Page 39 - EMF von Stromtechnologien
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EMF von Stromtechnologien
nannten Themen dazugekommen. In Zheng et al. (Z. Zheng et al., 2019) werden verschiedene Spu-
lenanordnungen numerisch auf Ihre Kopplungseigenschaften untersucht. Cirimele et al. (Cirimele et al., 2018) evaluieren verschiedene dynamische Ladesysteme, die in der Strasse eingelassen werden. Campi et al. (Campi et al., 2019), gehen anhand eines kleinen Stadtautos der Frage der Exposition unter und neben dem Fahrzeug nach. Dabei zeigt sich wie in anderen Studien, dass die maximal zu- lässige Übertragungsleistung durch die einzuhaltenden Grenzwerte bestimmt ist. In Miwa et al. (Miwa et al., 2019) werden Kopplungsfaktoren für die verschiedenen in den Standards definierten Körperre- gionen anhand eines typischen Fahrzeugs in Abhängigkeit der Karosseriematerialien bestimmt. Auch hier liegt der Fokus auf der zulässigen maximalen Leistung beim Laden. Wang et al. (Q. D. Wang et al., 2019) beschäftigt sich mit einer neuen Methode zur Bestimmung des Versatzabstandes eines WPT-Systems und mit einer experimentellen Validierung der Methode. Arduino et al. und Liorni et al. (Arduino et al., 2020; Liorni et al., 2020) gehen auf numerische Aspekte der Simulation von WPT-Sys- temen ein. In Arduino et al. (Arduino et al., 2020) werden statistische Verfahren zur Korrektur numeri- scher Artefakte vorgeschlagen. In Liorni et al. (Liorni et al., 2020) werden nebst den numerischen Si- mulationen auch Messungen an grossen elektrisch betriebenen Fahrzeugen durchgeführt. Diese Pub- likation beinhaltet Resultate, die im europäischen Projekt EMPIR-16ENG08 MICEV erarbeitet wurden. Dieses Projekt beschäftigt sich mit Messmethoden für die Erfassung der Effizienz von WPT/IPT Lade- systemen im realen Umfeld. Eine weitere Publikation dazu ist Zucca et al. (Zucca et al., 2021). Lagouanelle et al. und Haussmann et al. (Haussmann et al., 2022; Lagouanelle et al., 2021) sind zwei Publikationen, die sich mit technischen Aspekten für die Berechnung von WPT-Anordnungen beschäf- tigen.
Es gibt weitreichende Bestrebungen die Standardisierung der WPT-Systeme voranzutreiben. Alle As- pekte werden dabei einbezogen so auch die Einhaltung der Grenzwerte für die Exposition des Men- schen gemäss ICNIRP. Die Exposition ist von der spezifischen Anordnung der Spulen (Abstand, Posi- tionierung) aber vor allem von der übertragenen Leistung abhängig. In den meisten Fällen führt dies zu einer Beschränkung der maximal zugelassenen Ladeleistung. Technisch gesehen bleiben immer noch verschiedene Aspekte, die weiter optimiert werden können.
Verschiedene neue Anwendungen für WPT wurden untersucht wie zum Beispiel das drahtlose Laden für Drohnen (Ahn et al., 2020). Inwieweit sich diese Anwendungen wirklich durchsetzen, ist aufgrund der limitierten Effizienz immer noch fraglich.
In der Literatur werden auch Konzepte für MPNs (Mobile power network) diskutiert. Dabei sollen die Netzversorgung mit mobilen Einheiten ergänzt werden, die zum Teil mit drahtlosen Energieübertra- gungssystemen ausgestattet sind. Auch in diesem Zusammenhang ist die Effizienz stark von der je- weiligen Konfiguration abhängig. Inwiefern solche Konzepte in Zukunft eingesetzt werden, ist im Mo- ment schwer abzuschätzen.
2.3.5 Stromerzeuger für Erneuerbare
Zur EMV von Photovoltaik-Anlagen siehe (Klaus, 2013), dort S. 24 auch alles über bestehende Nor- mierungslücken zwischen 2kHz und 30 MHz. Eine Photovoltaik-Anlage besteht neben den Solarpa- nels und deren Verschaltung sowie allfälligen Regeleinrichtungen aus einem Stromrichter, der die Gleichspannung der Solarzellen in die Netzspannung umwandelt und der mit dem Netz verbunden ist. Anlageteile ab dem Stromrichter bis zum Netz unterscheiden sich nicht wesentlich von jenen, die Ak- kuanlagen oder elektrische Fahrzeuge ans Netz ankoppeln. Daher sind die EMV-Aspekte ebenfalls sehr ähnlich. Als Beispiele siehe etwa: (Jiraprasertwong & Jettanasen, 2016), (Boyuan et al., 2016). Zu beachten sind hier zum einen die Tatsache, dass die Einspeisung von Harmonischen (Strom) stark variieren kann mit den bereits vorhandenen Spannungsharmonischen im Netz (Muller et al., 2014), zum anderen die Regulierungslücke im Bereich 2 bis 150 kHz.
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