Page 138 - Gesundheitliche-Auswirkungen-5G
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STOA | Panel for the Future of Science and Technology Health impact of 5G
Spermienkopfanomalien wurden beobachtet. Darüber hinaus zeigten biochemische Tests eine übermäßige Bildung freier Radikale, die zu histologischen und morphologischen Veränderungen der Hoden bzw. der Keimzellenmorpho- logie führten. Diese Wirkungen waren jedoch bei den mit Melatonin ergänzten, RFR-exponierten Tieren entweder abgeschwächt oder nicht vorhanden. Daraus kann gefolgert werden, dass Melatonin den prämeiotischen Spermato- genese-Stillstand in männlichen Keimzellen durch sein antioxidatives Potenzial und seine Fähigkeit, die DNA- Reparaturwege zu verbessern, hemmt, was zu einer normalen Spermienzahl und Spermienmorphologie bei RFR- exponierten Tieren führt.
Kommentar: Angemessen/positiv (Gruppe, die ohne Melatoninzusatz behandelt wurde).
6. Shahin et al. (2018).
Indien. Schweizer Mäuse. Reproduktionstoxizität.
Das Ziel der vorliegenden Studie war es, den zugrundeliegenden detaillierten Weg der Hoden-Apoptose zu untersu- chen, die durch die Belastung mit freien Radikalen und das Redox-Ungleichgewicht aufgrund der 2,45 GHz MW- Strahlungs-Exposition induziert wird, sowie den Schweregrad mit der zunehmenden Expositionsdauer. Zwölf Wochen alte männliche Mäuse wurden bei 2,45 GHz MW-Strahlung [kontinuierliche Welle (CW) mit einer durchschnittlichen Gesamtleistungsdichte von 0,0248 mW/cm2 und einem durchschnittlichen Ganzkörper-SAR-Wert von 0,0146 W/kg] für 2 Stunden/Tag über einen Zeitraum von 15, 30 und 60 Tagen exponiert. Hodenhistologie, Serumtestosteron, ROS, NO, MDA-Spiegel, Aktivität der antioxidativen Enzyme, Expression von pro-apoptotischen Proteinen (p53 und Bax), anti-apoptotischen Proteinen (Bcl-2 und Bcl-xL), Cytochrom-c, inaktiver/aktiver Caspase-3 und ungespaltenem PARP-1 wurden bewertet. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine 2,45 GHz MW-Strahlungs-Exposition, die ein Hoden-Redox-Ungleichgewicht induziert, nicht nur zu einer verstärkten Hoden-Apoptose über den p53-abhängigen Bax-Caspase-3-vermittelten Weg führt, sondern auch den Grad der apoptotischen Schwere in einer von der Dauer abhängigen Weise erhöht.
Kommentar: Angemessen/positiv.
Weibliche Mäuse (Tabelle 22, a)
7. Gul et al., 2009.
Türkei. Ratten (F). Reproduktionstoxizität.
Das Ziel dieser Studie war es, zu untersuchen, ob es irgendwelche toxischen Auswirkungen von Mikrowellen von Mo- biltelefonen auf die Eierstöcke von Ratten gibt. In dieser Studie wurden 82 weibliche Rattenbabies im Alter von 21 Tagen (43 in der Studiengruppe und 39 in der Kontrollgruppe) verwendet. Die trächtigen Ratten in der Studiengrup- pe wurden während der gesamten Trächtigkeit Mobiltelefonen ausgesetzt, die unter den Polypropylenkäfigen plat- ziert waren. Der Käfig war frei von allen Arten von Materialien, die elektromagnetische Felder beeinflussen könnten. Ein Mobiltelefon, das sich 11 Stunden und 45 Minuten lang in einer Standby-Position befand, wurde alle 12 Stunden für 15 Minuten in die Sprechposition geschaltet und der Akku wurde kontinuierlich geladen. Am 21. Tag nach der Geburt wurden die weiblichen Rattenbabies getötet und die rechten Eierstöcke entfernt. Das Volumen der Eierstöcke wurde gemessen und die Anzahl der Follikel in jedem zehnten Abschnitt gezählt. Die Analyse ergab, dass die Anzahl der Follikel in der Studiengruppe geringer war als in der Kontrollgruppe. Die verringerte Anzahl der Follikel bei den Rattenbabies, die den Mikrowellen des Mobiltelefons ausgesetzt waren, deutet darauf hin, dass die intrauterine Ex- position toxische Wirkungen auf die Eierstöcke hat. Wir vermuten, dass die Mikrowellen von Mobiltelefonen die An- zahl der Follikel bei Ratten durch mehrere bekannte, und zweifellos unzählige unbekannte Mechanismen verringern könnten.
Kommentar: Angemessen/zweideutig.
8. Shahin et al. (2017).
Indien. Schweizer Mäuse (F). Reproduktionstoxizität.
Die vorliegende Studie untersuchte die langfristigen Auswirkungen von Mobilfunkstrahlung (1800 MHz) im Standby-, Wähl- und Empfangsmodus auf die weibliche Fortpflanzungsfunktion (Histoarchitektur der Eierstöcke und der Ge- bärmutter, Steroidogenese) und Stressreaktionen (oxidativer und nitrosativer Stress). Wir beobachteten, dass Mobil- funkstrahlung eine signifikante Erhöhung von ROS, NO, Lipidperoxidation, Gesamtcarbonyl-Gehalt und Serum- Corticosteron in Verbindung mit einer signifikanten Abnahme der antioxidativen Enzyme im Hypothalamus, Ovar und Uterus von Mäusen hervorruft. Im Vergleich zur Kontrollgruppe wiesen die exponierten Mäuse eine verringerte
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