Page 101 - Gesundheitliche-Auswirkungen-5G
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STOA | Panel for the Future of Science and Technology Health impact of 5G
Die Zeit, in der mit dem Handy telefoniert wurde, wurde aufgezeichnet und die Probanden wurden in 2 Gruppen ein- geteilt: Gruppe A ≤ 1 Stunde/Tag (n = 104); Gruppe B > 1 Stunde/Tag (n = 52) und Teilnehmer, die kein Handy be- nutzten (n = 3), wurden von der statistischen Analyse ausgeschlossen, um die Auswirkungen der Zeit, die sie mit An- rufen oder dem Empfang von Anrufen verbrachten, zu untersuchen. Es gab keine statistisch signifikanten Unterschie- de (p > 0,05) zwischen den beiden Gruppen hinsichtlich der Spermienqualitätsparameter in Abhängigkeit von der Handynutzung, aber es gab statistische Unterschiede in der Häufigkeit der Spermienkonzentration, des Volumens, der Viskosität, der Verflüssigungszeit und der Mittelwerte der unbeweglichen Spermien und der abnormalen Mor- phologie. Darüber hinaus waren die Zeit, die mit Fernsehen und der Nutzung von Mobiltelefonen verbracht wurde, signifikant (p ≤0,05) mit sinkenden mittleren Prozentsätzen normaler Morphologie verbunden. Die Entfernung von einem Telekommunikationsmast war signifikant (p ≤0,05) mit einer Abnahme des Spermienvolumens verbunden. Die Zeit, die mit dem Senden oder Empfangen von Nachrichten verbracht wurde, war signifikant (p ≤ 0,05) mit einer ab- nehmenden Spermienzahl verbunden, und das Tragen eines Mobiltelefons in der Hosentasche war signifikant mit einem Anstieg der unbeweglichen Spermien verbunden. Die Nutzung von Mobiltelefonen könnte sich negativ auf die Parameter der Spermienqualität auswirken, weshalb weitere Untersuchungen erforderlich sind.
Kommentar: Selbstberichtete Exposition. Die Nutzung von Mobiltelefonen könnte einen negativen Einfluss auf die Parameter der Sperma-Qualität haben.
9. Shi et al. (2018).
Querschnittsstudie.
Es wurden 328 Probanden rekrutiert, die sich einer Spermienanalyse unterzogen. Routine-SA, Spermavitalität, Akro- somreaktion (AR) und Spermien-DNA-Fragmentierungsindex (DFI) wurden analysiert. Demografische und Lebensstil- Informationen, einschließlich (1) BMI, (2) aktuelle Häufigkeit des Rauchens und des Alkoholkonsums, (3) Schlafge- wohnheiten, (4) tägliche Flüssigkeitsaufnahme, (5) wöchentlicher Fleischkonsum, (6) Sporthäufigkeit, (7) Nutzung von Mobiltelefonen in der Hose, (8) Alter und (9) Abstinenzzeit, wurden erfasst. Zur Analyse des möglichen nichtlinearen Zusammenhangs wurden verallgemeinerte additive Modelle verwendet. Die Ergebnisse zeigten, dass die Ge- samtspermienzahl (TSC) signifikant mit dem Alter (P = 0,001), der Abstinenzzeit (P = 0,001) und dem täglichen Kaf- feekonsum (P = 0,044) verbunden war. Das Spermavolumen war signifikant mit dem Alter (P < 0,001) und dem tägli- chen Kaffeekonsum (P < 0,001) assoziiert. Die Spermienkonzentration war signifikant mit der Abstinenzzeit (P = 0,011) und der durchschnittlichen Schlafdauer (P = 0,010) assoziiert. Die Spermienmotilität war signifikant mit dem Alter (P = 0,002) und dem täglichen Saftkonsum (P = 0,001) verbunden. Die Gesamtzahl der beweglichen Spermien war signifikant mit dem Alter (P = 0,003) und der Abstinenzzeit (P = 0,009) verbunden. Der DFI war signifikant mit dem Alter (P = 0,002), unregelmäßigen Schlafgewohnheiten (P = 0,008) und der Abstinenzzeit (P = 0,032) verbun- den. Der Prozentsatz der AR-Spermien war signifikant mit dem täglichen Saftkonsum verbunden (P = 0,013). Zusam- menfassend lässt sich sagen, dass DFI und TSC die empfindlichsten Spermaparameter für demografische und Le- bensstilmerkmale waren, während das Alter einen größeren Einfluss auf die Spermaparameter hatte als andere de- mografische und Lebensstilmerkmale. Die Nutzung von Mobiltelefonen in der Hose war nicht signifikant mit einer Veränderung der untersuchten Spermaparameter verbunden.
Kommentar: Selbstberichtete Exposition. Viele Störfaktoren bei Alter und Lebensstil. Kein Zusammenhang mit Spermienveränderung.
10. Blay et al., 2020.
Ghana. Querschnittsstudie.
Es ist bekannt, dass etwa die Hälfte aller Unfruchtbarkeitsfälle auf männliche Unfruchtbarkeit zurückzuführen ist. In Ghana ist die Prävalenz der männlichen Unfruchtbarkeit höher (15,8 %) als die der weiblichen (11,8 %). Die Sper- mienqualität steht in Zusammenhang mit der Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft und ist in 90 % der Fälle die Ursache für männliche Fruchtbarkeitsprobleme. Bestimmte Umweltfaktoren beeinträchtigen die Spermienqualität bei Männern. Die Studie untersuchte die Auswirkungen von Umwelt- und Lebensstilfaktoren auf die Spermienqualität bei ghanaischen Männern. Material und Methoden. Es handelte sich um eine Querschnittsstudie mit 80 scheinbar gesunden erwachsenen Männern im fortpflanzungsfähigen Alter. Bei den Teilnehmern handelte es sich um Männer, die ins Labor (Immunologieabteilung des Korle-Bu Teaching Hospital) überwiesen wurden, um eine Samenanalyse und/oder eine Kultur und Empfindlichkeitsuntersuchung durchzuführen. Die Teilnehmer wurden gebeten, einen Fra- gebogen auszufüllen, in dem ausgewählte Umweltfaktoren (Unfälle oder Traumata, Exposition gegenüber Chemika- lien, Strahlung und Hitze) und Lebensgewohnheiten (einschließlich Alkoholkonsum, Rauchen und ob die Teilnehmer mehr oder weniger als 4 Stunden pro Tag sitzen) abgefragt wurden.
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