Page 130 - Gesundheitliche-Auswirkungen-5G
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STOA | Panel for the Future of Science and Technology Health impact of 5G
MÄNNLICHE FERTILITÄT Querschnittsstudien (Tabelle 19 a, b)
1. Baste et al., 2008.
Norwegen. 2002-2004. Fall-Kontroll-Studie, berufliche Exposition.
Die Autoren führten eine Querschnittsstudie unter Militärangehörigen durch, die bei der Königlichen Norwegischen Marine beschäftigt waren. Die Querschnittsstudie beinhaltete Informationen über die Arbeit in der Nähe von Gerä- ten, die hochfrequente elektromagnetische Felder aussenden, einjährige Unfruchtbarkeit, Anzahl der Kinder und Ge- schlecht der Nachkommen. Von den 10 497 Befragten hatten 22 % in der Nähe von Hochfrequenz-Antennen in ei- nem "hohen" oder "sehr hohen" Ausmaß gearbeitet. Die Unfruchtbarkeit stieg signifikant mit zunehmender selbstbe- richteter Exposition gegenüber hochfrequenten elektromagnetischen Feldern. In einer logistischen Regression be- trug das Odds Ratio (OR) für Unfruchtbarkeit zwischen denjenigen, die weniger als 10m von Hochfrequenz- Antennen gearbeitet hatten, im Vergleich zu denjenigen, die angaben, nicht in der Nähe von Hochfrequenz- Antennen gearbeitet zu haben, 1,86 (95% Konfidenzintervall (CI): 1,46-2,37), bereinigt um Alter, Rauchgewohnheiten, Alkoholkonsum und Exposition gegenüber organischen Lösungsmitteln, Blei und Schweißarbeiten. Ähnliche berei- nigte OR für diejenigen, die "stark", "etwas" und "gering" exponiert waren, betrugen 1,93 (95% CI: 1,55-2,40), 1,52 (95% CI: 1,25-1,84) bzw. 1,39 (95% CI: 1,15-1,68). In allen Altersgruppen gab es signifikante lineare Trends mit einer höheren Prävalenz ungewollter Kinderlosigkeit bei höherer selbstberichteter Exposition gegenüber Hochfrequenzfel- dern. Der Grad der Exposition bei Hochfrequenzstrahlung und die Anzahl der Kinder waren jedoch nicht assoziiert. Für die selbstberichtete Exposition bei Hochfrequenz-Antennen und Kommunikationsanlagen gab es signifikante lineare Trends mit einem niedrigeren Verhältnis von Jungen zu Mädchen bei der Geburt, wenn der Vater ein höheres Ausmaß an hochfrequenter elektromagnetischer Exposition berichtete.
Anmerkung: Selbstberichteter Grad der Exposition. Ein höheres Maß an HF-EMF-Exposition ist mit Unfrucht- barkeit und einem niedrigeren Verhältnis von Jungen zu Mädchen bei der Geburt verbunden.
2. Mollerlekken und Moen, 2008.
Norwegen. 2002. Fall-Kontroll-Studie, berufliche Exposition.
Das Ziel dieser Studie war es, die Beziehung zwischen Arbeitern, die elektromagnetischen Feldern ausgesetzt sind, und ihrer reproduktiven Gesundheit zu untersuchen. Die Daten wurden mit Hilfe eines Fragebogens in einer Quer- schnittsstudie von männlichen Marinesoldaten erhoben, die Rücklaufquote lag bei 63% (n1⁄41487). Die Befragten wurden zu Exposition, Lebensstil, reproduktiver Gesundheit, Vorerkrankungen, Arbeit und Bildungsabschluss befragt. Eine Expertengruppe kategorisierte die Arbeitskategorien, die mit der Exposition gegenüber elektromagnetischen Feldern zusammenhängen. Wir kategorisierten die Arbeitskategorien in ''Tele-/Kommunikation'', ''Elektronik'' und ''Radar/Sonar'' als Exposition gegenüber elektromagnetischen Feldern. Die logistische Regression, bereinigt um Al- ter, Rauchen, militärische Ausbildung und körperliche Betätigung am Arbeitsplatz, zeigte ein erhöhtes Risiko für Un- fruchtbarkeit bei der Gruppe Tele-/Kommunikation (Odds Ratio OR≤1,72, 95 % Konfidenzintervall 1,04-2,85) und Radar/Sonar (OR≤2,28, 95 % Konfidenzintervall 1,27-4,09). In der Elektronikgruppe war das Risiko nicht erhöht. Diese Studie zeigt einen möglichen Zusammenhang zwischen der Exposition gegenüber hochfrequenten Feldern bei der Arbeit mit Hochfrequenzgeräten und Radar und einer verminderten Fruchtbarkeit. Die Ergebnisse müssen jedoch mit Vorsicht interpretiert werden.
Anmerkung: Selbstberichtete Exposition. Möglicherweise erhöhtes Risiko für Unfruchtbarkeit bei Telekom- munikations- und Radar/Sonar-Bedienern.
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