Page 100 - Gesundheitliche-Auswirkungen-5G
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STOA | Panel for the Future of Science and Technology Health impact of 5G
6. Yildirim et al., 2015.
Türkei. Querschnittsstudie.
Wir haben von den männlichen Patienten, die in unsere Abteilung für Unfruchtbarkeit kamen, Sperma für Analysen gesammelt und sie gebeten, einen anonymen Fragebogen auszufüllen. Wir fragten die Häufigkeit der Nutzung von Mobiltelefonen und drahtlosem Internet ab, um die Exposition gegenüber hochfrequenter elektromagnetischer Strahlung zu bestimmen. Insgesamt füllten 1082 Patienten den Fragebogen aus, aber 51 von ihnen wurden aufgrund von Azoospermie von der Studie ausgeschlossen. Es gab keinen signifikanten Unterschied zwischen der Spermien- zahl und der Spermienmorphologie, mit Ausnahme der Spermienmotilität, aufgrund der Nutzungsdauer des Mobil- telefons (p = 0,074, p = 0,909 bzw. p = 0,05). Die Gesamtzahl der beweglichen Spermien und die Anzahl der progres- siv beweglichen Spermien nahm mit der Zunahme der Internetnutzung ab (p = 0,032 bzw. p = 0,033). In Überein- stimmung mit der Gesamtzahl der beweglichen Spermien verringerte sich auch die Anzahl der progressiven bewegli- chen Spermien bei drahtloser Internetnutzung im Vergleich zur Nutzung einer kabelgebundenen Internetverbindung (p = 0,009 bzw. p = 0,018). Es bestand eine negative Korrelation zwischen der Dauer der drahtlosen Internetnutzung und der Gesamtzahl der Spermien (r = - 0,089, p = 0,039). Nach unseren vorläufigen Ergebnissen haben wir auch die negativen Auswirkungen der drahtlosen Internetnutzung auf die Spermienmotilität untersucht.
Anmerkung: Die Exposition wurde selbst angegeben. Störende Faktoren wurden nicht analysiert. Jeder Un- terschied zwischen den Spermienparametern und der Nutzung von Mobiltelefonen und drahtlosem Internet ist die Schlussfolgerung der Autoren.
7. Zilberlicht et al. (2015).
Israel. Querschnittstudie.
Männliche Unfruchtbarkeit macht 30-40 % aller Unfruchtbarkeitsfälle aus. Einige Studien haben gezeigt, dass die Sa- menqualität seit Beginn des 20. Jahrhunderts kontinuierlich abnimmt. Ein postulierter Faktor ist die elektromagneti- sche Hochfrequenzstrahlung, die von Mobiltelefonen ausgeht. In dieser Studie wird ein Zusammenhang zwischen den Merkmalen der Handynutzung und der Samenqualität untersucht. 106 Männer, die zur Spermauntersuchung überwiesen wurden, füllten Fragebögen aus, in denen sie demografische Daten und Merkmale der Handynutzung erfassten. Die Ergebnisse wurden nach den Kriterien der WHO 2010 ausgewertet. Gespräche von ≥1 Stunde/Tag und während des Aufladens des Geräts waren mit höheren Raten anormaler Spermakonzentration verbunden (60,9 % gegenüber 35,7 %, P < 0,04 bzw. 66,7 % gegenüber 35,6 %, P < 0,02). Bei Männern, die angaben, ihr Telefon ≤50 cm von der Leiste entfernt zu halten, wurde eine nicht signifikant höhere Rate an abnormaler Spermienkonzentration festgestellt (47,1 % gegenüber 11,1 %). Eine multivariate Analyse ergab, dass Sprechen beim Aufladen des Geräts und Rauchen Risikofaktoren für eine abnorme Spermienkonzentration waren (OR = 4,13 [95% CI 1,28-13,3], P < 0,018 bzw. OR = 3,04 [95% CI 1,14-8,13], P < 0,027). Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass bestimmte Aspekte der Handynutzung nachteilige Auswirkungen auf die Spermienkonzentration haben können. Eine Untersuchung in groß angelegten Studien ist daher erforderlich.
Anmerkung: Selbstberichtete Exposition. Es wurde ein gewisser Zusammenhang gefunden.
8. Al-Bayyari, 2017.
Jordanien. Querschnittliche Beobachtungsstudie.
Ziel war es, die Auswirkungen der Handynutzung auf die Samenqualität und die Fruchtbarkeit von Männern zu un- tersuchen. In einer Querschnittsbeobachtungsstudie wurden 159 Männer, die Unfruchtbarkeitskliniken in den Gou- vernements Nord, Mitte und Süd in Jordanien besuchten und sich einer Unfruchtbarkeitsuntersuchung unterzogen, entsprechend ihrer aktiven Handynutzung in zwei Gruppen eingeteilt: Gruppe A: ≤1 h/Tag und Gruppe B: >1 Std./ Tag. Die Patienten erhielten keine Interventionen, und die Spermaproben wurden nach einer Abstinenzzeit von 5 Tagen durch Masturbation in einem sterilen Behälter entnommen. Die wichtigsten Messgrößen waren Spermienvolu- men, Verflüssigungszeit, pH-Wert, Viskosität, Anzahl, Beweglichkeit und Morphologie.
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