Page 114 - EMF von Stromtechnologien
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 EMF von Stromtechnologien
“(...) epidemiological research has not convincingly demonstrated any workplace exposure as a spe-
cific human teratogen but several concerns implying possible teratogenic effects of volatile organic solvents, glycol ethers, some pesticides and some heavy metals call for additional research”.
Ein Jahr später schlussfolgerte die (WHO, 2007), p. 8/9:
“On the whole, epidemiological studies have not shown an association between adverse human repro- ductive outcomes and maternal or paternal exposure to ELF fields. There is some evidence for an in- creased risk of miscarriage associated with maternal magnetic field exposure, but this evidence is in- adequate”.
Bei den von Feychting und der WHO erwähnten Studien handelt es sich um (Li et al., 2002) und (Lee et al., 2002). Die erste Arbeit untersuchte mit einer prospektiven Kohortenstudie von gegen 1’000 Schwangere in San Francisco den Zusammenhang zwischen Magnetfeldexposition während der Schwangerschaft und Fehlgeburten. Alle Frauen haben während 24 Stunden mit einem mobilen Feld- messgerät die persönliche Exposition gegenüber 60 Hz Magnetfeldern gemessen. Die Studie fand keine Risikozunahmen mit steigenden durchschnittlichen Magnetfeldstärken, errechnete jedoch einen Risikoanstieg, wenn die maximale Feldstärke über ~1.6 μT lag (RR = 1.8; 95% CI = 1.2–2.7). Auch (Lee et al., 2002) fanden keine Zusammenhänge, wenn die durchschnittliche Exposition als Mass ge- nommen wurde. Bei anderen Metriken (Maximum oder grosse Differenzen) zeigten sich jedoch er- höhte Risikoschätzer (bis maximal 3.1) für die Fehlgeburtsrate. Allerdings waren die so ermittelten Ex- positionen nicht mit Hochspannungsleitungen assoziiert, sondern mit anderen Quellen (Arbeitsplatz, Gerätegebrauch).
(Malagoli et al., 2012) untersuchten in Reggio Emilia, ob Magnetfeldexpositionen bei Schwangeren das Risiko von Missbildungen bei ihren Kindern erhöhen. Sie berücksichtigten dabei 228 Fälle von Anomalien (aus Lebendgeburten, Totgeburten und Aborten) und rekonstruierten die Magnetfeldexpo- sitionen der Mütter während der Schwangerschaft und verglichen diese mit denjenigen aus einer Kon- trollgruppe mit vergleichbaren gesunden Neugeborenen. Die Autoren fanden keine Hinweise auf ein erhöhtes Risiko, aber die Studie ist nicht aussagekräftig, weil nur ein exponierter Fall in die Analyse Eingang fand.
(Auger et al., 2012) studierten den Bezug von Magnetfeldbelastungen mit Totgeburten. Die Exposition wurde mit der Nähe des Wohnortes zu Hochspannungsleitungen erfasst. Die Studie fand, über alles gesehen keinen Zusammenhang zwischen dem Risiko einer Totgeburt und der Distanz zum Leitungs- trassee (eine Unteranalyse ergab für die höchste Expositionskategorie – unter 25 m Distanz – eine signifikante Risikozunahme; OR = 2.25). In einer iranischen Fall-Kontroll-Studie (Shamsi Mahmoudabadi et al., 2013) wurden die Expositionen von 56 Frauen mit Totgeburten verglichen mit denjenigen von ungefähr gleich vielen vergleichbaren Kontrollen desselben Krankenhauses. Die Auto- ren stellten eine signifikant höhere Exposition bei den Fällen fest. Allerdings bleibt unklar wie die Ex- position methodisch erfasst wurde, so dass Verallgemeinerungen aus dieser Studie recht gewagt sind. (de Vocht et al., 2014) untersuchten 140‘000 Geburten in Nordwest-England hinsichtlich Auffälligkei- ten im Zusammenhang mit niederfrequenten Magnetfeldern. Sie fanden zu keinem der untersuchten Endpunkte einen statistisch signifikanten Effekt. Erniedrigtes Geburtsgewicht wurde jedoch in der höchsten Expositionskategorie (< 50 m Distanz zu einer Hochspannungsleitung oder Trafostation) be- obachtet. Die Unsicherheit dieser Studie ist hoch, weil das Resultat auf nur 89 Kindern (von ca. 140'- 000) basiert, die näher als 50 m von einer Hochspannungsleitung wohnen. Das Ergebnis eines leicht tieferen Geburtsgewichts blieb aber auch nach Korrektur mit möglichen Störgrössen stabil (de Vocht & Lee, 2014).
(Mahram & Ghazavi, 2013) fanden in ihrer Analyse zweier Kohorten keine Einflüsse von Hochspan- nungsleitungen auf die gewählten Endpunkte zu Schwangerschaft und Geburt. Die Studie arbeitete
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