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Wirkungen unter Umweltbedingungen weiter anhalten. Dieses Risiko ist unklar, da es an Nachweisen und Kenntnissen über die Wirkung von NIS auf Arthropoden mangelt, vor allem hinsichtlich Dosis/Exposition und Wirkungsmechanismen.
Risiko für die Ökosysteme
NIS-bedingte Veränderungen auf der Ebene von Individuen und Populationen führen wahrscheinlich zu Veränderungen der Struktur von Gemeinschaften, der Interaktionen zwischen den Arten und der trophischen Netze. Diese Veränderungen können wiederum die Funktionsweise von Ökosystemen verändern. Beispielsweise wurde über nicht-zufällige Wirkungen von anthropogenen NIS auf Bestäuber berichtet (was mit unseren Ergebnissen übereinstimmt), mit wahrscheinlichen Auswirkungen auf Artenreichtum und Diversität, aber auch auf die Bestäubung als wichtigen Prozess im Ökosystem [7], einschliesslich bei niedrigen Frequenzen. Ferner wurde nachgewiesen, dass der Rückgang der Insekten eine bedeutende Rolle beim Rückgang der insektenfressenden Vögel spielt [131], [132]. Auch hier reichen die Beweise und das begrenzte Wissen über die Wirkungen von NIS auf die Populationen nicht aus, um die Bedrohung der Ökosysteme durch NIS zu bewerten.
Schlüsselelemente
􏰀 Insgesamt liegen bislang noch keine formalen und präzisen Antworten auf die in dieser Übersicht angesprochenen Fragen vor. Es gibt einen gewissen Evidenzgrad für spezifische Wirkungen, was für die Notwendigkeit spricht, die möglichen Wirkungen von NIS auf Insekten und Arthropoden weiter zu untersuchen. Insbesondere gibt es einen Mangel an Literatur für den Bereich oberhalb von 6 GHz. Darüber hinaus müssen die Folgen der potenziellen Wirkungen von NIS auf die Biodiversität und das Ökosystem in ihrer Gesamtheit weiter untersucht werden, um die Gesamtrelevanz der auf verschiedenen Ebenen, d.h. auf der Ebene der Zellen, der Individuen und der Populationen, in verschiedenen Umgebungen und Regionen beobachteten Wirkungen zu bewerten.
􏰀 Es muss ein solider experimenteller Rahmen mit zuverlässigen Expositions- bedingungen entwickelt werden. Zweitens sind unter allen Umständen Störfaktoren zu berücksichtigen, um vor allem zwischen thermischen und nicht-thermischen Wirkungen unterscheiden zu können. Wichtig ist es auch, Studien durchzuführen, um die Wirkungen von Millimeterwellen auf Arthropoden zu bewerten. Einige experimentelle Studien mit strenger Versuchsanordnung würden die Zweifel über die Art und das Ausmass dieser Wirkungen relativ schnell ausräumen.
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