Page 38 - EMF von Stromtechnologien
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 EMF von Stromtechnologien
Wenn ein Endgerät über Nacht auf dem Sendemodul liegen bleibt, dann ist der Verbrauch sogar drei-
mal höher. Die magnetischen Streufelder während des Ladebetriebs liegen bei 10-25 μT, im Stand-by- Betrieb können sie zehnmal höher sein. Die im Gewebe induzierten elektrischen Feldstärken liegen unterhalb der ICNIRP-Basisgrenzwerte. Die Reserven sind allerdings nicht beliebig gross, so dass bei zukünftigen Geräten mit höheren Leistungen die Einhaltung der Grenzwerte geprüft werden muss. Für weitere Studien zu induktivem Laden von Mobiltelefonen siehe auch: (Park & Kim, 2016), (Wake et al., 2017), (Nguyen et al., 2016), (Nadakuduti et al., 2015), (Liu et al., 2015).
Noch wenig verbreitet sind Anwendungen mit kapazitivem und resonantem (drahtlosen) Laden – dazu etwa: (Yi, 2016), (Yusop et al., 2016), (Kibum et al., 2016), (Koohestani et al., 2017), (Pinto et al., 2015).
Ein zunehmend wichtiges Anwendungsgebiet ist das drahtlose Aufladen von Elektrofahrzeugen (Dürrenberger et al., 2014). Dazu sind grosse Leistungen im hohen ein- bzw. im zweistelligen kW-Be- reich angezeigt. Die dafür nötigen Feldstärken erreichen schnell die Grenzwerte der NISV. Dies be- deutet, dass der Raum zwischen Sender und Empfänger nicht mehr frei zugänglich sein darf. Abbil- dung 14 zeigt als Beispiel den Verlauf der zur Übertragung von 300 W Leistung minimal nötigen Flä- che als Funktion der Frequenz unter der Annahme, dass die ICNIRP-Grenzwerte in jedem Punkt ge- rade erreicht werden.
Abbildung 14: Die Maximalwerte für die elektrische Feldstärke E und die magnetische Feldstärke H sind nach ICNIRP be- grenzt. Zur drahtlosen Übertragung von Leistung kann pro Quadratmeter höchstens die Leistung E x H übertragen werden. Die Grafik zeigt den entsprechenden Verlauf der minimal nötigen Fläche zur Übertragung von 300 W in Funktion der Fre- quenz.
Die für WPT zuständige EMV-Norm IEC 61980-1: 2015 ist seit Mitte 2015 in Kraft und wurde letztmals im Januar 2017 angepasst.
Im Zeitrahmen bis 2017 hat die Publikationstätigkeit zu drahtlosem Aufladen von Elektroautos deutlich zugenommen. Neben rein technischen Fragen – (Cimala et al., 2015), (Yashima et al., 2015), (Guo et al., 2016), (Liu et al., 2016), (Shijo et al., 2016), (Kibum et al., 2016) – werden insbesondere auch Fra- gen zur Modellierung von im Körper induzierten Wirkungen (elektrische Felder, SAR) untersucht, etwa: (Cimala et al., 2016), (Sunohara et al., 2014), (Schrafel et al., 2016), (Zang et al., 2017), (Yavolovskaya et al., 2016), (Laakso & Hirata, 2013). Bei diesen Expositionsstudien geht es wesent- lich um Fragen der Grenzwerterfüllung bei WPT-Anwendung (die Exposition von Insassen gegenüber Magnetfeldern von und in Fahrzeugen allgemein wird in Kapitel 3.2.3.2 dargestellt).
Zwischen 2017 und heute sind nebst zahlreichen Reviews noch ein paar Studien zu den vorherig ge-
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