Page 136 - Gesundheitliche-Auswirkungen-5G
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STOA | Panel for the Future of Science and Technology Health impact of 5G
REPRODUKTIONSTOXIZITÄT Männliche Mäuse (Tabellen 21, a, b)
1. Mugunthan et al., 2012.
Indien. Mäuse. Reproduktionstoxizität.
Mäuse (n=18) wurden bei 2G ultrahochfrequenter Strahlung, 48 Minuten pro Tag für einen Zeitraum von 30 bis 180 Tagen exponiert. Die Menge des exponierten elektromagnetischen Feldes (EMF) wurde mit dem Strahlungsfrequenz- Messgerät berechnet. Achtzehn Mäuse wurden bei der 900-1900 MHz-Frequenz des 2G-Mobiltelefons exponiert und achtzehn Mäuse dienten als Scheinkontrolle. Die Scheinkontrollmäuse (n=18) wurden unter ähnlichen Bedingungen ohne 2G-Exposition exponiert. Das Gewicht jedes Tieres wurde vor der Tötung ermittelt. Jeweils drei Tiere wurden am Ende der 30-, 60-, 90-, 120-, 150- und 180-tägigen Exposition in der experimentellen Gruppe nach 24 Stunden der letzten Exposition geopfert. Die gleiche Anzahl an Kontrolltieren wurde in der gleichen Zeitspanne geopfert. Wir entnahmen Blutproben, um das Plasmatestosteron zu messen. Wir maßen und analysierten die Größe, das Gewicht und das Volumen der Hoden. Die Hoden wurden unter dem Lichtmikroskop auf strukturelle Veränderungen unter- sucht. Ergebnisse: In der 2G-exponierten Gruppe war das Gewicht der Tiere im ersten, zweiten und vierten Monat niedriger (p-Wert ≤0,05). Das mittlere Hoden-Gewicht der 2G-exponierten Mäuse war in allen Monaten außer im vierten Monat signifikant reduziert (p-Wert <0,05) und das mittlere Hoden-Volumen war in den ersten drei Monaten signifikant reduziert (p-Wert 0,02). Die mittlere Dichte der Hodenkanälchen pro Flächeneinheit war in den 2G- exponierten Hoden signifikant niedriger (p-Wert <0,001). Der mittlere Durchmesser der Hodenkanälchen war in den 2G-exponierten Hoden signifikant reduziert (p-Wert ist hoch signifikant <0,001), außer im zweiten Monat. Die mittle- re Anzahl der Sertoli- und Leydig-Zellen war bei den 2G-exponierten Mäusen signifikant reduziert (p-Wert ist hoch signifikant <0,001). Im Vergleich zur Kontrollgruppe war der mittlere Serum-Testosteron-Spiegel der 2G-exponierten Mäuse signifikant niedriger (p-Wert 0,004). Die folgenden mikroskopischen Veränderungen wurden in den Hoden von 2G-Mobilfunkstrahlung-exponierten Mäusen gefunden. 1. Das Interstitium erschien weit 2. Sertoli-Zellen und Spermatogonien waren von der Basallamina abgelöst. 3. Vakuolare Degeneration und Abschuppung des Hoden- epithels. Die meisten peripheren Tubuli zeigten einen Reifungsstopp in der Spermatogenese. Die Hodenkanälchen wurden mit Hilfe des Johnson Testicular Biopsy Score zwischen 8 und 9 bewertet. Die chronische Exposition gegen- über ultrahochfrequenter Strahlung, die von einem 2G-Mobiltelefon ausgeht, könnte mikroskopische Veränderun- gen in den Hodenkanälchen, eine Verringerung der Anzahl der Sertoli- und Leydig-Zellen und einen verringerten Serumtestosteronspiegel verursachen. Langfristiger Gebrauch von Mobiltelefonen könnte zu männlicher Unfrucht- barkeit führen.
Kommentar: Angemessen/positiv.
2. Shahin et al., 2014.
Indien. Schweizer Mäuse (M). Reproduktionstoxizität.
Zwölf Wochen alte Mäuse wurden einer nicht-thermischen schwachen 2,45-GHz-MW-Strahlung ausgesetzt (kontinuierliche Welle (CW) für 2/Tag für 30 Tage, Leistungsdichte = 0,029812 mW/cm2 und SAR = 0,018 W/Kg). Die Spermienzahl und die Lebensfähigkeit der Spermien wurden getestet, und die lebenswichtigen Organe wurden zur Untersuchung verschiedener Stressparameter untersucht. Plasma wurde zur Bestimmung von Testosteron und Ho- den für den 3b HSD-Test verwendet. Die Immunhistochemie von 3b HSD und Stickstoffmonoxid-Synthase (i-NOS) wurde ebenfalls in den Hoden durchgeführt. Wir stellten fest, dass die MW-Bestrahlung eine signifikante Abnahme der Spermienzahl und der Lebensfähigkeit der Spermien zusammen mit einer Abnahme des Durchmessers der Ho- denkanälchen und einer Degeneration der Hodenkanälchen verursachte. Eine Verringerung der Hoden-3b-HSD- Aktivität und der Plasma-Testosteron-Gehalte wurde ebenfalls in der exponierten Gruppe der Mäuse festgestellt. Eine erhöhte Expression von i-NOS im Hoden wurde in der MW-bestrahlten Mäuse-Gruppe beobachtet. Außerdem deuten diese negativen Auswirkungen auf die Fortpflanzung darauf hin, dass eine chronische Exposition bei nicht- ionisierender MW-Strahlung über einen durch freie Radikale vermittelten Weg zu Unfruchtbarkeit führen kann.
Kommentar: Angemessen/positiv.
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