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Bereiche fokussieren, in denen einzelne Nutzer z. B. eine hohe Datenbandbreite benötigen. Durch diese Fokussierung werden Antennenverstärkungsfaktoren bis zum Faktor 250 erreicht. Diese bedarfsgesteuerte Fokussierung ermöglicht wiederum in Bereichen in denen kein oder nur geringer Bedarf besteht einer Reduktion der Exposition.
Die bei Mobilfunkendgeräten (Handys) in der Typenprüfung (DIN EN 50360 / 50361) ermittelten Werte für die spezifische Absorptionsrate (SAR) können für alle gängigen Gerätetypen im Internet auf verschiedenen Seiten z.B. www.bfs.de, www.handywerte.de eingesehen werden. Bei einer Untersuchung von 111 Handys lag der Mittelwert bei 1 W/kg. Der geringste Wert betrug 0,2 W/kg, der höchste 1,4 W/kg. Für TETRA-Handgeräte (TETRA = terrestrial trunked radio) liegen z. Z. erst wenige Daten vor. Bei 1 W-Geräten wurden ca. 1 W/kg gemessen, bei 3 W-Geräten bis zu 2,88 W/kg (gemittelt über 10 g). TETRA ist allerdings ein Funkstandard für behördliche Anwendungen und daher nicht privat erhältlich.
Durch die Bundesnetzagentur werden jedes Jahr über 1000 Messungen der elektromagnetischen Felder im Frequenzbereich 9 kHz bis 3 GHz an unterschiedlichen öffentlich zugänglichen Plätzen über ganz Deutschland verteilt durchgeführt. Die Ergebnisse dieser Messungen können im Internet auf der Seite www.bundesnetzagentur.de eingesehen werden. In dieser Internet - Datenbank sind auch die Daten der in Deutschland nach dem Standortbescheinigungsverfahren genehmigten Funksendeanlagen einsehbar.
Die Ergebnisse von Messungen in der Umgebung von Mobilfunkbasisstationen können durch die örtlichen Gegebenheiten wie Abstand, Ausrichtung der Antenne, Sendeleistung, Auslastung der Station und Abschirmung um mehr als eine Größenordnung unterschiedlich sein. So wurden in 50 m Abstand Werte von 10 mW/m2 bis 0,1 μW/m2 gemessen. Die Ergebnisse von systematischeren Untersuchungen sind z. B. im Internet veröffentlicht.
In Baden-Württemberg sind in den Jahren 2001-2003 an 895 Messpunkten in einem 2x2 km Raster die elektrische Feldstärke im Frequenzbereich 9 kHz 􏰀 3 GHz gemessen worden. Alle Funkdienste schöpfen den Grenzwert im Mittel zu 1% aus. Davon haben Lang-, Mittel- und Kurzwelle einen Anteil von 47%, UKW 15%, TV 18% und Mobilfunk 20 %. Im Jahr 2009 wurde das Messprojekt wiederholt. Die Daten sind im Internet einzusehen. Ein ähnlichen EMF-Monitoring wird seit 2002 vom Landesamt für Umwelt in Bayern durchgeführt. Die Daten der ersten drei Messreihen sind im Internet einzusehen. Die vierte Messreihe endete 2018 und wird derzeit (Stand 10/2019) ausgewertet und aufbereitet.
Die frequenzabhängige Dämpfung elektromagnetischer Wellen verschiedener Baustoffe ist im Auftrag des Bayerischen Landesamtes für Umweltschutz untersucht worden. Die Ergebnisse sind im Internet auf der Seite des Landesamtes aufgeführt.
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