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EMF von Stromtechnologien
Eine besondere Schwierigkeit bei der Erforschung dieses Themas ist, dass die Expositionssituation und die Krankheit sehr selten sind. So finden einzelne Studien kaum je einen signifikanten Zusam- menhang. Abbildung 20 zeigt mit allen wichtigeren Studien, d.h. den Einzelstudien der gepoolten Ana- lysen von Greenland et al. (2000) und von Kheifets, Ahlbom, Crespi, Draper, et al. (2010) sowie den zuvor gezeigten neueren Studien einen Risikoschätzer von 1.20 (95% CI = 1.08–1.34; Heterogenitäts- test: I2 = 0.0%, p = 0.51) für die jeweils höchste Expositionskategorie. Dies ist in den meisten Studien eine Exposition höher als 0.3 / 0.4 μT (oder näher als 50 m von einer HSL entfernt wohnen) im Ver- gleich zu wenig exponierten Kindern (< 0.1 μT).
Abbildung 20: Meta-Analyse kindliches Leukämierisiko mit festen Effekten aller Studien der gepoolten Analysen von Greenland et al. (2000) und Kheifets, Ahlbom, Crespi, Draper, et al. (2010) – zwei Studien ohne Kontrollen und zwei Studien ohne Fälle nicht gezeigt – sowie wichtiger neuerer Untersuchungen.
Ohne Berücksichtigung von Bunch et al. (2014), die wegen der Rekrutierung der Kontrollen problema- tisch scheint, sowie Auger (nur Transformer berücksichtigt) und Amoon (nur Distanzanalyse und die meisten Daten dieser Studie sind als Magnetfeldstudie in der Meta-Analyse enthalten) ergibt sich ein Risikoschätzer von OR = 1.60 (95% CI = 1.29–2.00), siehe Abbildung 21. Eine zentrale Schwierigkeit bei diesen epidemiologischen Arbeiten ist die korrekte Erfassung der Exposition. Meistens ist nicht- differenzielle Fehlklassifikation zu erwarten (ein ähnlich grosser Prozentsatz der Fälle und der Kontrol- len wird in eine falsche Expositionsklasse eingeteilt), welche in eine Unterschätzung des Risikos, wenn es dieses gibt, mündet.
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