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Vor diesem Hintergrund spiegelt das Vertrauen in eine bestimmte Studie die Wahrscheinlichkeit wider, dass die in der Studie ermittelten Wirkungen nahe an den realen Wirkungen liegen, die in der Studie bewertet werden sollen.
Abschätzung der Verlässlichkeit der Gesamtheit der Nachweise
(Schritt 5)
Angesichts der Heterogenität der Expositionen, der Organismen und der Bewertungskriterien der verschiedenen Studien war es uns nicht möglich, eine Metaanalyse durchzuführen. Daher haben wir die Ergebnisse wie vom OHAT empfohlen in Erzählform zusammengefasst. In diesem Schritt soll die Standardfrage beantwortet werden: «Wie gross ist im Frequenzbereich von X Hz bis Y Hz die Verlässlichkeit für eine Wirkung von NIS auf das Ergebnis Z?». Dieses Ergebnis Z meint eines der Outcomes, die anhand der PECO-Formel festgelegt wurden: Überleben, Verhalten etc.
Wir haben 3 Kategorien von NIS-Frequenzen definiert: 0 – 100kHZ, 100 kHz – 6 GHz, 6 GHz – 300 GHz. Wir haben das Vertrauen in die in den Studien aufgeführten Ergebnisse für jede dieser Kategorien durch Schätzung der Qualität der Gesamtheit der Nachweise wie in Rooney et al. beschrieben ermittelt. (2014) [10]. Für jedes in Schritt 1 festgelegte Bewertungskriterium (outcome) wird das Vertrauen in die Gesamtheit der Nachweise unter Berücksichtigung der Stärken und Schwächen einer Sammlung von Studien beurteilt. Die genutzte und im Folgenden dargestellte Methodik orientiert sich an der GRADE-Methode, wurde aber angepasst, um den Besonderheiten der berücksichtigten Studien Rechnung zu tragen, die nicht die für die Anwendung von GRADE erforderlichen Merkmale aufweisen. Für jedes Ergebnis und jede NIS-Kategorie erhalten die Studien einen Index der anfänglichen Verlässlichkeit, wie in Schritt 4 erläutert. Danach wird jedem Bewertungskriterium in jedem NIS-Bereich eine Gesamtverlässlichkeit zugewiesen, der auf die Verlässlichkeit in die Studien beruht, die sich mit dem Ergebnis in dem jeweiligen Bereich befassen. Die anfängliche Verlässlichkeit entspricht der höchsten Note aus mindestens 2 Studien. Liegen mindestens 2 Studien vor, so wird die Verlässlichkeit als niedriger als die höchste Verlässlichkeit der berücksichtigen Studie eingestuft. Infolgedessen kann eine einzelne Studie einen geringeren Verlässlichkeitsgrad aufweisen als eine Sammlung von Studien, die zu ähnlichen Schlussfolgerungen kommen. Die Note kann im Anschluss nach oben oder unten angepasst werden. Die Note wird über ein Punktesystem nach oben oder unten angepasst. Wenn 5 Studien von mindestens 2 verschiedenen Forschungsgruppen zu ähnlichen Schlüssen kommen, wird 1 Punkt vergeben. Wenn in mindestens zwei Studien eine Dosis-Wirkungs- Beziehung nachgewiesen wird, wird 1 Punkt vergeben. Wenn in zwei Studien strikt
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