 W/kg SAR HF keine beobachtbaren schädlichen Wirkungen auf die Spermatogenese von Ratten hat.
Kommentar: Angemessen/negativ.
11. Imai et al., 2011.
Japan. Sprague-Dawley-Ratten (M). Reproduktionstoxizität.
In den letzten Jahren sind Bedenken aufgekommen, ob das Tragen eines Mobiltelefons in der Nähe der Fortpflan- zungsorgane, wie z. B. der Hoden, zu Funktionsstörungen und insbesondere zu einem Rückgang der Spermienent- wicklung und -produktion und damit zur Unfruchtbarkeit bei Männern führen kann. Die vorliegende Studie wurde durchgeführt, um die Auswirkungen eines elektromagnetischen Feldes von 1,95 GHz auf die Hodenfunktion bei männlichen Sprague-Dawley-Ratten zu untersuchen.
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